Schwerter zu Pflugscharen heißt es in der Bibel: Einen ähnlich positiven Recycling-Ansatz hat Continental für rund 300 Reifen gewählt, die in der Saison 2022 in der vollelektrischen Rennserie Extreme E zum Einsatz kommen. Sie wurden in einem speziellen Pyrolyseverfahren aufbereitet und der dabei entstehende Ruß für die Produktion von Vollgummi-Gabelstaplerreifen im Werk Korbach verwendet.
"Mit dem Recycling der Extreme E-Rennreifen machen wir auf das große Potenzial der Reifenpyrolyse aufmerksam. Wir sind überzeugt, dass moderne, hocheffiziente Pyrolyseverfahren einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Reifenindustrie leisten werden. Schon heute setzen wir zirkuläre Rohstoffe in unserer Reifenproduktion ein. Bis spätestens 2050 wollen wir 60 % der in unseren Pneus verwendeten Materialien aus Altreifen zurückgewinnen,“, berichtet Matthias Haufe, Leiter Materialentwicklung und Industrialisierung des Reifenbereichs von Continental.
Öl, Gas und Industrieruß wiedergewinnen
Gemeinsam mit ihrem Partner Pyrum Innovations entwickelt Continental derzeit Verfahren, um das Recycling von Altreifen durch Pyrolyse auszubauen. So soll rückgewonnener Industrieruß künftig bei immer mehr Gummimischungen eingesetzt werden. Pyrum verarbeitet Altreifen mit ihrer patentierten Pyrolysetechnologie in ihre einzelnen Bestandteile. Auf diese Weise können wertvolle Rohstoffe aus Altreifen gewonnen und wiederverwertet werden. Dabei handelt es sich vor allem um Öl, Gas und Industrieruß. Das zurückgewonnene Öl kann u.a. für die Herstellung von Chemikalien wiederverwendet werden. Hierfür würde sonst Rohöl verwendet werden. Wiedergewonnenes Gas dient z.B. als Energiequelle für den Pyrolyseprozess.
Industrieruß kann als wichtiger Füllstoff in Gummimischungen sowohl für die Reifenproduktion als auch für die Herstellung anderer industrieller Gummiprodukte verwendet werden. Der gezielte Einsatz erhöht Stabilität, Festigkeit und Haltbarkeit von Reifen.
Rennserie Extreme E: Fokus auf Nachhaltigkeit
Continental ist exklusiver Reifenpartner der vollelektrischen Rennserie Extreme E. Bei den fünf X-Prix der Saison 2022 in Saudi-Arabien, Italien, Chile sowie Uruguay kamen die Rennreifen CrossContact Extreme E zum Einsatz. Bei der Entwicklung der zweiten Generation der Extreme-E-Rennreifen hat der Premiumreifenhersteller auf einen gesteigerten Anteil nachhaltiger Materialien geachtet. So wurden rund 43 % recycelte und nachwachsende Rohstoffe eingesetzt. Dazu gehören Silica aus der Asche von Reishülsen sowie die ContiRe.Tex-Technologie. Mit dieser erzeugt Continental Hochleistungspolyesterfasern zur Verstärkung der Reifenkarkasse durch das Recycling von PET-Flaschen, die sonst häufig in Verbrennungsanlagen oder auf Deponien landen.
Continental hatte bereits die Reifen der Extreme-E-Saison 2021 unter dem Motto „Aus Rennreifen wird Lebensraum“ recycelt. Daraus wurden 400 m2 Gummipflastersteine hergestellt. Aus diesen von Continental als Spende zur Verfügung gestellten Pflastersteinen entstand im Hannoveraner Stadtteil Linden ein neuer Basketballplatz für Kinder aus der Umgebung.
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