DHL: Wachstum fortgesetzt, Prognosen angepasst
Auch im dritten Quartal 2022 ist der Dhl-Konzern weiter gewachsen. Das Unternehmen vermeldet eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahresquartal um 20,0 Prozent auf 24,0 Milliarden Euro.
Dhl zufolge konnten die internationalen Netzwerke trotz der sich abschwächenden konjunkturellen Lage mithilfe flexibler Strukturen und intensiver Zusammenarbeit zwischen den Unternehmensbereichen effizient ausgelastet werden. Einen Beitrag dazu habe auch das wiederkehrende Wachstum im nationalen Paketgeschäft und der bestehende Trend zum E-Commerce geleistet.
Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich nach Angaben des Konzerns um 15,2 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Die Ebit-Marge lag mit 8,5 Prozent leicht unter Vorjahresniveau (Q3 2021: 8,8 Prozent).
„Die ersten drei Quartale des Jahres waren die erfolgreichsten unserer Unternehmensgeschichte. Das Quartalsergebnis lag jeweils über 2,0 Milliarden Euro. Auch wenn die globale Wachstumsdynamik nachlässt, sind wir auf dem Weg mit rund 8,4 Milliarden Euro das beste Ergebnis aller Zeiten zu realisieren“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group.
Laut Dhl konnte das Ergebnis in den ersten neun Monaten deutlich gesteigert werden, das Ebit ist Unternehmensangaben gemäß bis einschließlich September 2022 auf 6,5 Milliarden Euro (9M 2021: 5,8 Milliarden Euro) gewachsen. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen summierte sich auf 4,0 Milliarden Euro (9M 2021: 3,6 Milliarden Euro).
Aufgrund der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der Divisionen hat der Konzern seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr auf das Niveau von rund 8,4 Milliarden Euro angehoben (vorher: 8,0 Milliarden Euro mit einer Abweichung von maximal + / – 5 Prozent).
Für das Schlussquartal bereite man sich für das Weihnachtsgeschäft und den üblichen saisonalen Verlauf der Sendungsmengen im B2C-Geschäft vor. Der mittelfristige Ergebnisausblick auf 2024 bleibt mit einem Ebit von rund 8,5 Milliarden Euro unverändert.
Laut eigener Aussage habe der Konzern die nachlassende globale Wachstumsdynamik im Blick und nutze bewährte Steuerungsinstrumente. Mithilfe einer flexiblen Netzwerkanpassung sowie einem disziplinierten Ertrags- und Kostenmanagement sei man in der Lage, auf einen makroökonomischen Abschwung reagieren zu können.
Internationales B2B-Geschäft
Als Treiber für das starke Umsatz- und Ergebniswachstum sieht der Konzern das B2B-Geschäft der DHL-Divisionen Global Forwarding, Freight, Supply Chain und Express.
Im Speditionsgeschäft von Global Forwarding, Freight sind Umsatz und Ergebnis aufgrund nach wie vor hoher Frachtraten deutlich gestiegen, so der Logistikkonzern. In der Luft- und Seefracht ging die Nachfrage zurück und das Transportangebot nahm wieder zu. Für die Kontraktlogistik von Supply Chain verlief das dritte Quartal laut Dhl gut.
Die Entwicklung der Paketmengen im B2C-Geschäft habe sich im dritten Quartal 2022 gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich verbessert. Getrieben durch den Onlinehandel sei die Zahl der Pakete in Deutschland wieder leicht angestiegen ebenso wie die Paketmengen im europäischen Geschäft der Division eCommerce Solutions.
„Für den Fall einer konjunkturellen Eintrübung stehen uns konzernweit bewährte Steuerungsinstrumente zur Verfügung, um auch volatile Phasen erfolgreich zu meistern“, sagte Finanzvorstand Melanie Kreis .
Express: Ebit leicht über Vorjahr
In Bezug auf den Unternehmensbereich Express spricht das Unternehmen von einer sehr guten Auslastung der Flugkapazitäten in den internationalen Netzwerken. Das Ebit stieg hier Dhl zufolge um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,0 Milliarde Euro. Der Umsatz wuchs mit 21,8 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro, so die Angaben. Als Treiber dieser Entwicklung seien wie schon im zweiten Quartal 2022 vor allem Preismaßnahmen und gestiegene Treibstoffzuschläge zu sehen. Doch es sanken die internationalen zeitgenauen Expresssendungen (TDI) pro Tag um 2,6 Prozent.
Global Forwarding, Freight
Die Division Global Forwarding, Freight schloss das dritte Quartal mit einem Ebit-Wachstum von 57,0 Prozent auf 584 Millionen Euro ab, lässt der Konzern verlautbaren. Der Umsatz stieg nach Unternehmensangaben aufgrund weiterhin hoher Frachtraten um 38,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Die Volumina in der Luftfracht sanken zwar im Vorjahresvergleich, lagen jedoch auf ähnlichem Niveau wie im zweiten Quartal 2022. In der Seefracht wuchsen die Transportvolumina dem Konzern zufolge um 11,9 Prozent, dies sei bedingt durch die Integration des akquirierten Getränkelogistikers Hillebrand.
Supply Chain
Beim Supply Chain verzeichnete man nach Aussage des Konzerns zweistellige Wachstumsraten. Das Ebit verbesserte sich um 54,9 Prozent auf 220 Millionen Euro. Der Umsatz legte über alle Regionen hinweg zu und stieg insgesamt um 14,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.
eCommerce Solutions
Im Bereich eCommerce Solutions blieb das Ebit mit 87 Millionen Euro (Q3 2021: 91 Millionen Euro) auf Vorjahresniveau, so Dhl. Der Umsatz legte nach Angaben des Konzerns in allen Regionen zu und stieg um 8,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die Paketmengen wuchsen erneut in Europa, insgesamt lagen die Paketvolumina um 0,3 Prozent über Vorjahresniveau, so der Logistikdienstleister.
Herausforderndes Post- und Paket-Geschäft
Umsatz und Ergebnis von Post und Paket Deutschland lagen nach Unternehmensangaben auf Vorjahresniveau. Das Ebit betrug 290 Millionen Euro (Q3 2021: 300 Millionen Euro). Der Umsatz lag mit 3,9 Milliarden Euro 7 Millionen Euro unter Vorjahr.
Der Vorjahresvergleich der Paketvolumina sei im ersten Halbjahr 2022 noch stark durch die Pandemie beeinflusst gewesen, im dritten Quartal sei das Paketgeschäft hingegen leicht gewachsen.
Die Briefvolumina entwickelten sich dem Konzern zufolge erwartungsgemäß rückläufig, das Briefgeschäft sei im Vorjahr durch zahlreiche Wahlen in Deutschland besonders stark ausgefallen. Insgesamt sanken die Volumina im Briefgeschäft um 4,9 Prozent, die Ebit-Marge blieb nach Unternehmensaussage stabil bei 7,3 Prozent (Q3 2021: 7,6 Prozent).
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