Continental: Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen

Der Reifenhersteller setzt in seinen Werken Energiesparprojekte um, die den Bedarf im letzten Jahr so um 150 Gigawattstunden reduziert haben sollen. Dabei wird auch auf den Ausbau von Photovoltaikanlagen gesetzt.

Die neu errichtete Photovoltaikanlage des Continental Reifenwerks in Alor Setar in Malaysia. Foto: Continental
Die neu errichtete Photovoltaikanlage des Continental Reifenwerks in Alor Setar in Malaysia. Foto: Continental
Daniela Sawary-Kohnen

 Mit 160 Energiesparprojekten hat der Reifenbereich von Continental seinen jährlichen Energiebedarf im Jahr 2023 nach eigenen Angaben um insgesamt rund 150 Gigawattstunden reduziert. Erreicht wurde dies unter anderem durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und Wärmedämmung.

150 Gigawattstunden entsprechen rechnerisch ungefähr der jährlichen Versorgung von 12.500 Einfamilienhäusern mit Strom bei einem angenommenen Jahresverbrauch von 12.000 Kilowattstunden pro Haus. Dr. Bernhard Trilken, Leiter Produktion und Logistik des Reifenbereichs von Continental:

„Durch den massiven Ausbau von Photovoltaikanlagen produzieren wir immer mehr Strom selbst. Gleichzeitig treiben wir unterschiedlichste Projekte voran, die uns immer energieeffizienter machen. So haben wir im Jahr 2023 in Summe 150 Gigawattstunden Energie eingespart. Jedes unserer Reifenwerke arbeitet an individuellen und unternehmensübergreifenden Lösungen, um bis spätestens 2040 klimaneutral zu produzieren.“

27,9 Gigawattstunden Ökostrom

So arbeite man kontinuierlich daran, Energie einzusparen oder die Energieerzeugung auf emissionsfreie Quellen umzustellen. Im vergangenen Jahr wurde im Reifenbereich eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von insgesamt 26,2 Megawatt Peak erreicht. Damit erzeugt Continental nach eigenen Angaben bis zu 27,9 Gigawattstunden Ökostrom zusätzlich. Erweitert wurden die Anlagen in den Reifenwerken im chinesischen Hefei, thailändischen Rayong, Hannover und Korbach sowie im portugiesischen Lousado. In Alor Setar in Malaysia wurde eine neue Anlage gebaut.

Zusätzliche Energieeinsparungen wurden durch die Installation von Dämmung erzielt, die Wärmeverluste an die Außenluft reduziert und beispielsweise an Rohren, Schlauchleitungen und Reifenpressen angebracht wurde. Rund ein Viertel der 150 Gigawattstunden Einsparung in 2023 konnte in diesem Bereich erreicht werden. 2023 hat der Hersteller in den Reifenwerken Camacari (Brasilien), Púchov (Slowakei) und Timisoara (Rumänien) gedämmt. In Otrokovice (Tschechische Republik) wurde zudem eine Wärmepumpe installiert.

Umstellung auf LED-Beleuchtung

Auch mit der Umrüstung auf LED-Beleuchtungssysteme will Continental den Stromverbrauch senken. So sollen in allen Reifenwerken des Unternehmens sukzessive alle konventionellen Leuchtmittel sowie die Sicherheitsbeleuchtung, zum Beispiel die Fluchtwegbeleuchtung, auf die energiesparende LED-Technologie umgestellt werden. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem in den Werken Púchov (Slowakei), Otrokovice (Tschechien), Timisoara (Rumänien), Hefei (China) und Hannover (Deutschland) LED-Anlagen installiert. Durch den Einsatz der LED-Beleuchtung habe man im letzten Jahr insgesamt neun Gigawattstunden einsparen können, hieß es.

Das Ziel des Reifenbereichs von Continental sei es, den Energieverbrauch bis 2030 um 20 Prozent im Vergleich zu 2018 zu senken. Bis 2040 will Continental zudem eine klimaneutrale Produktion erreichen. Seit Ende 2020 stammt der Strom, den das Unternehmen für sämtliche Standorte weltweit einkauft, aus erneuerbaren Energien und ist klimaneutral. Dafür werden laut Continental Herkunftsnachweise in Übereinstimmung mit den Kriterien der globalen RE100-Initiative bezogen.

Energie für Vulkanisation

In der Reifenindustrie wird Energie beispielsweise zur Erzeugung von Dampf eingesetzt. Dieser wird für die Vulkanisation der Reifen benötigt. Bei diesem Produktionsschritt wird der Rohkautschuk in einen biegsamen und elastischen Kautschuk umgewandelt. Mit einer effizienteren Dampferzeugung habe man die CO2-Emissionen 2023 so um 31.000 Tonnen reduzieren können, hieß es.

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