Deutz/Daimler Truck: Gemeinsame Pläne in Sachen Motor

Deutz möchte eigenen Angaben zufolge im Geschäft mit modernen Verbrennungsmotoren weiter wachsen und schließt eine Kooperation mit Daimler Truck zur Entwicklung und Vermarktung von Motoren im Schwerlastbereich.

Dr. Andreas Gorbach (li.), Vorstandsmitglied bei Daimler Truck, und Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG bei der Kooperationsvereinbarung. (Foto: Deutz AG)
Dr. Andreas Gorbach (li.), Vorstandsmitglied bei Daimler Truck, und Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG bei der Kooperationsvereinbarung. (Foto: Deutz AG)
Anna Barbara Brüggmann

Der Hersteller von Antriebssystemen und die Daimler Truck AG haben Vereinbarungen getroffen, die Deutz ab Ende der Dekade Zugriff auf Daimler-Truck-Motoren ermöglichen sollen. Es gehe sowohl um mittelschwere Motoren (Daimler-Truck-MDEG-Baureihe), die beispielsweise in Baumaschinen Verwendung finden, als auch um schwere Motoren (Daimler-Truck-HDEP-Baureihe), beispielsweise zum Antrieb großer Landmaschinen.

Eigenen Angaben zufolge möchte sich Deutz damit neue Kundengruppen erschließen, Entwicklungskosten sparen, das Produktangebot an modernen Verbrennungsmotoren erweitern und die Grundlage für weiteres Wachstum in diesem Bereich schaffen. Die Kooperation betrifft der Verlautbarung zufolge insbesondere zwei Bereiche:

  1.  Deutz soll die On-Highway-IP-Rechte an den mittelschweren Daimler-Truck-MDEG-Motoren erwerben, um diese eigenständig weiterzuentwickeln – unter anderem auch für den Einsatz abseits der Straße, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder in Baumaschinen.
  2. Deutz soll von Daimler Truck die Lizenzrechte erwerben, um die Motoren der schweren Daimler-Truck-HDEP-Baureihe für den Einsatz abseits der Straße weiterzuentwickeln und eigenständig zu vertreiben.

Die schweren Motoren sollen weiterhin im Mercedes-Benz-Werk Mannheim von Daimler Truck gefertigt und dann an Deutz zur Vervollständigung des Motorensystems geliefert werden. Die Produktion der mittelschweren Motoren soll jedoch bei Deutz stattfinden. Für den Produktionsstart der künftig durch Deutz vermarkteten Motorvarianten werde das Jahr 2028 avisiert.

Die Zusammenarbeit beider Unternehmen erfolge im Rahmen der „Dual+“-Strategie von Deutz, welche die verstärkte Entwicklung eines klimaneutralen Produktportfolios vorsieht sowie auch auf die Optimierung und Weiterentwicklung der klassischen Motoren:

„Die Kooperation mit Daimler Truck verbessert unsere Ausgangsposition in einem sich konsolidierenden Markt signifikant, da wir Zugriff auf hochentwickelte Motoren erhalten und gleichzeitig neue Kundengruppen erschließen. Gerade im Schwerlastbereich und in der Landwirtschaft werden konventionelle Antriebe mit Verbrennungsmotoren weiterhin noch benötigt – und können durch den Einsatz synthetischer Kraftstoffe umweltfreundlich betrieben werden. Wir werden deshalb in den nächsten Jahren nicht nur unser klimaneutrales Produktportfolio weiterentwickeln, sondern auch im klassischen Motorengeschäft weiter wachsen“, so CEO Dr. Sebastian C. Schulte.

Das Unternehmen verkündete Mitte Januar 2023 neben Investitionen in ein grünes Produktportfolio, sich im klassischen Motorengeschäft unter den Top Drei der unabhängigen Motorenhersteller etablieren zu wollen, auch durch Zukäufe und Kooperationen.

„Wir freuen uns über die Partnerschaft mit dem etablierten und unabhängigen Antriebsspezialisten Deutz. Im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung auf den lokal CO2-neutralen Transport haben wir bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass Daimler Truck keine eigenen Mittel mehr in die Weiterentwicklung der eigenen mittelschweren Motoren für die Abgasstufe Euro VII investieren wird“, äußerte sich Dr. Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG, Leiter Truck Technology.

Für den Erwerb der HDEP-Lizenzrechte werde ein zeitlich gestaffelter Barbetrag gezahlt, für den Erwerb der MDEG-IP und -Lizenzrechte würden unter Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals neue auf den Inhaber lautende Stückaktien im Wege einer Sachkapitalerhöhung ausgegeben. Insgesamt belaufe sich der Gegenwert beider Transaktionen auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.

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