DAK: Neue, automatische Kupplung hält, was sie verspricht

Das Bundesministerium ist zufrieden. Seine Investition von 13 Millionen Euro in die Digitale Automatische Kupplung (DAK) scheint sich zu lohnen. Eine erste positive Zwischenbilanz konnte jetzt gezogen werden.

Auf sie werden große Hoffnungen gesetzt: Die DAK soll nicht nur dem Personal seine Arbeit erleichtern sondern auch die Kapazitäten der Züge erhöhen. (Symbolbild: DB AG/Oliver Lang)
Auf sie werden große Hoffnungen gesetzt: Die DAK soll nicht nur dem Personal seine Arbeit erleichtern sondern auch die Kapazitäten der Züge erhöhen. (Symbolbild: DB AG/Oliver Lang)
Nadine Bradl

Eine positive Zwischenbilanz zur europäischen Testfahrt des digitalen Güterzugs zieht Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für Schienenverkehr bei einem Vorort-Termin des Verkehrsausschusses auf dem Rangierbahnhof im Berliner Westhafen. Seit Januar ist ein Testgüterzug der DB im Auftrag eines europäischen Konsortiums in Europa unterwegs (wir berichteten). Gemeinsam mit den DB-Vorständen für Güterverkehr Dr. Sigrid Nikutta sowie für Technik und Digitalisierung, Dr. Daniela Gerd tom Markotten hat Theurer den Mitgliedern des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages die Technik präsentiert.

Theurer sagt: „Die DAK hat den Praxistest bestanden. Die Technik konnte bislang an rund 15 Rangierbahnhöfen in Deutschland, der Schweiz und Österreich bei mehr als 500 Rangiereinsätze ausführlich getestet werden. Auch bei Eis und Schnee funktioniert die Kupplung mit hoher Zuverlässigkeit."

Jetzt gehe es darum die Prozesse zu optimieren und die Finanzierung für die EU-weite Umrüstung von knapp einer halben Million Güterwagen zu klären.

DB-Vorstand Gerd tom Markotten ergänzt: „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Die DAK ist das beste Beispiel dafür, dass Digitalisierung der entscheidende Hebel für die klimafreundliche Mobilität ist. Nur mit der DAK kommen mehr Güter von der Straße auf die Schiene.“

Auch Nikutta ist überzeugt, dass sich die neue Technik im harten Betriebsalltag des Güterverkehrs bewährt. Das sei für sie die wichtigste Erkenntnis der bisherigen Testläufe.

"Jetzt gilt es europaweit unsere Partnerinnen und Partner zu überzeugen, dass die Erreichung der Klimaziele im Verkehr vor allem etwas mit dieser Technologie zu tun hat. Nur mit mehr Gütern auf der Schiene schaffen wir die Verkehrswende nachhaltig", so Nikutta weiter.

Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) soll ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierung von Güterzügen sein. Sie ist laut BMDV ein entscheidender Hebel, um die Schiene gegenüber der Straße wettbewerbsfähiger zu machen. Die DAK ermögliche es, Güterwagen automatisch, also ohne Handarbeit zu kuppeln. Auch die Wagenverbindungen für die Bremsen werden automatisch hergestellt. Erstmals werden zudem Güterwagen mit durchgehenden Strom- und Datenleitungen ausgerüstet sein

Schneller rangieren

Laut Ministerium werden mit der DAK schnellere, automatisierte Rangierabläufe möglich. Damit steige die Kapazität von Umschlagbahnhöfen um bis 40 Prozent. Güterzüge könnten zudem mit der neuen Kupplungstechnik länger und schwerer werden. Noch wichtiger sei: Sie können mit höherem Tempo als bisher unterwegs sein und dadurch im Schienenverkehr besser „mitschwimmen“. Das erhöhe die Kapazität im Schienennetz. Die DAK wird maßgeblich dazu beitragen, die europäischen Klimaziele zu erfüllen, ist sich das Ministerium sicher.

Erleichterung für das Personal

Vor allem das Fachpersonal in den Güterbahnhöfen lobe die deutlich einfachere Arbeit, teilt das BMDV mit. Allein die DB-Mitarbeitenden müssten bislang täglich bis zu 70.000-mal schwere Kupplungsbügel von Hand auf Schulterhöhe wuchten und zwischen Güterwagen arbeiten.

13 Millionen Euro Förderung

Der Testzug ist Teil eines Forschungsprojekts, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit 13 Millionen Euro finanziert wird. Daran beteiligt ist ein Konsortium von sechs Unternehmen. Außer der DB und ihrer Tochter DB Cargo sind das die schweizerischen und die österreichischen Güterbahnen SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. Das Ziel ist die EU-weite Einführung der DAK.

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