Dachser: Rekordjahr mit Einschränkungen

Der Logistikdienstleister Dachser konnte 2019 seinen Umsatz um 1,6 Prozent steigern. Während der Landverkehr zulegte, war das Luft- und Seefrachtgeschäft rückläufig.

Die europäischen Landverkehre waren 2019 der Umsatztreiber | Foto: Dachser
Die europäischen Landverkehre waren 2019 der Umsatztreiber | Foto: Dachser
Torsten Buchholz

Dachser-CEO Bernhard Simon hat die Unternehmenszahlen für das vergangene Geschäftsjahr bekannt gegeben. Danach verzeichnete der Kemptener Logistikdienstleister 2019 einen konsolidierten Netto-Umsatz von 5,66 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2018. Dabei steigerte sich das Geschäftsfeld Road Logistics, in dem Dachser den Transport und die Lagerung von Industriegütern (European Logistics) und Lebensmitteln (Food Logistics) zusammenfasst, um 2,9 Prozent auf 4,60 Milliarden Euro. Dem gegenüber steht ein Umsatzrückgang von 4,1 Prozent im Luft- und Seefrachtbereich (Air & Sea Logistics), der laut Dachser insbesondere aus dem schwächeren Luftfrachtgeschäft für Automotive-Kunden resultiert. Dazu erklärte CEO Simon:

„Das Gesamtbild fällt differenzierter aus als in den Jahren zuvor, in denen wir bei nahezu allen Kennzahlen Jahr für Jahr neue Bestmarken erzielen konnte.“

Diese Differenzierungen würden sich aus der sich eintrübenden Konjunktur insbesondere gegen Ende vergangenen Jahres ergeben. Simon:

„In Deutschland trat die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte weitgehend auf der Stelle. Die internationalen Verkehre zwischen Europa und dem Rest der Welt litten unter geo- und wirtschaftspolitischen Neujustierungen. Ich nenne nur die Zollkonflikte zwischen den USA und China, die lähmende Brexit-Debatte sowie vielerorts nationalistische Bestrebungen, die auf dem internationalen Handel lasten.“

Dem Umsatzplus auf Konzernebene stehen rückläufige Sendungs- und Tonnagezahlen gegenüber. Während sich die Sendungszahlen um rund 3,7 Prozent von 83,7 auf 80,6 Millionen verringerten, sank die Tonnage im Vorjahresvergleich um 1,0 Prozent von 41,4 auf 41,0 Millionen Tonnen.

Im vergangenen Jahr hat Dachser insgesamt 151 Millionen Euro investiert. Simon:

„Das ist im Mehrjahresvergleich ein überdurchschnittlich hoher Wert. Mehr als zwei Drittel dieser Summe flossen in unsere physische Infrastruktur.“

Auswirkungen der Corona-Krise

Simon ging auch auf die aktuellen Entwicklungen ein. Hauptthema war natürlich die Corona-Krise. Diese habe zwar im ersten Quartal 2020 noch „relativ wenige Bremsspuren“ hinterlassen, doch mittlerweile sei „Dachser als Logistikunternehmen, ebenso wie unsere Transportunternehmen und Carrier, konkret betroffen“. Mengenrückgänge im Industriegütergeschäft seien angesichts der aktuellen Einschränkungen des Geschäftslebens, insbesondere in Spanien und Frankreich, unvermeidbar. Simon:

„Die Mengen im deutschen Netzwerk entwickeln sich recht stabil. Im Ausland sehen wir 20 Prozent Rückgang. Im Bereich Food Logistics hingegen verzeichnen wir Wachstumsraten. Die Auswirkungen auf unser Geschäft sind schwer prognostizierbar, wir können die Lage nur jeden Tag aufs Neue bewerten und uns agil und flexibel darauf einstellen.“

Vor diesem Hintergrund und vor allem ohne zu wissen, wie lange diese Sondersituation noch anhalten wird, sei derzeit nicht imstande eine seriöse Prognose für das laufende Jahr abzugeben. Simon:

„Wir stellen uns auf alle denkbaren Szenarien ein und werden auch unsere Wachstumsziele anpassen müssen.“

In diesem Jahr will trotzdem kräftig investieren. Dazu CEO Simon:

„Für den Moment sind unsere Investitionspläne für 2020 unverändert. Wir planen 195 Millionen Euro in unsere Standorte, Flotte, IT und andere Technologien zu investieren. Denn gerade in Krisenzeiten werden Qualität und Verlässlichkeit noch wichtiger.“

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