Erdgasantrieb: Erste öffentliche LNG-Tankstelle eröffnet bei Meyer Logistik

Auf dem Gelände von Meyer Logistik in Berlin geht eine Tankanlage für verflüssigtes Erdgas in Betrieb. Der Lebensmittellogistiker ist mit seinen eigenen 20 Iveco „Stralis NP“ selbst Hauptabnehmer.
 Geben Flüssig-Gas: Auf dem Gelände von Meyer-Logistik wurde die erste öffentliche LNG-Tankstelle in Deutschland freigegeben im Beisein von Verkehrsstaatsekretär Norbert Barthle (2. v. rechts). (Foto: Iveco)
Geben Flüssig-Gas: Auf dem Gelände von Meyer-Logistik wurde die erste öffentliche LNG-Tankstelle in Deutschland freigegeben im Beisein von Verkehrsstaatsekretär Norbert Barthle (2. v. rechts). (Foto: Iveco)
Johannes Reichel

Die Uniper-Tochter Liqvis und der Lebensmittel-Logistikdienstleister Meyer Logistik haben die erste öffentlich zugängliche Tankstelle für verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) in Berlin eröffnet. Die Tankanlage, die bereits seit einigen Wochen erfolgreich getestet wurde, befindet sich in Grünheide am östlichen Berliner Ring (A10) auf dem Betriebsgelände von Meyer Logistik. Sie steht auch externen Spediteuren und Fuhrunternehmen zur Verfügung und dient der Kraftstoffversorgung mit LNG entlang den Hauptverkehrsrouten in Europa. Sie ist damit Teil des „Blue Corridor“ Projekts der Europäischen Union. Mit LNG betriebene Lkw – Meyer Logistik fährt in Deutschland die ersten 20 LNG Trucks „Stralis NP“ von Iveco – sollen deutlich weniger Kohlendioxid, Stickoxide und Feinstaub ausstoßen, zudem wesentlich leiser sein als vergleichbare Diesel-Pendants. Meyer Logistik will damit in fünf Jahren pro Lkw rund 50.000 Kilogramm CO2 einsparen. Die Reichweite der Lkw liegt bei 1.500 Kilometern, die Leistung ähnlich dem Diesel.

Das Bundesverkehrsministerium, bei der Eröffnungsfeier durch den Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle vertreten, förderte die Anschaffung der zwanzig LNG-Lkw mit 365.000 Euro. „Die Nutzung von LNG trägt zur Minderung von Verkehrslärm, CO2-Emissionen und in besonders erheblichem Maße zur Minderung von Schadstoffen im Verkehrsbereich bei“, erklärte Barthle. Die beteiligten Unternehmen leisten nach eigenem Dafürhalten mit der Tankstelle im Großraum Berlin einen Beitrag, um den alternativen Kraftstoff LNG auch in Deutschland zu etablieren. Liqvis liefere anfänglich rund 600.000 Kilogramm LNG pro Jahr und sorge für den Betrieb, über Uniper könne das LNG zu marktgerechten Konditionen bereitgestellt werden, Meyer Logistik wiederum stelle mit zunächst zwanzig LNG-Lkw die Lebensmittelversorgung im Großraum Berlin sicher, skizzieren die Partner die Aufgabenteilung.

Eckhardt Rümmler, als Chief Operating Officer bei Uniper unter anderem für die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche verantwortlich, sieht in der Errichtung von LNG-Tankstellen „wichtige Schritte für die Etablierung von LNG als umweltschonender Kraftstoff im Schwerlastverkehr“. Im Rahmen von weiteren Partnerschaften soll in den nächsten Jahren in Deutschland und ausgewählten Nachbarländern ein bedarfsgerechtes LNG-Tankstellennetz aufgebaut werden. Matthias Strehl, Geschäftsführer bei Meyer Logistik, ist erfreut über den reibungslosen Testbetrieb. „Ich bin bereits mehrmals von unseren Fahrern angesprochen worden, die den geringeren Lärm und den niedrigeren Verbrauch des Lkw sowie den unkomplizierten Tankvorgang lobten“. Ziel des Logistikers ist es, die Antriebstechnologie der Zukunft rechtzeitig einzusetzen und von den Erfahrungen langfristig zu profitieren. Dafür teste man innovative Antriebskonzepte in der Praxis, um gemeinsam mit Partnern eine „echte Alternative zu Diesel-Lkw“ zu finden, so Strehl. Vorteil der LNG-Fahrzeuge sei dabei, dass sie sich problemlos in die bestehende Logistik integrieren ließen.

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