eCanter: Produktion der Next Generation gestartet

Leistungsstärker, effizienter, mehr Reichweite – so das Versprechen, mit dem Mitsubishi Fuso Europe die Next Generation eCanter bewirbt. Damit die zur Präsentation des Faceliftings geladenen Journalisten den Fortschritt gegenüber des „alten“ Modells gleich selbst erfahren konnten, lud der Hersteller anlässlich des Produktionsstarts der Neuauflage des vollelektrischen Leicht-Lkw in Europa zur Fahrevent auf der ehemaligen Formel 1-Rennstrecke Autódromo do Estoril nahe Lissabon.

Unterschiedliche Batterievarianten mit einer Reichweite zwischen 70 und 200 Kilometern bietet die Next Generation eCanter. (Foto: C. Harttmann)
Unterschiedliche Batterievarianten mit einer Reichweite zwischen 70 und 200 Kilometern bietet die Next Generation eCanter. (Foto: C. Harttmann)
Christine Harttmann

Für Karl Deppen, CEO Daimler Truck Asia, markiert der Produktionsstart des Fuso eCanter einen Meilenstein:

„Wir von Daimler Truck bekennen uns zum Pariser Klimaabkommen und wollen den nachhaltigen Transport zum Erfolg führen. Wir wollen bis 2039 in unseren globalen Kernmärkten nur noch Fahrzeuge anbieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind. Mit der neuen Generation des eCanters hier aus Tramagal machen wir unseren Kunden die Umstellung auf E-Mobilität besonders einfach. Wir gehen einen wichtigen Schritt weiter in Richtung CO2-neutraler Transport.“

Gleich zweimal durften die Gäste einsteigen und sich selbst ans Steuer setzen: einmal für einige Fahrtests auf der Rennstrecke und dann für eine off-Road-Geländefahrt sowie einen Trip über die umliegenden öffentlichen Straßen. Dabei präsentierte sich der Leicht-Lkw als echter Elektro-Flitzer. Der Abzug war bei dem, allerdings unbeladenen, Pritschenwagen enorm. Umso wichtiger, dass auch die Bremse gut greift und auch die Kurvenlage überzeugt.

Parallel zum Fahrevent gewährten die Experten von Fuso Europe detaillierte Einblicke in die Anwendungsvielfallt des neuen Fahrzeugs und informierten über maßgeschneiderte E-Mobility-Lösungen. Seit der Einführung des eCanter im Jahr 2017 verseht sich Fuso, die japanische Tochtergesellschaft von Daimler Truck, als Pionier und Vorreiter bei Elektro-Lkw. Konsequent arbeite das Unternehmen an der Umsetzung nachhaltiger, Transportlösungen. Mittlerweile sind in Europa, Japan und den Vereinigten Staaten sowie in Australien und Neuseeland über 550 Fuso eCanter der ersten Generation im Kundeneinsatz. Die Gesamtstrecke der vollelektrisch und damit lokal emissionsfrei zurückgelegten Kilometer der globalen Flotte liegt laut Unternehmensangaben mittlerweile bei rund acht Millionen Kilometern – das entspricht etwa 200 Umrundungen der Erde. Der Next Generation eCanter soll diese Erfolgsgeschichte auf einem neuen Level fortschreiben. Bereits im ersten Quartal 2023 startete im Schwesternwerk in Kawasaki, Japan, die Produktion des elektrischen Leicht-Lkw. Kawasaki liefert den Fuso Next Generation eCanter in Japan sowie in allen weiteren außereuropäischen Märkten weltweit aus. In Europa startet der Verkauf der Next Generation zunächst in 17 Märkten: Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Tschechien, Dänemark, Schweden, Finnland, Slowakei, Griechenland sowie Polen.

