Emissionsfreier Straßentransport: DHL Freight Standort Köln testet Wasserstoff-Lkw aus Vilshofen 

Der Brennstoffzellen-Lkw wurde von Paul Nutzfahrzeuge auf Basis des Mercedes-Benz Atego aufgebaut. Ohne Anhänger soll er eine Reichweite von 600 Kilometern haben.

 

Mit Wasserstoff-Lkw von Paul Nutzfahrzeuge ist die DHL Group im Rheinland unterwegs. (Foto: DHL Group)
Mit Wasserstoff-Lkw von Paul Nutzfahrzeuge ist die DHL Group im Rheinland unterwegs. (Foto: DHL Group)
Christine Harttmann

DHL Freight hat Anfang Februar einen Wasserstoff-Lkw des Herstellers Paul Nutzfahrzeuge in Betrieb genommen. Der europäische Straßentransportdienstleister will den Hydrogen Power Truck nach eigenen Angaben in einem einjährigen Pilotversuch im Verteiler- und Linienverkehr am Standort Köln einsetzen. Ein zweiter Brennstoffzellen-Lkw des Vilshofener Herstellers ist bereits seit längerem für die DHL-Niederlassung Köln West des Unternehmensbereichs Post & Paket unterwegs.

Der Konzern und seine Unternehmensbereiche erproben und implementieren verschiedene nachhaltige Antriebslösungen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und des Zwischenziels, die Emissionen bis 2030 auf unter 29 Millionen Tonnen zu senken.

„Insbesondere im Landverkehr, wo sich final noch keine alternative Antriebslösung etabliert hat, ist es für uns im Sinne eines technologieoffenen Ansatzes wichtig, verschiedene nachhaltige Lösungen zu erproben. Hierzu gehören neben batterieelektrischen Lkw auch Wasserstoff-Fahrzeuge, die insbesondere durch Reichweite und schnelle Betankung auf längeren Strecken punkten“, sagte Dr. Thomas Vogel, CEO DACH, UK & IE DHL Freight.

Die beiden 15,6-Tonner mit einer Reichweite von rund 400 Kilometern mit Anhänger und 600 Kilometern ohne Anhänger wurden beim Hersteller Paul Nutzfahrzeuge im niederbayerischen Vilshofen an der Donau im Auftrag von Shell gebaut. Die Basis des mittelschweren Brennstoffzellen-Lkw, der laut Paul der erste in Deutschland gebaute sein soll, bildet ein Mercedes-Benz Atego. 

Die Fahrzeuge werden von DHL Freight und Post & Paket Deutschland über das Plattformmodell Shell Hydrogen Pay-Per-Use betrieben. Das Angebot umfasst neben dem Fahrzeug und der Betankungsinfrastruktur für Wasserstoff auch alle notwendigen Services und Dienstleistungen während der Nutzungszeit. Die Fahrzeuge werden ausschließlich in der Werkstatt des Nutzfahrzeugzentrums der Daimler Truck AG in Frechen gewartet. 

Aus dem Auspuff der Wasserstoff-Lkw kommt nur Wasserdampf. Wird der Wasserstoff mit Ökostrom erzeugt, reduziert sich der Ausstoß von Treibhausgasen um bis zu 100 Prozent. 

In Deutschland sind bei DHL Freight bereits rund 150 Fahrzeuge ohne oder mit deutlich reduzierten Treibhausgasemissionen im Einsatz - batterieelektrische Fahrzeuge im Nahverkehr sowie Bio-CNG- und Bio-LNG-Fahrzeuge im Fernverkehr. Weitere Pilotprojekte mit batterieelektrischen Fahrzeugen im Fernverkehr oder wasserstoffbetriebenen Sattelzügen werden im Laufe des Jahres 2024 hinzukommen.

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