Earth Overshoot Day am 2. August erreicht: Natürliche Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht
Der Verbrauch der Menschheit definiert den „Earth Overshoot day“. Und der fällt in jedem Jahr auf ein anderes Datum. 2023 ist der Earth Overshoot Day am 2. August. Einzig positive Meldung: 2022 war das schon der 1. August! Die negative Meldung: Tendenziell rückt dieser Tag immer weiter nach vorn. Warum ist dieses Datum relevant für alle Menschen und wie wird es berechnet?
Um zu verstehen, wie der Earth Overshoot Day berechnet wird, betrachtet man bei Kununu das Konzept des ökologischen Fußabdrucks. Der misst die Menge an Land und Wasser, die erforderlich ist, um die von uns verbrauchten Ressourcen zu produzieren und den von uns erzeugten Abfall zu absorbieren. Diese Fläche wird dann mit der biologischen Kapazität der Erde verglichen, ihrer Fähigkeit, Ressourcen wieder aufzufüllen und Abfall abzubauen.
Der Earth Overshoot Day wird von der gleichnamigen Organisation berechnet. Dazu wird die globale biologische Kapazität durch den globalen ökologischen Fußabdruck dividiert und mit 365 multipliziert. Das Ergebnis ist die Anzahl der Tage pro Jahr, die benötigt werden, um den aktuellen Verbrauch nachhaltiger Ressourcen zu decken.
Einst lag der Earth Overshoot day noch im Winter!
Alles, was über diesen Tag hinausgeht, bedeutet, dass wir die Ressourcen der Erde schneller erschöpfen, als sie sich regenerieren können. 2023 leben wir also fünf Monate „auf Kredit“. Ab dem 3. August nutzt die Menschheit Ressourcen, die nicht wieder reproduziert werden können. Über die Zeit hat sich der Earth Overshoot Day immer weiter nach vorne geschoben im Jahresverlauf. In den 1970er Jahren hat der Earth Overshoot Day noch im Winter stattgefunden, kurz vor Jahreswechsel. Seit einigen Jahren rückt er immer weiter vorwärts in Richtung Sommer – eine Entwicklung, die uns alarmieren sollte. Die Menschheit verbraucht mehr Ressourcen als nachwachsen können.
Während die Menschheit in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts ausgekommen ist mit den natürlichen Ressourcen, die die Welt zur Verfügung gestellt hat, bräuchten wir mittlerweile 1,7 Erden, um unseren Bedarf an Ressourcen zu decken. Da uns aber nach wie vor nur eine Erde zur Verfügung steht, machen wir „Schulden“.
Der Earth Overshoot-day lag 1971 noch am 25.12, 1972 gar am 27.12, aber schon 1973 rückte er trotz Ölkrise vor auf den 3.12. In den 2010er-Jahren kamen wir Anfang August an. Die „schlechtesten Jahre“ waren 2018 und 2022, wo der Earth Overshoot Day je am 1.8. lag. Immerhin werden wir nicht immer noch schlechter!
Noch schlimmer: Der Country Overshoot Day mancher Nationen
Der Earth Overshoot Day ist nicht zu verwechseln mit dem Overshoot Day eines Landes, welcher pro Land verschieden ist. Der Country Overshoot Day ist das Datum, auf das der Earth Overshoot Day fallen würde, wenn die gesamte Menschheit so konsumieren würde wie die Menschen in diesem speziellen Land. Führend sind hier sind Qatar (10. Februar 2023), Luxemburg (14. Februar) und die USA (13. März), ganz hinten stehen Ecuador (6. Dezember) und Jamaika (20. Dezember). Aber selbst diese Länder rücken vor den wünschenswerten 31.12!
Die Termine für Deutschland (4. Mai 2023), Österreich (6. April) und die Schweiz (13. Mai) liegen jedoch auch in der der ersten Hälfte des Jahres und finden viel zu früh statt!
Warum findet der Earth Overshoot Day immer früher im Jahr statt?
Es gibt mehrere Gründe, weshalb die Menschheit immer mehr Ressourcen verbraucht. Die wichtigsten:
1. Es gibt immer mehr Menschen
Die Weltbevölkerung wächst stetig, und mit mehr Menschen gibt es auch einen erhöhten Bedarf an Ressourcen wie Nahrung, Wasser, Energie und Land. Eine wachsende Bevölkerung bedeutet eine größere Belastung für die begrenzten Ressourcen der Erde.
2. Der Wohlstand der Menschen steigt
Laut dem Umfrageinstitut Statista gab es 2020 etwa 70 Millionen Menschen, die in Armut lebten. Das ist noch immer eine erschreckend große Zahl und die Corona-Pandemie hat den weltweiten Kampf gegen Armut zurückgeworfen. Dennoch bedeutet steigender Wohlstand auch ein steigender Konsum von Gütern und Dienstleistungen, von Benzin, Strom, Gas und energieintensiven Nahrungsmitteln wie Fleisch und verarbeitete Nahrungsmittel.
