Dhl Express: Bp und Neste liefern nachhaltigen Flugkrafstoff

Der Paket- und Expressdienstleister Dhl Express wird die nächsten fünf Jahre mit mehr als 800 Millionen Litern SAF beliefert – dies geht aus einer Vereinbarung mit Bp und Neste hervor.

Vision: die Null-Emissionen-Wolke. (Foto: Dhl)
Vision: die Null-Emissionen-Wolke. (Foto: Dhl)
Anna Barbara Brüggmann

Mit dem Ziel der Dekarbonisierung der Luftfahrtlogistik ging Dhl Express eine strategische Partnerschaft mit Bp und Neste ein. In den kommenden fünf Jahren sollen die Partner insgesamt über 800 Millionen Liter nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) liefern. Unternehmensangaben zufolge handelt es sich dabei um eines der bislang größten SAF-Geschäfte in der Luftfahrt.

Bis 2026 will das Logistikunternehmen nach eigener Aussage zehn Prozent des Treibstoffbedarfs in der Luftfracht durch nachhaltige Kraftstoffe abdecken. 50 Prozent dieses Ziels soll durch den neuen strategischen Schritt sowie die bereits angekündigte Einführung des Bio-Krafstoffs im Netzwerk an den Flughäfen San Francisco (SFO), East Midlands (EMA) und Amsterdam (AMS) erreicht werden.

Der Logistikdienstleister erhofft sich durch die Kooperationsvereinbarung, über den gesamten Lebenszyklus des Flugkraftstoffs hinweg circa zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen einzusparen – dies entspreche dem jährlichen Kohlendioxidausstoß von rund 400.000 Pkw.

Der Expressdienstleister beliefert in seinem globalen Netzwerk insgesamt 220 Länder und Territorien mit mehr als 480 Millionen eiligen Dokumente und Sendungen pro Jahr. Mit den vereinbarten 800 Millionen Litern Bio-Kerosin könnten Dhl zufolge rund 1.000 Flüge, die jährlich zwischen Cincinnati in den USA und dem Hub Leipzig mit einer Boeing 777 abgewickelt werden, für die Dauer von zwölf Jahren vollständig betrieben werden (bei einer 100-prozentigen Nutzung des nachhaltigen Flugturbinenkraftstoffs). Dies entspricht nach Unternehmensaussage einer gesamten Menge von 12.000 CO2-neutralen Langstreckenflügen.

„Die wegweisenden SAF-Vereinbarungen mit Bp und Neste sind ein bedeutender Schritt für die Luftfahrtbranche und unterstreichen einmal mehr die Ziele unseres Nachhaltigkeitsfahrplans“, so Frank Appel, CEO Deutsche Post Dhl Group, und fügt hinzu: „Die Verwendung nachhaltiger Flugkraftstoffe ist derzeit einer der wichtigsten Hebel in der Luftfahrt, um die CO2-Emissionen mit den aktuell verfügbaren Flugzeugtypen über den gesamten Lebenszyklus zu reduzieren“.

Martin Thomsen, SVP, Air Bp, zufolge verfolge Bp das Ziel, noch enger mit Flughäfen und Fluggesellschaften an Dekarbonisierungsoptionen zusammenzuarbeiten, SAF mit Nachdruck zu fördern, um den globalen Luftverkehr bei der Verwirklichung seiner Ambitionen zur Senkung der Kohlenstoffemissionen zu unterstützen.

Die Deutsche Post Dhl Group hat sich in ihrem Nachhaltigkeitsfahrplan dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 in ihrem Luftfrachtgeschäft über 30 Prozent SAF-Beimischungen einzusetzen. Beide Produzenten liefern Flugturbinenkraftstoffe, die aus Altspeiseöl hergestellt werden.

Mit der Nutzung von aus Abfallprodukten und Reststoffen gewonnenen SAF sollen die Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus hinweg im Vergleich zu fossilem Kerosin um bis zu 80 Prozent reduziert werden können. Um einen tatsächlich nachhaltigen Kraftstoff zu nutzen, soll die Verwendung von Rohstoffen vermieden werden, die mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren oder indirekt die Landnutzung verändern.

„Mit jedem SAF-Geschäft wird uns zunehmend bewusster, welche enormen Aufgaben noch vor uns liegen, um unsere Kunden mit nachhaltigen Lösungen zu unterstützen. Praktisch täglich fragen Kunden bei uns CO2-neutrale Logistiklösungen und Unterstützung bei der gemeinsamen Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft an“, so John Pearson, CEO Dhl Express, und ergänzt: „Die neuen SAF-Vereinbarungen mit Bp und Neste sind ein Meilenstein auf diesem Weg. Wir fokussieren uns vorrangig darauf, mehr SAF-Lieferanten dazu zu bringen, die momentane Angebotslücke zu schließen. Gleichzeitig fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, die passenden Rahmenbedingungen für eine beschleunigte Markteinführung von SAF in der Europäischen Union wie auch in der ganzen Welt zu schaffen."

Peter Vanacker, President und CEO von Neste, zufolge handle es sich bei der strategischen Partnerschaft um die bisher umfassendste Kooperation im Bereich SAF für das Unternehmen, welche zugleich Weichen stelle und die zunehmende Notwendigkeit sowie Dringlichkeit unterstreiche, gegen luftfahrtbedingte Emissionen vorzugehen.

 „Nachhaltige Flugkraftstoffe sind ein Eckpfeiler in den Bestrebungen der Luftfahrtindustrie, bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen. Um dieses Ziel umzusetzen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Luftfahrt. Dazu müssen sämtliche Stakeholder eingebunden und alle verfügbaren Rohstoffe und Lösungen genutzt werden“, so Vanacker.

Dhl Express plant nach eigenen Angaben, seine Partnerschaften mit Lieferanten nachhaltiger Flugkraftstoffe künftig weiter auszubauen und den SAF-Anteil im Luftfrachttransport kontinuierlich zu erhöhen.

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