Mit 24-stündiger Verspätung haben sich die Staaten auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai doch noch auf eine Abschlusserklärung einigen können. Diese bleibt allerdings hinter den Erwartungen und auch dem aus wissenschaftlicher Sicht Erforderlichen zurück. Zwar wurde erstmals überhaupt von der Weltgemeinschaft anerkannt, dass die Verbrennung fossiler Energieträger Öl, Gas und Kohle perspektivisch enden müsse. Und der Leiter des UNO-Klimasekretariats Simon Stiell kommentierte auch, das sei "der Anfang vom Ende der fossilen Energien" laut Spiegel Online.
Doch statt eines verbindlichen "Ausstiegs" ("phase out") ist nun nur von einem "Übergang weg von fossilen Energieträgern in den Energiesystemen auf eine gerechte, geordnete und faire Weise" die Rede. Der Text lässt also zahlreiche Schlupflöcher Das Wort "Ausstieg" hatten Ölstaaten wie Saudi-Arabien blockiert. Für den sogenannten "Übergang" sollen emissionsfreie und emissionsarme Technologien "beschleunigt" entwickelt werden.
Atomkraft und CCS als Mittel der Wahl?
Dazu zählt man neben den erneuerbaren Energien allerdings auch die Atomkraft sowie die umstrittene und bisher kaum im industriellen Maßstab entwickelte Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS), die kurzfristig keine Rolle spielen dürfte. Bizarrerweise könnte durch eine Formulierung "unabated" die Nutzung der Kohle weiter legitim sein, sofern die Emissionen daraus mittels CCS gespeichert werden. Die EU brachte noch die Einschränkung unter, in Bereichen, wo Emissionen besonders schwer zu reduzieren seien.
Erneuerbare bis 2030 verdreifachen, Energieeffizient verdoppeln
Immerhin nimmt man sich vor, die Kapazität der Erneuerbaren bis 2030 zu verdreifachen und auch bei der Energieeffizienz an Tempo zuzulegen. In der G20-Gruppe ist das bereits vereinbart gewesen. Ziel ist es, bis 2030 43 Prozent der globalen Emissionen an Treibhausgasen einzusparen, was auch auf das 1,5-Grad-Ziel referenziert. Damit will man auch die Dringlichkeit des Abschieds von fossilen Energieträgern verdeutlichen. Bereits zu Beginn der hoffnungsvoll gestarteten und dann doch fast gescheiterten Konferenz vereinbart war der sogenannte Fond für Schäden und Verluste. Mit diesem wollen die Industrieländer, die die Klimakrise durch ihre Emissionen verursacht haben, den ärmeren Staaten ihre Schäden zumindest ansatzweise kompensieren. Bisher haben die reichen Staaten hier 700 Millionen Dollar zugesagt.
Für das 1,5-Grad-Ziel bei weitem zu wenig
Ernüchternd sind die unmittelbar vorliegenden Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) zu den Dubai-Beschlüssen: Demnach würde, wenn alle zugesagten Länderpläne zum Klimaschutz umgesetzt würden, lediglich 30 Prozent der Lücke zum 1,5-Grad-Ziel geschlossen. Das wäre inklusive der Zusagen von 50 Öl- und Gasunternehmen, die Methanemissionen bis 2030 zu senken und einer Verdreifachung von Wind- und Solarenergie sowie Verdoppelung der Energieeffizienz.
Immerhin sieht man in der Abschlusserklärung ein Signal an Investoren, von nun an nicht mehr fossile Projekte zu finanzieren, wobei im Moment noch immer der mit Abstand größte Teil der Gelder in die Erschließung von Öl-, Kohle- und Gasprojekten fließt. Allgemein wird es immer unwahrscheinlicher, dass mit den beschlossenen Maßnahmen das ehrgeizigere Pariser Klimaziel von 1,5 Grad Erwärmung gegenüber vorindustrieller Zeit eingehalten werden kann. Entsprechend lautete auch der Kommentar der Umweltministerin des von Überflutung bedrohten Inselstaats Samoa:
"Wir haben eine kleine Verbesserung gegenüber dem Weiter-so erreicht, aber was wir brauchen, ist exponentieller Wandel in unserem Handeln. Wir kommen zum Schluss, dass die notwendige Kurskorrektur nicht gesichert wurde", erklärte die Ministerin.
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