Continental: Kunststoff-Recycling für den Fahrzeug-Innenraum

Zulieferer Continental setzt bei der Fahrerkabine den Fokus nicht nur auf Funktionalität, sondern auch auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. 

Studie von Continental aus biobasierten und recycelten Materialien. (Foto: Continental)
Studie von Continental aus biobasierten und recycelten Materialien. (Foto: Continental)
Anna Barbara Brüggmann
(erschienen bei VISION mobility von Thomas Kanzler)

Der Weg zu CO2-neutralen Produkten stellt die Oberflächenspezialisten in vielen Bereichen vor Herausforderungen: bei den Rohstoffen, den Produktionsverfahren und dem Energieverbrauch. Für das nachhaltige Produktdesign bei Continental sei Unternehmensangaben zufolge die Substitution der klassischen erdölbasierten Rohstoffe durch kreislauffähige und biobasierte Rohstoffe entscheidend.

Zusätzlich sind abbaubare Lösungen im Fokus der Entwicklung. Das Bestreben, kritische Inhaltsstoffe zu substituieren und Emissionen und Geruch zu minimieren, flankiert die aktuellen Maßnahmen zur Nachhaltigkeit.

„Unser nachhaltiges Produktdesign stützt sich auf drei Säulen: Kohlenstoffneutralität, Kreislaufwirtschaft und einzigartige Produkteigenschaften“, sagt Dr. Dirk Leiß, Leiter des Geschäftsfelds Surface Solutions bei Continental. „Auf diesem Weg zu nachhaltigen Fahrzeuginnenräumen haben wir mit unseren Produkten bereits beachtliche Erfolge erzielt. So können wir heute kundenindividuelle Oberflächenlösungen ermöglichen, die bis zu 100 Prozent klimaneutral sind“, erklärt Dr. Dirk Leiß, Leiter des Geschäftsfeldes Surface Solutions.

Biobasierte Produkte

Als Beispiel nennt Continental ein mehrschichtiges Schaumlaminat, hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen, das eine ebenso leichte wie umweltfreundliche Lösung darstellen soll. Das Material habe eine signifikant bessere CO2-Bilanz als die meist im Automobilbereich verwendeten PVC-Schaumfolien.

„Mit biobasiertem Xpreshn können wir ein Produkt mit optimalem CO2-Fußabdruck liefern, das hervorragende technische Eigenschaften und gleichzeitig eine Vielzahl an Designmöglichkeiten in sich vereint“, sagt Dr. Gabriele Wittmann, Leiterin für die weltweite Forschung im Bereich Oberflächen von Continental.  

Ein wesentlicher Schritt zur Ressourcenschonung: Recycling, mit dem Ziel, den Kreislauf eines Produktes zu schließen. Die Entwicklung von sortenreinen Verbünden – Monomaterialien – soll Recyclingprozesse ermöglichen, aus denen wiederum hochwertige Rohstoffe für neue oder ursprüngliche Produkte generiert werden können.

Xpreshn, das Material für Türverkleidungen sowie die Instrumententafel, ist laut Continental auch als komplett wiederverwertbares und recyclingfähiges Monomaterial darstellbar – so kann es komplett in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden.

Darüber soll Xpreshn Lösungen für Recyclingkonzepte mit ganzen Bauteilen bieten, wenn beispielsweise das Trägerbauteil und die Oberfläche aus denselben Materialien bestehen: So können sie am Ende der Nutzungsdauer gemeinsam recycelt werden.

Kunstleder und PET-Textil

Mit dem Kunstleder Acella wird ein Produkt mit recycelten Materialien und biobasierten Rohstoffen kombiniert mit rPET-Textil bereitgestellt. Für die Produktion des rückseitigen Textils werden die Garne aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Als Vorteile nennt das Unternehmen gute Reinigungseigenschaft sowie Robustheit .

„Wir können unseren Kunden schon jetzt Premiumoberflächenlösungen anbieten, die zu 100 Prozent CO2-neutral sind“, erklärt Wittmann.

Der Schlüssel dazu seien laut Wittmann die Substitution der klassischen erdölbasierten Rohstoffe durch biobasierte, CO2-basierte oder recycelte Rohstoffe.

Natur als Vorbild

Mit dem nachhaltigen Produktdesign wollen die Experten von Continental nach eigener Aussage dem Beispiel der Natur folgen und kontinuierlich Oberflächenlösungen mit innovativen Produkteigenschaften entwickeln. So sollen die Lösungen die Realisierung nachhaltiger Fahrzeuginnenräume ermöglichen und  positiv zur Ökobilanz des Fahrzeugs beitragen.

Beispielhaft dafür ist das Material Benova Eco Protect, das besonders widerstandsfähig sowie langlebig sein soll und zudem neue Möglichkeiten für Interior-Design-Trends bieten soll.

Lange Lebensdauer der Materialien ist entscheidend

Geringeres Gewicht bedeutet einen geringeren CO2-Fußabdruck des Produkts selbst und auch beim Energieverbrauch eines Fahrzeugs. Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit: eine längere Lebensdauer – auch bei hoher Beanspruchung, insbesondere bei Shared-Mobility-Konzepten und in Nutzfahrzeugen.

„Mit unserer staynu-Technologie machen wir Oberflächen resistent gegen Verschmutzung, mechanische und chemische Beanspruchung, beispielsweise durch Reinigungsmittel, und damit langlebig“, lässt Continental verlautbaren.

Derzeit findet die staynu-Technologie vor allen in den Sitzen und bei Anbauteilen Anwendung. Zukünftig wird auch der Einsatz für die Instrumententafel möglich sein.

Attraktiver Platz „auf dem Bock“

Bekanntlich leiden viele Logistikunternehmen unter akutem Fahrermangel. Die Internationale Straßentransport-Union (IRU) geht davon aus, dass in Europa derzeit 600.000 Berufskraftfahrer fehlen. Ziel ist es, die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu steigern, um Personal zu halten und Berufseinsteiger zu gewinnen. Dazu trage Komfort in der Fahrerkabine als entscheidender Faktor bei.

Hinterleuchtete Oberflächen aus transluzenten Materialien sollen mit Umgebungslicht emotionale Akzente im Fahrzeuginnenraum setzen und beheizbare Oberflächen ein völlig neues Komforterlebnis ermöglichen.

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