DB Cargo will zukünftig dringend benötigten Wasserstoff per Güterzug transportieren, hieß es aus dem Konzern. Die größte europäische Güterbahn könne mit Hilfe der bewährten und sicheren Logistik im Kesselwagen heute schon 20 Prozent des benötigten Wasserstoffs auf der Schiene liefern. Das Konzept stelle eine klimafreundliche schnelle Lösung da, denn der Ausbau des Pipeline-Netzwerks werde erst in den nächsten Jahrzehnten erwartet, hieß es.
Hoher Bedarf laut Nationaler Wasserstoffstrategie
Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein und der Energieträger der Zukunft und Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft ist Wasserstoff. Den Bedarf an Wasserstoff schätzt die Bundesregierung bis ins Jahr 2030 auf rund 110 Terawattstunden jährlich ein. Das hat sie im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie ausgerechnet. Zum Vergleich: Der Gesamt-Stromverbrauch in Deutschland lag zuletzt bei rund 580 Terawattstunden pro Jahr. Dr. Sigrid Nikutta, Chefin der DB Cargo AG und Vorstand Güterverkehr des DB-Konzerns:
„Wasserstoff wird eine gewichtige Rolle im künftigen Energiemix spielen. Es gibt derzeit viele neue Initiativen, wie grüner Wasserstoff auf dem Seeweg nach Deutschland kommt. Wir haben dafür eine Lösung entwickelt, die den Wasserstoff einfach und effizient von den Häfen zu den Verbrauchern im Hinterland bringt, vor allem zu unseren Industriekunden. So schaffen wir für die deutsche Wirtschaft eine sichere und leistungsfähige Lieferkette.“
Das deutsche Schienennetz sei ein Umweltnetzwerk mit mehr als 35.000 Kilometer Streckenlänge, so Dr. Nikutta weiter. Allein DB Cargo bediene dabei mehr als 2.100 Schnittstellen, Kundenanschlüsse, Terminals und Binnenhäfen. Grüner Wasserstoff brauche grüne Logistik, die man bieten könne.
Demnach ist das Unternehmen bereit, umgerechnet etwa 20 Terawattstunden auf der Schiene zu liefern. Das entspricht etwa 20 Prozent des geschätzten Wasserstoffbedarfs 2030. Der Transport von Wasserstoff auf der Schiene ist eine wettbewerbsfähige Alternative zur Pipeline, zumal diese bislang nicht existiert. Gegenüber der Straße hat die Schiene einen entscheidenden Vorteil: Sie ist der wesentlich umweltfreundlichere Transportweg, denn ein Zug ersetzt bis zu 52 Lkw und spart 80 bis 100 Prozent CO2 gegenüber dem Transport auf der Straße.
Wasserstoff gehört auf die Schiene
Grüner Wasserstoff entsteht – durch Elektrolyse – mit Hilfe erneuerbarer Energie. Er kann jedoch nicht immer dort produziert werden, wo er benötigt wird. Daher braucht es Lösungen für die Logistik. Wasserstoff wird vor allem in Regionen mit viel Wind, Sonne und Wasser produziert und anschließend in alle Regionen der Welt exportiert. Wasserstoff, der nach Deutschland importiert wird, ist in der Regel nicht gasförmig, sondern in Chemikalien gebunden. Dadurch kann er unkompliziert und effizient per Seeschiff transportiert werden.
DB Cargo hat laut eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Energieversorgern ein Konzept für den Transport zu Empfängern weitab von Seehäfen entwickelt. Der Wasserstoff wird in der Flüssigkeitsbindung belassen. Damit können die üblichen Kesselwagen im Schienengüterverkehr genutzt werden. Sie sind heute schon vielfach für die chemische Industrie im Einsatz.
Erst dort, wo Wasserstoff als Energiespender eingesetzt werden soll, wird das Ladegut dann wieder in seine Bestandteile „gecrackt“, der Wasserstoff separiert und als Energieträger genutzt.
Spezial-Container für den Transport von reinem Wasserstoff
Ebenso engagiere man sich bei der Entwicklung innovativer Wasserstoff- Container und teste die Logistik von reinem Wasserstoff, hieß es.
Diese Lösung sei sinnvoll, wenn es um die kleinteilige Verteilung von reinem Wasserstoff an dezentrale Kunden und Anwender gehe wie beispielsweise Wasserstoff-Tankstellen. Gasförmiger Wasserstoff kann dabei unter hohem Druck in speziellen Multi Element Gas Containern (MEGC) transportiert werden.
So organisiert DB Cargo auch die Belieferung der Wasserstoffzüge von DB Regio, die derzeit auf verschiedenen Linien im Praxisbetrieb getestet werden. Ähnlich aufwändig wie der Transport von gasförmigem Wasserstoff sei auch der Transport von tiefkalt verflüssigtem Wasserstoff. Aufgrund der extrem niedrigen Temperatur von rund minus 253 Grad Celsius bedürfe es auch dort besonderer Container.
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