Dekarbonisierung: Otto will CO2-Emissionen bei Seefracht reduzieren
Otto kooperiert laut einer Mitteilung vom 16. März mit GoodShipping, einem niederländischen Anbieter im Bereich der Reduktion von Transportemissionen. GoodShipping ersetzt bei der Betankung von Containerschiffen das übliche Schiffsdiesel durch Biokraftstoffe –genannt Biofuels –, die aus verschiedenen Abfallströmen, wie unter anderem Altspeiseöl und Fette aus der Lebensmittelproduktion, gewonnen werden. Durch diese Kooperation will Otto im kommenden Geschäftsjahr 2023/24 bis zu 15 Prozent seiner CO2-Emissionen im Bereich Seefracht einsparen – in einem ersten Schritt startet der Onlineshop mit zehn Prozent.
Seefracht ist zentraler Nachhaltigkeitshebel
Bereits zuvor hat Otto nach Eigenangaben seinen Luftfrachtanteil auf unter zwei Prozent reduziert und will ihn weiter senken. Somit stelle die Seefracht für Otto den nächsten Ansatzpunkt dar, um seine CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, heißt es vonseiten des Unternehmens. Dabei sollen künftig alternative Antriebsstoffe eine entscheidende Rolle spielen:
„Der größte Nachteil von Schiffsdiesel ist der immense Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen sowie an Schadstoffen wie Rußpartikel und Feinstaub. Durch Biokraftstoffe können diese Emissionen um bis zu neunzig Prozent gesenkt werden“, erläutert Gesa Beckmann, Klimaschutzexpertin im Otto-Nachhaltigkeitsteam.
Die Containerschiffe müssen dafür nach Unternehmensangaben nicht umgerüstet werden und zusätzlich wird der Biokraftstoffmix nicht extra produziert, sondern aus bereits anfallenden Abfallströmen verwendet. So stelle er keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion dar, heißt es. GoodShipping setze nur wirklich nachhaltigen Kraftstoff ein, der nach strengen Kriterien durch international anerkannte Zertifizierer für Nachhaltigkeit wie ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) geprüft ist.
Die Kooperation ist laut dem Unternehmen Teil von Ottos Nachhaltigkeitsstrategie mit seinen sechs Handlungsfeldern. Um CO2-Emissionen weiter zu senken, folge man dem Dreiklang: Vermeiden, Reduzieren und übergangsweise Kompensieren. Bis spätestens 2030 will Otto in seinen Geschäftsprozessen bilanziell klimaneutral sein und richtet zudem bis Mitte 2023 seine Klimaziele auf wissenschaftlich basierte Science Based Targets aus.
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