DHL: SAF für Formel 1-Transporte

DHL und die Formel 1 möchten gemeinsam den Einsatz von SAF als Flugkraftstoff weiter vorantreiben. Seit den Transporten für den Großen Preis von Australien im März 2024 werde der sogenannte GoGreen-Plus-Service, den DHL Global Forwarding anbietet, genutzt.

Luftverkehr mit weniger Treibhausgasemissionen lautet das bekundete Ziel. (Foto: DHL Group)
Luftverkehr mit weniger Treibhausgasemissionen lautet das bekundete Ziel. (Foto: DHL Group)
Anna Barbara Brüggmann

Im Vergleich zu herkömmlichem Flugkraftstoff sei es durch die Verwendung von SAF möglich, die Treibhausgasemissionen um rund 80 Prozent pro Flug zu reduzieren. Man blicke bereits auf eine 20-jährige Partnerschaft zurück, so die Angaben, und DHL wolle den Sport dabei unterstützen, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Bis zum Großen Preis von Singapur im September 2024 sei für rund 20 Prozent der Frachtflüge für Formel-1-Rennen außerhalb Europas der Service von DHL mit nachhaltigem Flugkraftstoff genutzt worden.

„Mit unserer Expertise unterstützen wir die Formel 1 dabei, Rennwagen und weitere Ausrüstung international so effizient wie möglich zu transportieren. Mit 40 Jahren Erfahrung in der Motorsportlogistik fokussieren wir uns darauf, Lösungen zu finden, die Treibhausgasemissionen senken und den Motorsport mit jedem Schritt nachhaltiger gestalten“, so Paul Fowler, Leiter von DHL Motorsports Logistics.

Nachhaltigkeits-Bestrebungen

Zu den Nachhaltigkeitsinitiativen von DHL und der Formel 1 zähle auch eine optimierte Routenplanung multimodaler Transporte auf dem Land-, Wasser- und Luft-Weg. In dieser Saison hat das Logistikunternehmen den Angaben gemäß für den europäischen Teil der Formel-1-Saison beispielsweise die mit Biokraftstoff betriebene Lkw-Flotte auf 37 Fahrzeuge aufgestockt.

Mit den eingesetzten Lkw sollen die Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 83 Prozent im Vergleich zu dieselbetriebenen Pendants gesenkt werden. Zudem würden auch Flugzeuge des Typs Boeing 777 verwendet, die mit Hilfe von kraftstoffeffizienter Technologie die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Flugzeugen um rund 17 Prozent verringern sollen.

Und die Formel 1 wiederum strebe an, die Abfolge der Rennen zu optimieren, den Transport von Ausrüstung zu reduzieren und regionale Knotenpunkte einzurichten, sodass Fracht über kürzere Strecken transportiert werden müsse. Gemeinsam mit DHL würden auch weitere Lösungen erprobt, um Treibhausgasemissionen im Motorsport zu senken.

„Alternative Kraftstoffe können sowohl auf der Rennstrecke als auch darüber hinaus Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren. Dabei ist die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie in unserem Sport nur durch koordinierte Maßnahmen möglich“, erklärte Ellen Jones, Leiterin ESG der Formel 1.

Book and Claim-System

Der Einkauf und Transfer von SAF für die Formel 1-Logistik erfolge per Book-and-Claim-System: Dieses ermögliche die Entkopplung spezifischer Umweltattribute, etwa reduzierte Treibhausgasemissionen, von physischen Produkten - diese Umweltattribute ließen sich damit mittels eines Registers auf einen anderen Akteur übertragen.

Käufer und Verkäufer könnten an dem System teilnehmen, ohne direkt in die physische Lieferkette des Kraftstoffs eingebunden zu sein. Beim Kauf buchen demnach Käufer eine bestimmte Menge nachhaltigen Kraftstoffs und beanspruchen sozusagen die entsprechenden Emissionsminderungen mit Blick auf ihre Nachhaltigkeitsziele. Das heißt, sie erwerben Umweltvorteile, ohne den nachhaltigen Kraftstoff physisch zu besitzen.

Für die Vermittlung von SAF für die Luftfrachtlogistik der Formel 1 hat DHL eine Zertifizierung durch die International Sustainability & Carbon Certification (ISCC) erhalten. Der GoGreen-Plus-Service wurde 2022 von DHL Global Forwarding eingeführt.

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