Designwerk: Elektrische Entsorgungs- und Reinigungsfahrzeuge auf der Ifat präsentiert

Designwerk bringt ist das vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug Mid Cab Sewer Cleaner 6x2R auf Basis des Kaiser Aquastar EV mit zur Ifat 2024 in München.

Der sogenannte Mid Cab Sewer Cleaner 6x2R von Designwerk ist den Angaben zufolge das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug. (Foto: Designwerk)
Der sogenannte Mid Cab Sewer Cleaner 6x2R von Designwerk ist den Angaben zufolge das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug. (Foto: Designwerk)
Anna Barbara Brüggmann
(erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

Schwere elektrische Nutzfahrzeuge in sauberer Mission: Die Designwerk Technologies AG präsentiert auf der Ifat 2024 vom 13. bis zum 17. Mai in München ihre neuesten elektrischen Spezialfahrzeuge für die Kommunalbranche.

Im Fokus des Messeauftritts stehen sollen das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug Mid Cab Sewer Cleaner 6x2R auf Basis des Kaiser Aquastar EV, die batterieelektrischen Abfallsammelfahrzeuge Low Cab Collect und Mid Cab Collect und die E-Kehrmaschine Mid Cab Sweeper. Messebesucher können sich auf dem Freigelände am Stand des Vertriebspartners Faun Umwelttechnik über das Designwerk-E-Fahrzeugsortiment und die neueste Ladetechnik informieren, so der Hersteller (Stand FM.712.5).

Batteriegrößen von 125 bis 250 kWh

Saugen, Spülen oder Reinigen: Das Schweizer Unternehmen passt die Kanalreinigungs- und die Abfallsammelfahrzeuge sowie die elektrische Kehrmaschine der jeweiligen Kundenanforderung an und liefert die geforderte Batteriekapazität dazu.

„In der Regel nutzen wir als Basismodul Batteriegrößen von 125 bis 250 kWh, die je nach gewünschter Dimension und Anwendungsfall montiert und angesteuert werden“, berichtet Fabian Bahlmann, Vertriebsleiter E-Lkw Nordeuropa bei Designwerk.

Die Modelle würden keine lokalen Schadstoffemissionen verursachen und je nach Einsatz und regionalem Strommix bis zu 77 Prozent CO2-Emissionen im Vergleich zum entsprechenden Dieseläquivalent einsparen.

Einen besonderen Vorteil hätten die E-Spezialfahrzeuge darüber hinaus im Stop-and-Go-Betrieb. Je nach Anwendung und Topologie können bis zu 14 Prozent der Energie zurückgewonnen werden. Auch das Heben von Containern, die Reinigung von Kanälen oder das Einsammeln von Müll könne dank elektrischer Nebenantriebe mit bis zu 125 kW energieeffizient und deutlich leiser erfolgen.

Das erste elektrische Kanalreinigungsfahrzeug

Ein Blickfang auf der Fachmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft ist das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug Mid Cab Sewer Cleaner 6x2R auf Basis des Kaiser Aquastar EV. Das Spezialfahrzeug, das in Kooperation mit dem internationalen Spezialisten Kaiser AG aus Liechtenstein gefertigt wird, ist mit einer Batteriekapazität von bis zu 508 kWh ausgestattet.

Damit arbeitet es ohne Nachladen bis zu acht Stunden. Geladen wird es mit einer Leistung von bis zu 350 kW. Wie beim herkömmlichen Kanalreinigungsfahrzeug sollen Anwender auch bei der Elektroversion von einer hohen Pumpenleistung profitieren.

Zwei elektrische Hochleistungsnebenantriebe sorgen für eine Spülleistung von bis zu 300 l pro Minute und eine Saugleistung bis 3.100 m3 pro Stunde. Das batterieelektrische Kanalreinigungsfahrzeug wird auf der VAK-Show im Freigelände in Aktion und in Halle C4, Stand 105/204, zu sehen sein.

