eActros: Erstes Serienfahrzeug rollt vom Band

Am gestrigen Donnerstag, 7. Oktober 2021, hat Daimler die Produktionslinie seines e-Truck offiziell eröffnet. Herzstück ist die Fertigungshalle Future Truck Center, in der noch weitere CO2-neutrale Mercedes-Benz Lkw elektrifiziert werden sollen.

Vom Band gelaufen: Der erste in Serie gefertigte eActros. Bild: Daimler AG
Vom Band gelaufen: Der erste in Serie gefertigte eActros. Bild: Daimler AG
Christine Harttmann

Pünktlich mit dem Tag der offiziellen Werkseröffnung lief das erste Serienfahrzeug des eActros vom Band. Herzstück der Produktionslinie ist das Future Truck Center des Werks Wörth, die Fertigungshalle in Gebäude 75. Auch sie wurde mit dem Start der Serienproduktion offiziell in Betrieb genommen. Hier werde, so teilt der Hersteller mit, künftig auch die Elektrifizierung weiterer CO2-neutraler Mercedes-Benz Lkw stattfinden. Die Serienfertigung des für den Kommunaleinsatz entwickelten eEconic soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 starten. Die Serienreife des batterieelektrischen eActros LongHaul für den Fernverkehr ist für das Jahr 2024 geplant.

Weitere werden folgen

Bei der Werkseröffnung erklärte Karin Rådström, im Vorstand der Daimler Truck AG verantwortlich für Mercedes-Benz Lkw:

„Der heutige Start der Serienproduktion des eActros ist ein handfester Beweis dafür, dass wir es mit dem emissionsfreien Transport ernst meinen. Der eActros, Mercedes-Benz‘ erster batterieelektrisch angetriebener Serien-Lkw, und die dazugehörigen Services sind für uns und unsere Kunden ein großer Schritt in Richtung CO2-neutraler Straßengüterverkehr.“

Auch für das Werk Wörth und seine zukünftige Ausrichtung habe, so Rådström weiter, das Fahrzeug eine ganz besondere Bedeutung:

„Wir starten heute mit der Zukunft der Lkw-Produktion von Mercedes-Benz und wollen künftig hier die Serienfertigung unserer elektrischen Lkw stark ausweiten.“

eActros ‚Made in Rheinland-Pfalz‘

Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt betont:

„Mit der Serienproduktion des eActros am Standort Wörth macht unser Bundesland einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Mobilität von Menschen und Gütern von morgen. Der eActros ‚Made in Rheinland-Pfalz‘ sichert zudem die industrielle Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz und ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir die Transformation in der Fahrzeugindustrie erfolgreich meistern können.“

Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Wörth, fügt hinzu:

„Dies ist ein historischer Moment für unseren Standort, aber auch für die Region. Von unserem Werk in der Südpfalz wird die Zukunft des Transports ausgehen.“

Zwick erklärt, dass neue Arbeitsplätze und neue Berufsbilder und damit auch Weiterbildungs- und Qualifizierungschancen werden.

„Unser Werk ist im Wandel und den gestalten wir zusammen!“

Den Wandel gut gestalten

Der Technologiewandel der Branche hin zu lokal CO2-neutralen Lkw bedeute auch für die Standorte und die Fertigung von Mercedes-Benz eine immense Veränderung, ergänzt Sven Gräble, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations.

„Der Beginn der eActros-Serienfertigung ist kein alltäglicher Anlauf für uns, sondern ein echter Neustart.“

Das sogenanntes Fullflex-Konzept ermögliche es, so Gräble weiter, die E-Lkw in die bestehende Produktion zu integrieren.

„Auf diese Weise ist das Werk in der Lage, sich effizient und noch schneller auf die jeweilige Marktnachfrage einzustellen und zuverlässig die anspruchsvollen Qualitätsstandards von Mercedes-Benz zu erfüllen.“

Bevor der eActros für seine Elektrifizierung ins Future Truck Center kommt, wird er auf der bestehenden Montagelinie flexibel neben Lkw mit konventionellen Antrieben gefertigt. Anschließend geht es in das Future Truck Center, in dem die Elektrifizierung des Fahrzeugs erfolgt. Dort sind für die neuen Produktionsprozesse in den vergangenen Monaten intensive Vorbereitungen getroffen worden. Hierzu gehört unter anderem die Errichtung einer neuen Montagelinie. Schritt für Schritt wird der eActros hier weiter aufgebaut. Neben den Hochvoltbatterien werden in verschiedenen Produktionsschritten weitere Hochvoltkomponenten montiert, unter anderem die Ladeeinheit. Sie bildet die Schnittstelle, durch die das Fahrzeug mit der Ladestation verbunden wird. Im Future Truck Center wird, nachdem sämtliche Komponenten montiert sind, auch das Gesamtsystem in Betrieb genommen. Anschließend ist der Lkw fahrbereit. Das Fahrzeug wird zum Finish und für die Endabnahme wieder in den regulären Produktionsablauf eingegliedert.

Ein Standort ändert sich

Der eActros macht den Anfang, weitere Modelle werden folgen: Mitte Juli haben Unternehmensleitung und Betriebsrat ein Zukunftspaket vereinbart, das die nachhaltige Serienproduktion von batterieelektrischen und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw im Mercedes-Benz Werk Wörth, die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Belegschaft innerhalb dieser Transformation sowie den weiteren Ausbau der Digitalisierung am Standort umfasst. Das Standort Wörth solle mit Blick auf die Transformation hin zum CO2-neutralen Transport langfristig eine wichtige Rolle im Unternehmen übernehmen, heißt es. Mit der Entscheidung, Zero Emission Trucks in Wörth zu fertigen, sichere das Unternehmen die langfristige Auslastung des Werks und eine stabile Beschäftigung am Standort.

Neben den Produkten soll der gesamte Standort Wörth inklusive Produktion ab 2022 CO2-neutral werden, genau wie alle anderen europäischen Werke von Daimler Truck. Möglich werden soll das unter anderem durch das Grünstromkonzept bei Daimler: Der CO2-freie Strombezug aus regenerativen Energiequellen bildet die Basis für die CO2-neutrale Produktion. Dabei bezieht der Standort ab 2022 Strom aus Wind- und Solarparks sowie Wasserkraftwerken. Auf dem Weg zu einer grünen Fabrik soll das Mercedes-Benz Werk Wörth darüber hinaus langfristig CO2-frei arbeiten, indem ein vollständig erneuerbares Energiesystem sukzessive in den nächsten Jahren aufgebaut wird.

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