Ecooltec: Nachhaltige Transportkälte rechnet sich

Natürliche Kältemittel und hohe Effizienz - die Ecooltec-Technologie soll Betriebskosten senken. Dabei spielt auch die F-Gas-Verordnung eine Rolle. Sie treibt die Kosten für fluorierte Kohlenwasserstoffe in die Höhe.

Mit einer Bauhöhe von 250 Millimetern lässt sich die Transportkältemaschine Ecooltec vollständig und ohne nennenswerten Verlust an Ladevolumen in das Fahrzeugdach integrieren. (Foto: Ecooltec)
Mit einer Bauhöhe von 250 Millimetern lässt sich die Transportkältemaschine Ecooltec vollständig und ohne nennenswerten Verlust an Ladevolumen in das Fahrzeugdach integrieren. (Foto: Ecooltec)
Christine Harttmann

Besser für Umwelt und Klima und zudem wirtschaftlich attraktiv - Ecooltec sieht seine Transportkältemaschinen gleich in mehrfacher Hinsicht im Vorteil. So sind die natürlichen Kältemittel in den Maschinen preiswerter als F-Gase, zudem seien die Wartungskosten geringer. Hinzu kommt, dass die elektrisch angetriebenen Systeme effizienter arbeiten und somit die Energie- oder Treibstoffkosten senken. Darüber hinaus arbeitet die Ecooltec Transportkälteanlage besonders leise, was sich wiederum auf die möglichen Einsatzgebiete auswirkt.

„Auch in der Transportbranche setzen sich technische Innovationen vor allem dann durch, wenn sie zugleich Vorteile für Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit bieten. Die Ecooltec -Technologie kombiniert günstige Betriebskosten mit hoher Klima- und Umweltverträglichkeit “, sagt Henning Altebäumer, CEO bei Ecooltec Grosskopf.

Besonders nachhaltige Kältemittel

Das technologische Highlight der Ecooltec-Transportkälteanlagen sind die besonders nachhaltigen Kältemittel. Statt der derzeit in der Transportkälte überwiegend eingesetzten fluorierten Kältemittelgemische - die Fluorkohlenwasserstoffe R452A und R410A - mit GWP-Werten (Global Warming Potential) von über 2.000 setzt Ecooltec auf natürliche Kältemittel mit deutlich niedrigeren GWP-Werten.

Ambitionierte F-Gas-Verordnung

Um die Klimawirksamkeit von F-Gasen zu reduzieren, hat die EU Anfang des Jahres eine deutlich ambitioniertere F-Gas-Verordnung beschlossen. Damit soll das Vorhaben, Europa im Rahmen des europäischen Green Deals bis 2050 zu einem klimaneutralen Kontinent zu entwickeln, umgesetzt werden. Mit der Neufassung der F-Gase-Verordnung (EU) 2024/573 wird das Inverkehrbringen von teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) bis zum Jahr 2050 vollständig eingestellt, der sogenannte Phase-out. Darüber hinaus sieht die Neufassung eine deutliche Beschleunigung des Abbaus von Restmengen (Phase-down) bis zum generellen Verwendungsverbot vor.

Verknappung erhöht Preise

„Die beschlossene Verknappung der im Handel verfügbaren F-Gase werden Betrieb und Wartung von herkömmlichen Transportkälteanlagen unvorhersehbar verteuern“, erklärt Ecooltec-CTO Dr. Jürgen Süß.

Bereits die vorherige, weniger restriktive F-Gas-Verordnung habe in der Spitze zu einer Verzehnfachung der Kältemittelpreise geführt. Darüber hinaus gibt es in einigen EU-Ländern Gesetze, deren Wirkung über die F-Gas-Verordnung hinausreicht. Dort werden HFKW durch verschiedene Abgabenmodelle zusätzlich verteuert oder bereits jetzt gänzlich verboten. Dagegen stehen natürliche Kältemittel zu günstigen Preisen und auf Dauer zur Verfügung.

Wiederkehrenden Dichtheitsprüfungen können entfallen

Zusätzlich sind in der F-Gas-Verordnung für alle Kälteanlagen verpflichtende, wiederkehrende Dichtheitsprüfungen vorgeschrieben. Wegen der Einsatzbedingungen und der typischen Konstruktion aktueller Transportkälteanlagen seien diese besonders anfällig für Kältemittelleckagen, erklärt Ecooltec. Betreibern großer Kühlfahrzeugflotten berichten demnach, dass so pro Jahr bis zu 30 Prozent der Kältemittelfüllung einer Transportkälteanlage entweichen. Nicht ganz wenig, angesichts dessen, dass gängige Geräte je nach Spezifikation bis zu 14 Kilogramm enthalten können.