Das Abfallsammelfahrzeug Low Cab Collect 6x2R

Das Abfallsammelfahrzeug Low Cab Collect 6x2R besitzt trotz des kurzen Radstands eine große Batteriekapazität von 450 kWh. Das Nutzfahrzeug ist in zwei Radstandvarianten mit 3.450 oder 3.900 mm erhältlich. Im städtischen Raum mit engen Straßen trage der kurze Radstand mit kleinem Wendekreis zu einer erhöhten Manövrierfähigkeit bei.

„Wir haben die notwendige Batteriekapazität so ausgelegt, dass ein Ganztagesbetrieb auch nach zehn Jahren Nutzung sowie in der kalten Jahreszeit ohne Zwischenladen gewährleistet ist“, erklärt Fabian Bahlmann.

Das elektrische Niederflurfahrzeug auf der Basis des Mercedes-Benz Econic ist gekennzeichnet durch den niedrigen Ein- beziehungsweise Ausstieg, die breitflächige Sicht sowie die niedrige Fahrersitzposition.

Ebenso sei für die Ladeinfrastruktur fahrzeugseitig gesorgt, indem die Nutzfahrzeuge jeweils über zwei auf dem Fahrzeug verbaute On-Board-Ladegeräte mit 44 kW AC-Ladeleistung verfügen. Diese ermöglichen das Laden der Batterien über Nacht mit schonendem Ladestrom.

Die Kehrmaschine Mid Cab Sweeper 4x2R

Beim Mid Cab Sweeper 4x2R erfolgt der Turbinenantrieb rein elektrisch, und auch die Arbeitshydraulik ist als elektrohydraulischer Antrieb ausgelegt. Die vier Motoren des Kehrfahrzeugs sorgen für eine Gesamtleistung von 500 kW. Aufgrund des linearen Drehmoments sollen sie ihre Leistung auch im Stop&Go-Betrieb unmittelbar auf die Straße bringen. Die Rekuperationsfunktion mache sich das regelmäßige Abbremsen zunutze und speise die gewonnene Bremsenergie als Strom wieder in das System ein.

Der MDC 88-920 mit einer Ladeleistung von 88 kW

Abgerundet wird der Messeauftritt mit dem neuen mobilen DC-Schnellladegerät MDC 88-920. Das Overnight-Charging-Modell soll die Mobilitätslösungen um ein leistungsstarkes Aggregat für eine effiziente Ladeinfrastruktur kommunaler Betreiber erweitern.

Aufgrund des Einsatzes modernster SiC-Halbleiter mit geringen Schaltverlusten, einer speziellen Schaltungstopologie und einer neuen Luftkühlung sei der Schnelllader der neusten Generation kompakter und leistungsstärker als bisherige Modelle. Der MDC 88-920 ermögliche eine dauerhaft hohe Ladeleistung von 88 kW bei bis zu 920 V Spannung.

„Mit dem MDC 88-920 bedienen wir die gesteigerte Nachfrage, Nutzfahrzeuge mit einer Batteriekapazität von mehr als 500 kWh über Nacht beziehungsweise in acht bis zehn Stunden zu laden“, erläutert Bahlmann.

„Mega Charger“

Für kommunale Kunden und Unternehmen aus der Abfallwirtschaft, die eine signifikante Verkürzung der Ladezeiten für ihre Nutzfahrzeuge im Dauer- und Schichtbetrieb anstreben, hat Designwerk gemeinsam mit Partnern einen Stationary-Battery-Backed-Charger (SBC) entwickelt.

Der sogenannte „Mega Charger“ basiere auf dem neuen Ladestandard Megawatt Charging System (MCS) und ist als Miniaturmodell auf der Ifat zu sehen.

Der SBC besteht aus Second-Life-Batterien, die in einem mobilen Container untergebracht sind, und komme auf eine Ladeleistung von 1,05 MW pro Ladepunkt. Die integrierten Batteriepuffer sollen dabei Lastspitzen vermeiden und das Stromnetz entlasten.

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