Cuxhaven ist bereit für Brexit

Die Zollabfertigung wird mit Ende der Übergangsfrist für den Brexit Störungen im Transportablauf verursachen, so die allseitige Erwartung. Cuxhaven hat Vorkehrungen getroffen, um Kunden Zoll- und Hafenumschlagsprozesse ohne Störungen und Wartezeiten zu gewährleisten.

Der Hafenstandort Cuxhaven hat sich auf den Brexit vorbereitet. (Foto: Cuxport)
Der Hafenstandort Cuxhaven hat sich auf den Brexit vorbereitet. (Foto: Cuxport)
Redaktion (allg.)

Ab Anfang nächsten Jahres werden aufgrund des Brexits am Ärmelkanal monatelange Störungen für die Zollprozesse der hochfrequenten, begleiteten Lkw-Verkehre erwartet. An dem deutschen Hafenstandort Cuxhaven gehen laut Angaben der Hafenwirtschaftsgemeinschaft etwa 70 Prozent des Umschlags auf den Handel mit Großbritannien zurück. Die Hafenwirtschaft, die Zollbehörden sowie die Reedereien haben die letzten Monate daher genutzt, um sich auf den Austritt Großbritanniens aus dem Binnenmarkt und der Zollunion vorzubereiten.

So hätten die Terminalbetreiber und die Reeder, die im Englandverkehr involviert sind, ihren AEO-Status erneuert. Das dient der Beschleunigung von Zollabfertigungen eines Drittlandes. Eigenen Angaben zufolge implementierten die Mitglieder der Hafenwirtschaftsgemeinschaft (HWG) Cuxhaven Cuxport und die dänische Reederei DFDS (Mitglied der HWG) außerdem elektronische Schnittstellen zum vom Zoll betriebenen IT-System Atlas (Automatisiertes Tarif- und lokales Zollabwicklungssystem). Das Personal sei entsprechen geschult worden.

„Cuxhaven ist bereit für den Brexit. Wir bieten von der ersten Minute eines Brexits eine stau- und störungsfreie Zollabfertigung an – auch weil die Trailer bei uns fahrerlos verschifft werden. Importsendungen mit falschen oder fehlenden Zolldokumenten können auf einer erweiterten Fläche separiert und behindern niemanden, bis sie verzollt und abgeholt werden. Damit ist Cuxhaven eine gute Alternative zu den stau- und störungsanfälligen Kanal-Häfen“, meint Peter Zint, Vorsitzender der HWG.

Der Vorteil vom unbegleiteten Trailer-Verkehr sei, dass sich mögliche Verzögerungen in den Zollprozessen nicht in Verzögerungen und Wartezeiten mit Mehrkosten für Fahrer und Zugmaschine umwandle. Cuxhaven möchte eine verzögerungsfreie Abfertigung und eine pünktliche Schiffsabfahrt für Lastwagen, die über die richtigen Zolldokumente verfügen, garantieren. Terminalmitarbeiterinnen und -mitarbeiter stehen dafür zur Unterstützung bereit. Parkmöglichkeiten und Zolllager bieten genug Platz für Fahrzeuge oder Importware, die auf die Verzollung warten muss. Der Hafenstandort hat bereits 2018 seine Umschlags- und Lagerkapazitäten mit einem weiteren Liegeplatz erweitert.

Auch Ortolf Barth, Routenmanager beim DFDS sieht die Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven gut vorbereitet. Der DFDS verfüge über ein Brexit-Expertenteam, dass den Kunden auf den einzelnen Routen bei den Zoll-Dokumenten zur Seite stehen würde. Damit will der DFDS ab Cuxhaven auch nach der Übergangsfrist einen gewohnt reibungslosen Fährservice in das Vereinigte Königreich bieten.

Fiona Nitschke

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