Dieselgate: Deutsche See will VW-Fahrzeuge zurückgeben
Als erster gewerblicher Großkunde hat der Fischgroßhändler Deutsche See aus Bremerhaven den Volkswagen-Konzern wegen der Manipulation von Abgasreinigungssystemen verklagt. In der Flotte seien knapp 500 Fahrzeuge betroffen, teilte der Fischlogistiker mit. Die Fahrzeuge seien Kernbestandteil des Geschäfts und Umweltverträglichkeit in der Logistik insbesondere mit frischem Fisch ein Kernaspekt. Daher habe man habe am 3. Februar 2017 eine Klage nach Anfechtung sämtlicher Verträge wegen „arglistiger Täuschung“ beim zuständigen Landgericht Braunschweig eingereicht, führte das Unternehmen auf. Man habe zuvor vergeblich versucht, sich mit VW auf einen gemeinsamen Weg zu verständigen. „Deutsche See ist die Partnerschaft mit VW nur eingegangen, weil VW das umweltfreundlichste, nachhaltigste Mobilitätskonzept versprochen hat“, zeigte sich die Firma enttäuscht. Deshalb wolle man die geleasten Fahrzeuge zurückgeben und die dafür gezahlten Leasingraten zurückbekommen.
Das Unternehmen verwies in dem Kontext auf den 2010 verliehenen Nachhaltigkeitspreis, den man als Bestätigung der Nachhaltigkeitsstrategie in der gesamten Wertschöpfungskette sah. In den Jahren 2009/2010 habe Deutsche See den Entschluss gefasst, den gesamten Nutzfahrzeug- und Pkw-Bereich auf eine „ganzheitliche, schadstoffarme sowie elektroangetriebene Flotte umzustellen“, wie das Unternehmen formuliert. Nach mehreren Gesprächen hierüber hätte der VW-Konzern Deutsche See nicht nur versichert, eine Flotte, die diesen Zielen entspricht, liefern zu können. Es sei darüber hinaus auch besprochen und vereinbart worden, dass beide Unternehmen zusammen die umweltfreundliche und zukunftsweisende Mobilität weiter entwickeln wollen. „Nur deshalb hat Deutsche See ihre gesamte Flotte auf den VW-Konzern umgestellt. Auch auf einer der Internetseiten der Volkswagen AG wurden die Ziele der Partnerschaft dargestellt und eine Kommunikations-Kampagne entwickelt“, erklärt das Unternehmen.
Versprechen gebrochen: Keine Unterstützung bei Einsatz von Elektrofahrzeugen
VW habe Deutsche See über den Einsatz von bewusst manipulierender „Defeat Device“-Technik in Dieselfahrzeugen nicht aufgeklärt und damit gegen den Geist der gemeinsamen Vereinbarungen verstoßen. Darüber hinaus seien vereinbarte Projekte, wie beispielsweise Elektro-Fahrzeuge oder die Verringerung der Umweltbelastung in der Fahrzeugflotte ausschließlich von Deutsche See umgesetzt, ohne jegliche Unterstützung von VW zu erhalten. „Erst in 2016 hat Volkswagen ernsthaft begonnen, E-Mobilität weiterzuentwickeln“, beklagt das Unternehmen. „Deutsche See fragt sich als verantwortungsvolles Unternehmen, wie ein solches Verhalten in Deutschland möglich ist, und fragt sich weiterhin, wie man als Volkswagen AG auch einen gesellschaftspolitischen Schaden bewusst in Kauf nehmen konnte“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Egbert Miebach, Geschäftsführender Gesellschafter von Deutsche See, ging noch weiter: „Wir sind tief enttäuscht über VW und fühlen uns hingehalten und betrogen, da die gemeinsam angedachte Partnerschaft im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität nur von unserer Seite eingehalten wurde. Deutsche See bekennt sich in allen Unternehmensbereichen zur Nachhaltigkeit, sodass wir Klage am 3. Februar 2017 gegen die Volkswagen AG eingereicht haben.“ Ziel von Deutsche See sei und bleibe es, einen umweltfreundlichen Fuhrpark zu betreiben.
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