3. Steigender Landverbrauch
Die Umwandlung von natürlichen Ökosystemen in landwirtschaftliche Flächen, Städte und Industriegebiete hat negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die ökologische Kapazität der Erde. Dies verringert die Fähigkeit der Erde, Ressourcen zu erneuern und Abfälle abzubauen.
4. Klimawandel
Der Klimawandel wird durch die oben genannten Punkt befeuert. Und er treibt die negative Entwicklung weiter voran. Der Klimawandel führt zu extremen Wetterereignissen, dem Anstieg des Meeresspiegels und dem Verlust von Ökosystemen. Diese Veränderungen beeinflussen die Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit von Ressourcen und verschärfen die ökologische Überlastung.
Warum ist der Earth Overshoot Day so wichtig?
Jahres- und Ereignistage wie der Earth Overshoot Day sind wichtig, weil sie die Probleme aufzeigen und greifbar machen. So wie der Equal Pay Day auf die ungleiche Bezahlung von Frauen im Vergleich zu Männern aufmerksam macht, erinnert uns der Earth Overshoot Day daran, dass die Menschheit Raubbau an der Erde betreibt. Dabei soll es nicht in erster Linie darum gehen, Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern auf das Problem hinzuweisen und zu vermitteln, dass jeder und jede einzelne etwas tun kann, um gegen das Problem anzukämpfen.
Die Arbeitswelt hat einen noch größeren Hebel
Wir verbringen einen großen Teil unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz beziehungsweise im Home- oder Mobile-Office. Ob und wie wir in dieser Zeit dazu beitragen können, Ressourcen zu sparen, ist daher eine sehr relevante Frage. Natürlich kann jeder und jede Einzelne etwas zum Schutz der Erde und des Klimas beitragen. Dennoch haben Unternehmen sehr viel größere Einflussmöglichkeiten.
In Deutschland ist der Industriesektor nach der Energie-Branche der zweitgrößte Verursacher von CO2. Studien zufolge wird ein erschreckend hoher Anteil der in Deutschland ausgestoßenen Treibhausgase von einigen wenigen Unternehmen produziert: die Dirty 30 sind für mehr als ein Drittel der Treibhaus-Emissionen verantwortlich. Laut kununu Nachhaltigkeitscheck 2023 ist für 60 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehminnen : gelebter Umweltschutz ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Die Entscheidung gegen einen Arbeitgeber wegen seiner schädlichen Klimapolitik kann eine nicht zu unterschätzende Wirkung haben.
Doch nicht nur die CO2-Bilanz, auch mit anderen Maßnahmen können Unternehmen viel bewegen. Von der Frage, ob nachhaltige Reise- und Transportmittel gefördert werden, über die Energieeffizienz der Räumlichkeiten bis hin zu Mülltrennung und einem nachhaltigen Kantinenangebot – je nach Größe verfügen Unternehmen in all diesen Fragen über einen hohen Wirkungsgrad.
Der Nachhaltigkeitscheck 2023 von kununu zeigt: Noch nicht einmal jede:r zweit:e Arbeitnehmer:in ist jedoch zufrieden mit den Maßnahmen des eigenen Arbeitgebers. Für Unternehmen gibt es also noch einiges zu tun.
Was hat es mit der #MoveTheDate Bewegung auf sich?
#MoveTheDate ist eine Grassroots-Bewegung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Earth Overshoot Day nach hinten zu schieben. Auf der Website des Earth Overshoot-Projekts wird nicht nur über das Problem aufgeklärt, es werden auch Projekt und Aktionen vorgestellt, die dazu beitragen, den Raubbau an nachwachsenden Ressourcen zu reduzieren. Jede und jeder einzelne ist dazu eingeladen und aufgerufen, einen Beitrag zu leisten. Wenn wir beispielsweise unseren Fußabdruck durch Autofahren weltweit um 50 Prozent reduzieren und ein Drittel der Autofahrten durch öffentliche Verkehrsmittel und durch Radfahren und Zufußgehen ersetzen, würde sich der Earth Overshoot Day um 13 Tage nach hinten verschieben.
Auf einer interaktiven Weltkarte werden entsprechende Projekte vorgestellt. User und Userinnen haben die Möglichkeit, eigene Projekte zu ergänzen. Es gibt auch ein deutschsprachiges #MoveTheDate Projekt, das in der Schweiz angesiedelt ist und von Schweizer Unternehmen unterstützt wird.
Was bedeutet das?
Es lief überall in den News und die Plattform Kununu macht es deutlich: Wir verbrauchen viel zu viele Ressourcen! Man darf gespannt sein, ob die CO2-Reduktionsbemühungen und die geplante Circular Economy es schaffen, hier eine nachhaltige Wende zu bringen!
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