Edag: Neue Hinterachse für leichte Nutzfahrzeuge

Mit einer neu entwickelten Hinterachse verspricht die Edag Group mehr Fahrsicherheit und Komfort für Light Commercial Vehicles (LCVs) – bei zugleich geringem Platzbedarf und niedrigem Preisniveau.

Die neue Koppellenker-Hinterachse soll die Fahreigenschaften von Nutzfahrzeugen verbessern. (Foto: Edag Group)
Die neue Koppellenker-Hinterachse soll die Fahreigenschaften von Nutzfahrzeugen verbessern. (Foto: Edag Group)
Anna Barbara Brüggmann

EDaxle::LCV heißt eine von der Edag Group entwickelte Koppellenkerachse mit Querblattfeder für leichte Nutzfahrzeuge. Sie soll die  hinteren Starrachsen ablösen, die bisher üblicherweise bei Transportern zum Einsatz kommen. Unternehmensangaben zufolge soll damit der Konflikt aus geringen Kosten und hohem Fahrdynamikpotenzial gelöst werden. Zugleich sollen Fahrkomfort sowie Fahrsicherheit optimiert, Preis und Raumbedarf hingegen niedrig gehalten werden.

Laut Edag verbessert die EDaxle::LCV die Querführung und -Steifigkeit um etwa 20 Prozent gegenüber herkömmlichen Starr- und Halbstarrachsen. Die Radführung an den Längsschwingen, die durch ein torsionsweiches Profil verbunden sind, soll auch den Längsfederweg erhöhen. Der sogenannte S-Schlag, also die Tendenz der Achskonstruktion, sich um sich selbst zu drehen, soll entfallen.

Der Fahrkomfort verbessert sich nach Angaben des Unternehmens beim einseitigen sowie auch beim beidseitigen Einfedern. Die Querblattfeder sei vollständig in den Achskörper integriert, was eine geringe Bauhöhe zur Folge habe. Es könnten sehr niedrige Ladeflächen erzielt werden.

„Unsere Koppellenkerachse kommt mit nur wenigen Bauteilen aus“, sagt Titus Meier-Kraut, Entwicklungs- und Versuchsingenieur Fahrwerk/Fahrdynamik bei der EdagGroup, und verspricht: „Weiterhin niedrig bleibt auch der Wartungsaufwand.“

Auch eine Gewichtsersparnis könnte erzielt werden: Laut Edag könnten mit dem neuen Achskonzeot zehn Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Starrachsen mit Stahllängsblattfedern eingespart werden – zugunsten der Nutzlast beziehungsweise des Verbrauchs im nicht beladenen Zustand.

Die EDaxle::LCV soll sich für verschiedene Fahrzeugklassen, Achslasten und Spurweiten skalieren lassen. Als Vorteil nennt das Unternehmen auch die optional verstellbare Federhubübersetzung. So sollen sich Höhenstand und Radfederrate unabhängig von der Beladung gleich halten lassen.

Wartungsintensive Luftfedersysteme entfielen dadurch ebenso. Zudem ließen sich einige Stahlbauteile der Achse durch Faserverbundwerkstoffe ersetzen, was wiederum das Gewicht der Achse um circa sechs Kilogramm im Vergleich zur Standardausführung reduzieren soll.

Zusätzlich ist die Achse nach Angaben der Entwickler auf Radnabenmotoren vorbereitet. Sie soll sich somit einfach und platzsparend elektrifizieren lassen.

Technik, Technik

Der nah am Radzentrum montierte Querträger soll vor allem bei Nutzfahrzeugen mit hohen Achslasten für eine sehr gute Abstützung auch unter hohen Querkräften sorgen. Die Querblattfeder soll zusätzliche Querabstützung bieten. Sie ist mittels asymmetrischer Elastomer-Lager mit den Längslenkern verbunden, so Edag, und stützt sich außerdem am Chassis ab.

Dies soll bewirken, dass die Achse auch unter Querkrafteinfluss spurstabil bleibt und das Rad nicht in eine Nachspur gezwungen wird. Die asymmetrischen Elastomerlager sorgen dem Unternehmen zufolge dafür, dass sich die Blattfeder beim Federn frei bewegen kann und gleichzeitig eine gute Querkraftabstützung erreicht.

Für wen geeignet?

Die Achse ist nach Informationen des Unternehmens aktuell auf eine maximale Achslast von zwei Tonnen ausgelegt – und somit für leichte Nutzfahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen (4,25t für batterieelektrische Fahrzeuge) zulässigem Gesamtgewicht geeignet. Aber auch Einsätze bei Hochdachkombis oder Nahverkehrstransportern seien denkbar.

Der erste Einsatz für die EDaxle::LCV ist in der zweiten Jahreshälfte 2023 in der Weiterentwicklung des Edag CityBots auf dem Deutsche Bank Park-Gelände in Frankfurt am Main geplant.

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