Covid-19: Wie Lockdowns in China auf Lieferketten wirken

Eine Analyse des Plattformanbieters Fourkites zur Entwicklung der Seefrachtvolumina unterschiedlicher chinesischer Häfen zeigt: lokale Lockdowns beeinträchtigen auch weiter entfernt liegende Umschlagzentren erheblich.

Der Hafen Yantian liegt in der Freihandelszone der chinesischen Stadt Shenzhen. (Foto: Weiming / AdobeStock)
Der Hafen Yantian liegt in der Freihandelszone der chinesischen Stadt Shenzhen. (Foto: Weiming / AdobeStock)
Christine Harttmann
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

Die zeitweise Abriegelung chinesischer Städte oder Teilen davon hinterlässt messbare Spuren in den weltweiten Lieferketten. Zu diesem Schluss kommt der US-amerikanische IT-Anbieter FourKites, der am 4. April 2022 entsprechende Zahlen aus seiner SCM-Plattform veröffentlichte. Demnach hatte der Lockdown der Stadt Shenzhen ab dem 13. März 2022 die Konsequenz, dass in der Folgezeit in den Häfen der umliegenden Provinz Guangdong um 32 Prozent weniger Seefrachtvolumen umgeschlagen wurde. Eine ähnliche Abnahme sei in Shanghai zu beobachten gewesen, wo in demselben Zeitraum teilweise Abriegelungen der Stadt griffen, so der Anbieter.

Nach der Aufhebung der Lockdown in Shenzhen erholte sich nach Unternehmensangaben in der Provinz Guangdong das Seefrachtvolumen: Am 4. April 2022 lag das Sieben-Tage-Mittel der umgeschlagenen Seefracht nur noch 15 Prozent unter den Durchschnittswerten, die vor der Abriegelung erzielt worden waren. Nachdem in Shanghai ab dem 28. März 2022 sehr strenge, gestufte Lockdowns griffen, verringerte sich das im dortigen Hafen umgeschlagene Seefrachtvolumen deutlich: Zum 4. April 2022 lag der Wochendurchschnitt 33 Prozent unter dem Wert vom 12. März 2022

Reeder leiten Containerschiffe um

Im Zuge der Lockdowns leiteten einige Reedereien ihre Warenströme statt nach Shanghai an andere Zielhäfen um, wie etwa den Hafen von Ningbo-Zhoushan, so Fourkites. Laut den Daten des US-Anbieters stieg bis zum 4. April 2022 der Wochendurchschnitt für das umgeschlagene Seefrachtvolumen um 21 Prozent im Wochenvergleich.

Auch der Straßengüterverkehr und intermodale Verbindungen aus Shanghai sind den Plattform-Zahlen zufolge im Zuge der Lockdowns zurückgegangen. Am 30. März 2022 lag demnach der 14-Tage-Wert der Ladungen, die in Shanghai aufgenommen wurden, 17 Prozent unter dem Vergleichswert vom 12. März 2022.    

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