Elektro-Lkw: Studie zeigt ideale Standorte für Ladestationen
Eine neue Analyse des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des Verbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) will Regierungen und Infrastrukturbetreibern dabei helfen, Prioritäten für die Installation von Ladepunkten für Elektro-Lkw zu setzen.
Batteriebetriebene Elektro-Lkw werden eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs spielen. Wenn in der gesamten EU rasch genügend Ladestationen installiert werden, wird ihre Marktakzeptanz in den kommenden Jahren exponentiell zunehmen. Angesichts der Tatsache, dass Ladestationen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Lkw zugeschnitten sind, heute fast vollständig fehlen, ist die Herausforderung, die vor uns liegt, enorm. Deshalb wollen wir Regierungen und Branchenakteure dabei unterstützen, ihre Investitionen dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten benötigt werden. (Martin Lundstedt, Vorsitzender des ACEA-Nutzfahrzeugausschusses und CEO der Volvo Group)
Deutschland: 746 bevorzugte Standorte fürs Lkw-Laden
Es sei laut ISI-Studie unwahrscheinlich, dass die Lkw-Betreiber bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge ihr Einsatzverhalten für die Fahrzeuge ändern werden. Ziel der Studie sei es daher gewesen, genau zu erfassen, wo die Fahrer heute ihre Stopps einlegen und welche dieser Stopps am häufigsten genutzt werden.
Das Fraunhofer ISI hat dazu über einen Zeitraum von zwölf Monaten die GPS-Koordinaten von rund 400.000 Lkw in ganz Europa ausgewertet und sich dabei auf die Dauer der Stopps an den einzelnen Standorten konzentriert. Die Analyse ergab, dass auf 10 % der von Lkw in Europa am häufigsten angefahrenen Orte (mehr als 3 000) etwa 50 % (78.000) der gesamten Lkw-Halte entfallen (Übersicht siehe Anhang).
Die meisten Stopps macht die Untersuchung in Deutschland aus: 34.521 Stopps pro Tag an insgesamt 7.452 Standorten. Laut Fraunhofer bräuchten bis 2027 insgesamt 746 Standorte eine Lkw-Lademöglichkeit – eine sicherlich lösbare Aufgabe.
Auf Deutschland folgt Frankreich in der Fraunhofer-Liste, wo die Analyse 25.615 Stopps pro Tag an 5.833 Standorten listet. Dort werden bis 2027 an 584 Standorten Lademöglichkeiten gebraucht. Platz drei nimmt Italien mit 10.688 Stopps pro Tag an 3.367 Standorten ein. Bis 2027 sieht die Untersuchung hier einen Bedarf an Lademöglichkeiten an 337 Standorten.
Regionale Karte
Vor diesem Hintergrund fordert der ACEA die nationalen Regierungen auf, dafür zu sorgen, dass die 10 % der bevorzugten Lkw-Stopps in ihren Ländern bis spätestens 2027 mit geeigneten Ladestationen ausgestattet werden. Die genauen Standorte aller Lkw-Haltestellen in 29 europäischen Ländern hat die Studie in fünf regionalen Karten dargestellt: Mitteleuropa, Nordeuropa, Südosteuropa, Südeuropa und Westeuropa. Sie lassen sich auf der ACEA-Homepage detailliert anschauen.
Auf den Karten wird auch zwischen den verschiedenen Haltezeiten der Lkw unterschieden - kurze (unter einer Stunde) und lange Halte (Parken über Nacht). Dies ist wichtig, da die Dauer den Ladebedarf bestimmt, z.B. die Zeit, die für eine vollständige Aufladung zur Verfügung steht, und die erforderliche Leistungsabgabe. Die Karten zeigen auch genau, wo sich die am meisten genutzten Lkw-Stationen befinden (hauptsächlich auf Rastplätzen entlang von Autobahnen, auf Firmengeländen, in Logistikzentren und Häfen).
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