Deutsche Post: Verteilzentren werden bestreikt

In der Tarifauseinandersetzung baut die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Druck auf und ruft die Beschäftigten der Brief- und Paketzentren zu Bundesweiten Streiks auf. Arbeitgeber wollen Reallohnverluste nicht ausgleichen.

(Foto: Deutsche Post AG)
(Foto: Deutsche Post AG)
Christine Harttmann

Bei der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG sind Arbeitgeber und Verdi ohne Ergebnis auseinandergegangen. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzenden und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis erklärte dazu:

„Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen. Dies sei nicht finanzierbar. Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel. Scheinbar zählen für die Arbeitgeber die Fakten nicht. Unsere Tarifforderungen sind notwendig, gerecht und machbar.“

Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Deutschen Post AG habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste schlichtweg nicht verkraften, so Kocsis weiter.

„Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation. Darauf werden die Beschäftigten in den Betrieben nun eine klare Antwort geben und ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verleihen.“

Die Gewerkschaft rief daher die Beschäftigten in allen Brief- und Paketzentren – den Verteilzentren – bundesweit ab Donnerstag, frühestens ab 17 Uhr, und für den heutigen Freitag, ganztägig, zum Streik auf. Weitere Streiks sollen in den kommenden Tagen folgen.

Für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Post fordert die Gewerkschaft 15 Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.

Verdi hält begründet seine Forderung unter anderem damit, dass 140.000 der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert seien. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen betrage zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Außerdem hatte die Tariferhöhung zuletzt im Januar 2022 nur zwei Prozent betragen.

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