Leckagen an der Tagesordnung

Somit können pro Fahrzeug und Jahr bis zu neun Tonnen CO2-Äquivalent in die Atmosphäre gelangen. Der Betreiber muss zudem im Falle eines Teilverlustes von Kältemittel durch Leckagen in der Regel die restliche Füllmenge absaugen, entsorgen und neues Kältemittelgemisch nachfüllen, wofür der finanzielle Aufwand allen bisherigen Erfahrungen nach deutlich steigen wird. Zudem gefährden Verbote von F-Gasen die Betriebssicherheit von herkömmlichen Kälteanlagen, wenn im Service- oder Reparaturfall keine Kältemittel mehr zur Verfügung stehen. Das kann zu einem vollständigen wirtschaftlichen Ausfall des gesamten Kühlfahrzeugs führen.

Ecooltec hat sein System durch einen patentierten, hermetischen Kältekreislauf gegen Leckagen abgesichert und zudem die eingesetzte Kältemittelmenge um 90 Prozent gegenüber herkömmlichen Transportkälteanlagen reduziert, so dass nur 0,7 Kilogramm Propen (R1270) und etwa ein Kilogramm CO2 (R744) pro Kreislauf zirkulieren. Selbst bei einem Unfallschaden mit Totalverlust des Kältemittels entstehe kein Schaden für die Umwelt, so die Mitteilung.

Hohe Energieeffizienz durch sehr guten Wirkungsgrad

Die Kälteanlagen von Ecooltec verfügen laut Hersteller über eine gute Kälteleistung im Verhältnis zu Baugröße und Gewicht, um die hohen Anforderungen an die Temperatursicherheit in der anspruchsvollen Lebensmitteldistribution zu erfüllen. Zum Einsatz kommen speziell entwickelte Scrollverdichter in horizontaler Bauweise. Durch deren stufenlose Drehzahlregelung erreicht die elektrisch angetriebene Anlage eine gute Leistungsregelung bei hoher Energieeffizienz. Durch den hohen Wirkungsgrad ist der Energieverbrauch der Kältemaschine trotz hoher Leistung gering. Ein weiterer Vorteil sei die Art der Stromerzeugung durch den am Lkw-Motor angebauten Generator. Dadurch kommt die Ecooltec-Dachkälteanlage bei gleicher Kälteleistung mit 60 bis 80 Prozent weniger Energie aus als eine herkömmliche Anlage, die von einem autarken Dieselmotor angetrieben wird.

Möglich sein das dank der effizienten natürlichen Kältemittel, die Auswahl und Auslegung der Anlagenkomponenten sowie die direkte Anbindung der Anlage an den Lkw-Motor über den Ecooltec-eigenen Generator. Da Energieumwandlungen entfallen dürfte die Energiebilanz insbesondere in Verbindung mit einem elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeug hoch sein. Da die Ecooltec-Dachkühlanlage zudem vorne und oben in den Aufbau integriert ist, wird sie während der Fahrt direkt mit Frischluft angeströmt und nicht mit der heißen Abluft aus dem Motorraum des Lkw.

Vollhermetisch, sehr leicht und hochintegrationsfähig

Trotz ihrer Leistungsstärke ist die Anlage besonders kompakt. Die Transportkältemaschine von Ecooltec hat eine äußerst geringe Bauhöhe von 250 Millimetern, womit sie sich vollständig und ohne nennenswerten Verlust des Ladevolumens Fahrzeugdach von Motorwagen-, Anhänger- und Aufliegerkühlkoffern integrieren lässt. Gleichzeitig wiegt die Kühlmaschine mit weniger als 200 Kilogramm zuzüglich der rund 25 Kilogramm je Verdampfer vergleichsweise wenig.

Laufruhe und CO2-Fußabdruck

Punkten sollen die Ecooltec-Kältemaschinen zudem mit ruhigem Lauf der sowie geringen Geräuschemissionen. Der Geräuschpegel liege deutlich unter dem vergleichbarer Dieselanlagen, heißt es in der Beschreibung. In Verbindung mit dem rein elektrischen Antrieb der Ecooltec-Transportkälteanlage und einem Trägerfahrzeug mit Zero-Emission-Antrieb ermöglicht dies auch die Nachtanlieferung in Wohngebieten sowie zukünftig den Warentransport in besonders restriktiven Umweltzonen, in die dieselbetriebene Fahrzeuge voraussichtlich nicht mehr einfahren dürfen.

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