Elektromobilität: Ford startet mit StreetScooter XL-Fertigung

Der Autohersteller und der Elektronutzfahrzeug-Spezialist haben in den Ford-Werken Köln Niehl die Kleinserienfertigung des Zustellfahrzeugs Work XL gestartet. Damit hat der Hersteller vom ersten Prototypen, der im Mai 2017 entstand, bis zum Serienfahrzeug nur etwa 18 Monate benötigt.
Foto: DHL
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Johannes Reichel

Die Basis des Transporters bildet ein Ford Transit Fahrgestell, das mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben von StreetScooter ausgestattet wird. In den Produktionshallen in Köln-Niehl bauen rund 180 Ford-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb bis zu 16 Work XL-Modelle pro Tag. Daraus ergibt sich eine Produktionskapazität von bis zu 3.500 Fahrzeugen im Jahr.

Das Fahrgestell, der sogenannte Glider, wird im Ford-Otosan-Werk in Kocaeli in der Türkei produziert. In der Manufaktur in Köln wird dann der Rahmen für den Einbau der Batterie und den Aufbau des Laderaums angepasst. Die Ford-Mitarbeiter bauen den elektrischen Antriebsstrang inklusive Steuerelektronik ein, alle elektrischen Zusatzkomponenten sowie die Batterie. Außerdem montieren sie auch den in Einzelteilen angelieferten Aufbau, also den sogenannten Koffer, auf die E-Transporter und bauen die Fahrerkabine nach den speziellen Vorgaben um.

"Die Kooperation mit StreetScooter und Deutsche Post DHL Group ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der beide Seiten ihre speziellen Kompetenzen in die Waagschale werfen", erklärte Jörg Beyer, Geschäftsführer Produktentwicklung der Ford-Werke GmbH. StreetScooter als agiles Unternehmen und Marktführer im Bereich elektrischer Nutzfahrzeuge in Deutschland bringe enorme Kompetenz und Innovationskraft bei der Entwicklung von E-Transportern ein. "Und wir wissen als Europas Marktführer, wie man Nutzfahrzeuge in Serie baut."

Die komplette Produktionslinie für den WORK XL hat Ford innerhalb weniger Monate auf die Beine gestellt. "Mit Ford haben wir den optimalen Partner gefunden, der unsere flexible und vom Kunden her gedachte Produktionsweise versteht. Gemeinsam bringen wir die Elektromobilität in Deutschland voran und gestalten den innerstädtischen Lieferverkehr umweltfreundlicher und leiser", befand Prof. Dr. Achim Kampker, Geschäftsführer und Gründer der StreetScooter GmbH. Mit dem neuen StreetScooter WORK XL habe man den idealen E-Transporter für die Paketzustellung in Ballungsräumen. Perspektivisch sollen ihn auch andere Transportunternehmen nutzen können, kündigte Kampker an. Der ausschließlich bei Ford in Köln produzierte WORK XL ist der bisher größte Transporter im Portfolio von StreetScooter. Sein Ladevolumen beträgt 20 Kubikmeter. Damit ist Platz für mehr als 200 Pakete. Als Zuladung sind bis zu 1.275 Kilogramm möglich, der E-Transporter erreicht somit ein zulässiges Gesamtgewicht von 4.050 Kilo.

Aufgrund der in Deutschland gültigen Ausnahmeregelung für batterieelektrische leichte Nutzfahrzeuge dürfen auch Inhaber eines Führerscheins der Klasse B das Fahrzeug fahren. Je nach Anforderungsprofil fertigt Ford den E-Transporter mit unterschiedlich leistungsfähigen Elektro-Motoren und Lithium-Ionen-Batterien. Der elektrische Antrieb von Bosch leistet bis zu 90 kW (122 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von bis zu 276 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit des Zustellfahrzeugs ist auf 90 km/h begrenzt. Mit einer Batteriekapazität von bis zu 76 kWh soll er auf eine Reichweite von bis zu 200 km kommen. Hochgerechnet aufs Jahr soll jeder Work XL durchschnittlich rund 5 Tonnen CO2 und 1.900 Liter Diesel einsparen, warben die beiden Hersteller.

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