Deutscher Logistikpreis: Erstmals steht ein Bahnunternehmen auf dem Siegertreppchen

In diesem Jahr geht der Deutsche Logistikpreis an DB Cargo gemeinsam mit den beiden Voestalpine-Tochtergesellschaften LogServ und CargoServ.

And the Winner is ... (Foto: BVL)
And the Winner is ... (Foto: BVL)
Christine Harttmann

Gestern Abend überreichten der Jury-Vorsitzende Matthias Wissmann und der BVL-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer den Deutschen Logistikpreis in feierlichem Rahmen beim Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Die Auszeichnung ging an den Bayern-Shuttle der DB Cargo. Als Innovation wurde hervorgehoben, dass das Bahnunternehmen damit die Schnelligkeit von Ganzzügen mit der Flexibilität von Einzelwagen kombiniere.

„Zum ersten Mal gewinnt ein Logistikkonzept auf der Schiene den begehrten Deutschen Logistik-Preis. Das ist ein klares Signal für die Innovationskraft des Schienengüterverkehrs und ein Beweis für die gute Zusammenarbeit der an diesem Konzept beteiligten Partner“, freut sich Katja Sander, Vice President Metals bei DB Cargo.

In einem werktäglichen Umlauf werden mit dem Bayern-Shuttle Stahl-Sendungen der Voestalpine AG für drei Premiumhersteller aus der bayrischen Automobilindustrie kombiniert. An den drei Automobilproduktionsstandorten wird außerdem jeweils hochwertiger Stahlschrott aufgenommen, der dann im Nachtsprung zurück ins Stahlwerk von Voestalpine in Linz transportiert wird.

Das spare nicht nur die Emissionen des Leerlaufs, sondern ermögliche durch die geschickte Kombination von Stahlversorgung und Schrottentsorgung die tägliche Lieferung und Abholung an allen Orten – ein umweltfreundlicher Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. In Summe wird jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen bewegt.

„Unser neuer ‚Bayern-Shuttle‘ ist schnell, flexibel und klimafreundlich. Er zeigt, wie aktiver Klimaschutz direkt mit den Logistikprozessen unserer Kunden verknüpft werden kann. Auch mit solchen Kunden, die just-in-Sequence produzieren.“, sagt Pierre Timmermans, im BD Cargo-Vorstand für den Vertrieb verantwortlich, am Mittwoch, 20. Oktober 2021, in Berlin.

„Ein einziger Güterzug ersetzt bis zu 52 Lastwagen. Die Schiene erspart schon jetzt unserem Weltklima 80 bis 100 Prozent CO₂ gegenüber dem Straßentransport.“

Der Bayern-Shuttle zeige deutlich den Umweltvorteil der Schiene, hebt Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und CEO von DB Cargo, hervor.

„Das Tolle ist: Er lässt sich auch auf andere Branchen übertragen. Schon heute können wir jedem Kunden eine komplett CO₂-freie Lieferkette für alle Güter anbieten.“

Das hat auch die Jury der Bundesvereinigung Logistik (BVL) überzeugt. „Ganzzüge mit Einzelwagen-Vorteilen verknüpfen - das ist deutlich komplexer, als es klingt“, macht BVL-Präsident Thomas Wimmer deutlich.

„Hier wurden für die Bahn ganz neue Prinzipien umgesetzt. Mehrere Endkunden werden aus einem Ganzzug bedient, bei meist schwankenden und schwer prognostizierbaren Transportbedarfen. Beeindruckend ist vor allem die massive Zeitersparnis beim Transport.“

Der Jury-Vorsitzende Matthias Wissmann fügte hinzu:

„Das Konsortium um DB Cargo hat unternehmensübergreifend gehandelt und es geschafft, Leerläufe, Zeit, Equipment, Ressourcen und Kosten zu sparen. Hier zeigt die Bahn, was Bahn an Logistik kann.“

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