Dieselmotoren: Renault und Peugeot dementieren Manipulation von Abgaswerten

Nach Durchsuchungen bei Renault unterstreicht der Hersteller nochmals, dass er keine Manipulationssoftware einsetzt. Auch Konkurrent PSA verweist auf Messergebnisse des französischen Umweltministeriums.
Renault sieht seinen Euro 6 als sauber. (Foto: Renault)
Renault sieht seinen Euro 6 als sauber. (Foto: Renault)
Johannes Reichel

Nach Durchsuchungen durch Beamte des Finanzministeriums an einigen Renault-Standorten in Frankreich hat der Hersteller erneut darauf hingewiesen, dass man keinerlei Software zur Manipulation von Abgaswerten verwende. Dies hätten auch erste Untersuchungen einer vom französischen Umweltministerium eingesetzten Kommission ergeben. Die jetzigen Untersuchungen dienten lediglich einer weiteren Bestätigung der ersten Erkenntnisse der weiter andauernden Messungen an über 100 Fahrzeugen, darunter 25 von Renault, teilte der Hersteller mit.

Auf diese Ergebnisse, ermittelt vom unabhängigen französischen Prüflabor UTAC, verwies fast zeitgleich auch der französische Wettbewerber Peugeot-Citroen. Sie seien dem Hersteller jetzt von der Französischen Agentur für Energie und Klima (DGEC) zur Kenntnis gebracht worden und wiesen keinerlei Anomalitäten im Hinblick auf Abgasemissionen auf. Insbesondere die sogenannte "BlueHDI"-Technologie für Euro-6-Diesel-Motoren - sie wird im Nutzfahrzeugbereich von Peugeot-Citroen im Modell Partner/Berlingo bereits eingesetzt - habe bei dem Test ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Die Kombination aus SCR-Technologie und Rußpartikelfilter liefere eine effektive Abgasreinigung. PSA sei auch nicht Ziel von Hausdurchsuchungen gewesen, so der Konzern in einer Pressemitteilung. Zudem hatte PSA im November eine Initiative für mehr Transparenz sowie die Messung und Veröffentlichung von Realverbräuchen wichtiger Modelle ab 2016 angekündigt.

Renault hatte schon vor Wochen Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zurückgewiesen, die bei einem Euro-6-Modell des Großraumvans "Espace" "verdächtige Muster" bei der Abgasmessung auf dem Prüfstand entdeckt haben wollte. Dabei sei bei fünf Prüfmessungen im Abgaszyklus mit warmem Motor die 13- bis 25-fache Menge an Stickoxiden emittiert worden, als der Euro-6-Zyklus erlaubt. Nur bei einer "bestimmten Vorkonditionierung" und mit kaltem Motor habe das 1,6-Liter-Aggregat die Anforderungen erfüllt, teilte die Umweltorganisation bereits im November 2015 mit. Das 1,6-Liter-Common-Rail-Turbodiesel-Aggregat wird auch in der Nutzfahrzeugsparte des Renault-Konzerns eingesetzt im Kompakttransporter "Trafic", demnächst auch nach Euro-6-Standard. Kooperationspartner Opel hat diesen Motor in Euro 6 bereits für den baugleichen "Vivaro" angekündigt. Renault warf im Gegenzug der DUH vor, man habe "nicht durchgängig konform mit den Regelmessverfahren" gemessen. Man wolle schnellstmöglich die Resultate der Umwelthilfe analysieren und aufklären.

Auch Opel selbst war bereits im Oktober ins Visier der DUH geraten, weil sich bei den DUH-Prüfstandmessungen eines "Opel Zafira" Auffälligkeiten ergeben hatten. Auch Opel hatte die Vorwürfe zurückgewiesen als "unseriös und nicht nachvollziehbar".

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