Die Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (Elvis) AG hat ihren aktuellen Marktreport für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen eine angespannte Lage in der Branche, die vor allem durch hohe Kosten und eine schwache Nachfrage geprägt ist. Ein Hoffnungsschimmer bleibt der Handel, der auf eine Stabilisierung der Transportpreise hoffen lässt.
„Die saisonale Belebung des Marktes nach dem Sommer blieb aus“, erklärt Nikolja Grabowski, Vorstand der Elvis AG.
Zwar sei eine leichte Erholung erkennbar, jedoch nicht ausreichend, um die angespannte Gesamtlage zu entspannen.
„Dazu braucht es auch seitens der Politik deutliche Signale“, betont er.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen belasten die Branche
Die deutsche Wirtschaft stagniert weiterhin, was sich besonders im produzierenden Gewerbe zeigt. Laut Elvis verzeichnete die Automotive-Branche im September einen Rückgang der Produktionsleistung um 7,8 Prozent gegenüber August, die Chemieindustrie um 4,3 Prozent.
Dennoch zeigt sich laut ifo-Index eine vorsichtige Zuversicht: Im Bereich „Güterbeförderung im Straßenverkehr“ stiegen die Geschäftsklima- (+4,1 Prozent), Geschäftslage- (+6,9 Prozent) und Geschäftserwartungswerte (+1,1 Prozent) im Oktober gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Steigerungen noch deutlicher.
Handel als Lichtblick zum Jahresende
Positive Impulse kommen aus dem Handel, insbesondere durch die steigenden Einzelhandelsumsätze. Im September wuchsen diese um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders dynamisch entwickelte sich der Internet- und Versandhandel (+3,1 Prozent zu August 2024; +17,9 Prozent zu September 2023).
Grabowski sieht hierin eine wichtige Stütze:
„Diese Zahlen deuten darauf hin, dass der Handel trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Stagnation in Deutschland eine gewisse Dynamik beibehält.“
Transportpreise bleiben ein Problem
Die Transportpreise entwickeln sich laut Elvis zum „Damoklesschwert“. Zwar schrumpften die Eigenfuhrparks in Deutschland um geschätzte fünf bis zehn Prozent, doch spiegelt sich die Verknappung bislang kaum in den Preisen wider.
Eine interne Umfrage zeigt, dass Spediteure im Schnitt 10,3 Cent pro Kilometer Verlust machen. Zudem rechnen 30 Prozent der befragten Unternehmen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftsaussichten in den kommenden Wochen.
Steigende Personalkosten, Versicherungen und administrative Ausgaben zum Jahreswechsel verschärfen die Situation weiter. Ohne Preisanpassungen drohen laut Grabowski Insolvenzen und eine weitere Verknappung des Laderaums.
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