Digitaler Zwilling: 460 Kameras und 22 Radargeräte im Hafen Antwerpen

Der Port of Antwerp-Bruges hat ein umfangreiches Radar- und Kameranetz über das gesamte Hafengebiet von Antwerpen installiert, um mit der digitalisierten Infrastruktur den Schiffsverkehr sicherer zu gestalten und den digitalen Zwilling ausbauen zu können.

Die neuen Sensoren bilden das technische Rückgrat der Schiffsführung in Antwerpen und sollen tote Winkel im Hafengebiet, in denen man unerwartete Schiffsbewegungen oder Zwischenfälle bisher teilweise nicht sehen konnte, verhindern. Fotos: Hafen Antwerpen
Die neuen Sensoren bilden das technische Rückgrat der Schiffsführung in Antwerpen und sollen tote Winkel im Hafengebiet, in denen man unerwartete Schiffsbewegungen oder Zwischenfälle bisher teilweise nicht sehen konnte, verhindern. Fotos: Hafen Antwerpen

Der Port of Antwerp-Bruges hebt seine Verkehrskontrolle mit der Einführung eines umfassenden digitalen Radar- und Kameranetzes laut eigenen Aussagen auf die nächste Stufe. Die hochmoderne Ausrüstung überwache das gesamte Antwerpener Hafengebiet und bilde das Rückgrat für einen sicheren und effizienten Schiffsverkehr, hieß es von der Hafengesellschaft. Nach dem kürzlich gestarteten Drohnennetz sei dies ein weiterer wichtiger Schritt zur Verwirklichung eines vollständig digitalen Nervensystems in diesem Gebiet. Rob Smeets, Chief Operations Officer des Port of Antwerp-Bruges

„Dieses Netz ist ein großer Gewinn für unseren Hafen in Bezug auf Sicherheit und betriebliche Effizienz. Die neuen Sensoren bilden das technische Rückgrat der Schiffsführung. In der Vergangenheit gab es im Hafengebiet einige tote Winkel, in denen wir unerwartete Schiffsbewegungen oder Zwischenfälle nicht sehen konnten. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit unseren Konzessionären konnten wir an vielen neuen Standorten Radare und Kameras installieren. Diesem ausgedehnten Netz entgeht kein Zentimeter Blaustein mehr.“

11.000 Hektar Wasserstraßen und Kais abgedeckt
Das Antwerpener Hafengebiet umfasst mehr als 120 Quadratkilometer mit 11.000 Hektar Wasserstraßen und Kais. Jährlich werden im Hafen rund 300.000 Schiffsbewegungen abgewickelt. Um das gesamte Gebiet und alle Schiffsbewegungen kontinuierlich zu überwachen, hat der Port of Antwerp-Bruges seine Kamera- und Radarinfrastruktur deshalb ausgebaut und digitalisiert.

Die 460 Kameras und 22 Radargeräte sind direkt mit dem Antwerpener Koordinationszentrum verbunden, so dass operative Dienste wie der Schiffsverkehrsdienst (VTS) und das Hafenmeisterbüro einen vollständigen Überblick über den Hafen haben. Das soll diesen eine genaue Überwachung des Schiffsverkehrs und Zwischenfälle ermöglichen sowie eine effizientere und sicherere Verwaltung von Wasserstraßen und Liegeplätzen nach den höchsten Standards der IALA (International Association of Lighthouse Authorities). Die Bilder würden von Kollegen mit Polizeibefugnissen gesichtet und analysiert und könnten an Sicherheitskräfte und andere Behörden weitergegeben werden, hieß es.

KI-Kameras zur Schiffserkennung
Die intelligenten Kameras sind mit einer speziell entwickelten künstlichen Intelligenz ausgestattet, mit der sie Schiffe erkennen können. In Kombination mit detaillierten Radardaten werden diese Echtzeitdaten in Zukunft das Situationsbewusstsein weiter erhöhen, um zu einem vorausschauenden und lenkenden Verhalten zu gelangen. Erwin Verstraelen, Chief Digital and Innovation Officer des Port of Antwerp-Bruges:

„Dank intelligenter und innovativer Technologie bauen wir einen virtuell sicheren Hafen. Dieses Netz ist für den weiteren Ausbau des digitalen Zwillings des Hafens und die Entwicklung eines digitalen Nervensystems, das uns helfen wird, unseren Hafen effizienter zu verwalten und den Verkehr noch sicherer und reibungsloser zu gestalten, von wesentlicher Bedeutung. Wenn in Zukunft mehr Daten und Anwendungen zur Verfügung stehen, wird der digitale Zwilling schließlich in der Lage sein, das riesige Hafengebiet permanent zu überwachen und zu kontrollieren.“

Mit dem in Betrieb genommenen Netz verfügt der Hafen laut eigenen Angaben nun über eines der modernsten und leistungsfähigsten Hafensysteme der Welt. Mit der Digitalisierung des gesamten Netzes sei man auch bereit, sich mit APICA (Advanced Port Information and Control Assistant), dem digitalen Zwilling des Hafens, zu verbinden.

Diese digitale Kopie des gesamten Hafengebiets scannt jede Sekunde ein Echtzeitbild von dem, was im Hafen passiert, basierend auf Tausenden von Daten aus einem Netzwerk von Kameras, Sensoren und Drohnen. APICA ist seit 2022 in Betrieb und unterstützt Hafenarbeiter dabei, sich schnell einen Überblick über die Situation vor Ort zu verschaffen und ihre Arbeit sicherer und effizienter zu erledigen. Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorstandsvorsitzende des Port of Antwerp-Bruges

„Dieses umfassende, hochmoderne Radar- und Kameranetz ist eine Premiere in der Hafenwelt. Außerdem nehmen wir es weniger als drei Monate nach dem Start des einzigartigen Drohnennetzes in Betrieb. Deshalb investiert unser Hafen weiterhin intensiv in modernste Technologien und Infrastrukturen. Das Ziel? Das Antwerpener Hafengebiet mit seinen 11.000 Hektar Wasserstraßen und Kais zu einem der sichersten und effizientesten der Welt zu machen und gleichzeitig die Dienstleistungen für die Kundenunternehmen zu verbessern und auszubauen.“

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