E-Lkw: Welche Folgen hat die Elektrifizierung?

Die Universität Stuttgart erforscht im Programm "Realist" in einem Reallabor, welche Folgen die Elektrifizierung des urbanen Logistikverkehrs für logistische Prozesse und regionale Stromnetze hat.

In dem Forschungsprojekt Realist wird untersucht, wie sich der Einsatz von E-Lkw auf logistische Prozesse und regionale Stromnetze auswirkt. (Bild: Universität Stuttgart)
In dem Forschungsprojekt Realist wird untersucht, wie sich der Einsatz von E-Lkw auf logistische Prozesse und regionale Stromnetze auswirkt. (Bild: Universität Stuttgart)
Nadine Bradl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Gunnar Knüpffer)

In einem neuen interdisziplinären Forschungsprojekt namens „Realist“ will die Universität Stuttgart mit Partnern untersuchen, wie die Elektrifizierung eines urbanen Logistikverkehrs in Stuttgart beschleunigt werden kann. Im Zentrum steht dabei ein Reallabor, in dem der Praxiseinsatz von E-Lkw erprobt wird, heißt es in einer Mitteilung der Universität Stuttgart vom 17. Juni.  

Teilnehmende Speditionen testen dabei im Rahmen des Feldversuches eine Umstellung ihrer Prozesse mit dem Einsatz von E-Lkw. Eine Machbarkeitsanalyse begleitet den Praxiseinsatz mit dem Ziel, ein klima-innovatives Stromversorgungs- und Logistikkonzept für eine elektrische Stadtbelieferung zu schaffen.

Projekt soll optimale Standorte für die Ladeinfrastruktur identifizieren

Durch die Analyse und virtuelle Elektrifizierung bestehender Stückgutverkehrs-Touren in Stuttgart sollen Auswirkungen auf logistische Prozesse und regionale Stromnetze abgeleitet werden. Darüber hinaus kann laut der Universität Stuttgart das Elektrifizierungspotenzial der Stückgutbelieferung in Stuttgart sowie die Identifikation optimaler Ladeinfrastrukurstandorte für E-Lkw untersucht werden. Dies soll als Entscheidungsgrundlage für Akteure wie die LHS Stuttgart dienen. Eine „Go-to-Market“-Strategie soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse nachhaltig zur Elektrifizierung des Lieferverkehrs beitragen.

Das Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik (IEH) und das Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) der Universität Stuttgart übernehmen die Leitung des Projektes und begleiten es wissenschaftlich. Die Forschungsschwerpunkte des IEH sind Themen aus dem Bereich der Energieversorgung und das IFT untersucht die logistischen Aspekte.

Zu dem breiten Projektkonsortium gehören außerdem Speditionen, Fahrzeughersteller, Netzbetreiber, Verbände und die LHS Stuttgart. Vollpartner im Projekt sind die Emons Spedition GmbH, Herbinger Transporte und LSU Schäberle Logistik & Speditions-Union GmbH u. Co. KG. Als assoziierte Partner beteiligen sich darüber hinaus die BPW Bergische Achsen KG, die Daimler Truck AG, das Intralogistik-Netzwerk in Baden-Württemberg e.V., die Landeshauptstadt Stuttgart, die Netze BW GmbH, die Schwarz Logistik GmbH, die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e.V., die Stuttgart Netze GmbH und der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V.

Mit Hilfe realer Daten aus dem Reallabor wollen das IEH und IFT gemeinsam mit den Partnern sowohl technische als auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen von Logistik und Energiesystem identifizieren. Ein zum Projektabschluss veröffentlichter Leitfaden soll es Akteuren aus der Logistik- und Energiebranche ermöglichen, über Schritte zur Planung und Umsetzung des elektrischen Logistikverkehrs entscheiden zu können. Eine Elektrifizierung des urbanen Logistikverkehrs soll dadurch über die Region Stuttgart hinaus beschleunigt werden. Das Forschungsprojekt Realist zeichnet sich durch eine Kopplung von Logistik und Stromnetz aus, was zu wirtschaftlich und technisch realisierbaren Konzepten führen soll.

Das Vorhaben wird im Rahmen des Stuttgarter Klima-Innovationsfonds gefördert. Mit dem Klima-Innovationsfonds fördert die Stadt Stuttgart seit 2021 innovative Ideen für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung.

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