Um den Anforderungen der Kunden noch besser gerecht zu werden, hat Fuso beim Next Generation eCanter gleich an mehreren Stellschrauben gedreht. Gab es den bisherigen Elektro-Lkw bislang ausschließlich als 7,49-Tonner mit einem Radstand von 3.400 Millimetern, haben die Kunden nun die Wahl zwischen sechs Radständen von 2.500 bis 4.750 Millimetern sowie einem zulässigen Gesamtgewicht von 4,25 bis 8,55 Tonnen. Die Tragfähigkeit der Fahrgestelle liegt bei bis zu fünf Tonnen. Angetrieben wird der Next Generation eCanter wahlweise von einem 110 kW (Varianten mit Gesamtgewicht 4,25 und 6 Tonnen) oder 129 kW (Varianten mit Gesamtgewicht von 7,49 und 8,55 Tonnen) starken Elektromotor mit optimiertem Antriebsstrang und 430 Nm Drehmoment, die maximale Geschwindigkeit beträgt 89 km/h (abgeregelt).

Je nach Radstand stehen drei verschiedene Batteriepakete zur Verfügung: S, M und L. Die Batterien verwenden dabei die Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP). Diese versprechen eine lange Lebensdauer und mehr nutzbare Energie.

Das Batteriepaket in der S-Variante verfügt über eine Nennkapazität von 41 kWh und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern. Bei der M-Variante beträgt die Nennkapazität 83 kWh, die Reichweite liegt bei bis zu 140 Kilometern. Die L-Variante als stärkstes Paket bietet eine Nennkapazität von 124 kWh und eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Das ist weit mehr als die üblicherweise im leichten Verteilerverkehr pro Tag zurückgelegte Distanz. Durch Rekuperation lässt sich die Reichweite noch weiter erhöhen, was gleichzeitig die Ladepausen minimiert. Zum Vergleich: Bislang gab es beim eCanter lediglich eine Batterieoption mit einer Nennkapazität von 81kWh und einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern.

Was das Laden der Batterien anbelangt, ist der Next Generation eCanter mit allen Netzspannungen der wichtigsten Märkte kompatibel. Die Ladeeinheit unterstützt das Laden sowohl mit Wechsel- (AC) als auch mit Gleichstrom (DC). Ladestandard ist das Combined Charging System CCS, geladen werden kann mit bis zu 104 kW. Eine DC-Schnellladung von 20 auf 80 Prozent der Kapazität ist je nach Batteriepaket in circa 24 (S), 26 (M) und 39 Minuten (L) möglich, bei einer AC-Ladung (11 und 22 kW) dauert es je nach Batteriepaket zwischen rund vier und sechs Stunden.

Als Teil seiner nachhaltigen Gesamtstrategie hat das MFTE Werk in Tramagal seine CO2-Emissiononen in den vergangenen Jahren bereits schrittweise erfolgreich reduziert, Ende 2022 konnte die bilanzielle CO2-Neutralität in der Produktion umgesetzt werden. Um diesen Meilenstein zu erreichen, hat MFTE unter anderem die Nutzung erneuerbarer Energiequellen kontinuierlich ausgeweitet und die Umstellung auf grüne Stromquellen vollzogen.1.200 Solarpaneele auf den Hallendächern produzieren bis zu 350 Megawatt Strom pro Jahr. Für die Zukunft wird eine Stromproduktion von bis zu 600 Megawatt angestrebt. Das Werk erprobt neben dem Ausbau der Photovoltaikanlagen außerdem Technologien zur lokalen Produktion von grünem Wasserstoff.

Die Reduzierung des Wasserverbrauchs ist eine weitere Maßnahme im Bereich Nachhaltig, das der Standort im Fokus hat: Eine eigene neue Wasseraufbereitungsanlage behandelt bereits über 60 Prozent des Brauchwassers und führt es in den Produktionskreislauf zurück. Gleichzeitig ist eine optimierte Regenwassersammlung in Arbeit für eine nachhaltigere Bewässerung der Grünflächen.

 „Made in Europe“ bezieht sich beim Next Generation eCanter nicht nur auf die Fahrzeugmontage in Tramagal: Mehr als 50 Prozent der Komponenten des elektrischen Lkw stammen von über 90 verschiedenen europäischen Lieferanten. Passend zur Fertigung des vollelektrisch angetrieben LIecht-Lkw stellt MFTE seit vergangenem Jahr auch den gesamten internen Logistik- und Lagerfuhrpark sukzessive auf lokal emissionsfreie, elektrische Fahrzeuge um.

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