CONFERENCE DAYS 2024: MAN macht den Umstieg auf alternative Antriebe schmackhaft

Wenn es um Alternativen zum Diesel geht, sieht sich der Münchner Nutzfahrzeughersteller gut aufgestellt. Das macht er in seinem Panel „Erfolgreich umsteigen auf alternative Antriebe: Flottentransformation, Praxiskonzepte und das MAN-Portfolio für diverse Anwendungsgebiete“ deutlich.

Diskutierten, wie der Umstieg auf alternative Antriebe gelingen kann: Amelie Mangler, Korbinian Strasser und Elisabeth Strasser - alle MAN Truck & Bus SE. (Screenshot: HUSS VERLAG)
Diskutierten, wie der Umstieg auf alternative Antriebe gelingen kann: Amelie Mangler, Korbinian Strasser und Elisabeth Strasser - alle MAN Truck & Bus SE. (Screenshot: HUSS VERLAG)
Christine Harttmann

Erfolgreich auf alternative Antriebe umsteigen - geht das überhaupt? Und wenn ja, wie? Mit diesen Fragen beschäftigte sich MAN in seinem heutigen Panel im Rahmen der digitalen Veranstaltungsreihe CONFERENCE DAYS, die jährlich vom Münchner HUSS-VERLAG veranstaltet wird. Und weil dabei natürlich der Kunde im Mittelpunkt stehen sollte, übergab Moderatorin Amelie Mangler, Pressesprecherin der MAN Truck & Bus Se, das Wort zunächst an das Publikum. Sie wollte wissen, welche Antriebsart perspektivisch die interessanteste sei. Das Votum war eindeutig. Mit 57 Prozent setzt mehr als die Hälfte auf den E-Truck, immerhin 32 Prozent auf Wasserstoff und nur 11 Prozent auf Diesel.

Perspektivisch vor allem E-Lkw

Für Elisabeth Stemmer, Team Lead Integrative Launch Management bei der MAN Truck & Bus SE, die dem Publikum nun das Portfolio von MAN näher brachte, war das genau das Stichwort, auf das sie gewartet hatte. Derzeit ist es vor allem der E-Lkw, auf den der Hersteller setzt, wenn es um alternative Antriebe geht. Ab dem kommenden Jahr soll der Wasserstoffverbrenner das Portfolio ergänzen, Ende des Jahrzehnts wird es auch Modelle mit Brennstoffzelle geben. Das Hauptaugenmerk liegt in München jedoch auf Elektrofahrzeugen. Stemmer geht davon aus, dass perspektivisch der Großteil der Lkw elektrisch fahren wird. Wasserstoffverbrenner und Brennstoffzelle werden nur knapp ein Viertel des Marktanteils ausmachen

Diesel bleibt

„Trotzdem wird uns der Diesel weiter begleiten.“

Stemmer geht davon aus, dass es immer eine Anwendung geben wird, die sich nur mit Diesel abdecken lässt. Die Frage sei nur, wie viel Zeit der Gesetzgeber dem Diesel noch gibt. Stemmer jedenfalls versichert:

„Wir als MAN werden den Diesel auf jeden Fall weiter als 4. Baustein sehen.“

Die Grenzen der Elektromobilität werden insbesondere bei Schwerlastanwendungen, bei schwierigen klimatischen Bedingungen oder bei verzögertem Netzausbau gesetzt. Aber selbst dort muss es nicht immer der Diesel sein. Hier können auch die Brennstoffzelle oder der Wasserstoffverbrenner ihre Stärken ausspielen.

Wasserstoff – als Verbrenner und mit Brennstoffzelle

Deshalb bringt MAN jetzt den Wasserstoffverbrenner als Alternative auf den Markt. Der 520-PS-Lkw hat den Vorteil, dass er bei einer Reichweite von 600 Kilometern die gleiche Nutzlast hat wie der Diesel. In der EU gilt er wie der E-Lkw als Nullemissionsfahrzeug. Schon bald soll er in ersten Pilotmärkten rollen. Stemmer nennt auch schon ein konkretes Datum:

„Ab 2025 können wir damit starten.“

2030 will MAN dann mit dem Fahrzeug in die Breite gehen und ein breiteres Portfolio anbieten. Dann soll es auch eine Variante mit Brennstoffzelle geben, deren Vorteil laut MAN in der höheren Effizienz liegt.

Als bevorzugten Einsatzgebiete der Batterieelektrischen Lkw definiert Stemmer den Verteilerverkehr, insbesondere im urbanen Umfeld sowie den Regional- und Fernverkehr. Im Bauwesen, bei Off-Road-Anwendungen und anders herausfordernden Straßen hingegen wird die Batterieelektrik teilweise an ihre Grenzen stoßen. Brennstoffzelle und Wasserstoffverbrenner werden hingegen gerade bei schweren Anwendungen und auch im Fernverkehr punkten können.

Wer auf Batterieelektrik setzen will, kann bei MAN wählen zwischen Sattelzugmaschine und Fahrgestell mit unterschiedlichen Aufbauten. Auch sonst setzt der Hersteller auf ein modulares Konzept mit bis zu 6 Batteriepacks. Bis zu 600 Kilometer Tagesreichweite sollen so möglich sein. Bei der Ladetechnik liegt die Entscheidung ebenfalls beim Kunden: CCS, MCS, Rechts, Links oder eher hinten?

„Dadurch können wir sehr verschiedene Anwendungen bedienen“, hebt Stemmer hervor.

Mit Rat und Tat beim Kunden

Bei so viel Auswahl ist Beratung das A und O, zumal Elektromobilität für die allermeisten Unternehmen Neuland ist.

„Bei der E-Mobilität sprechen wir von einem komplett neuen System“, macht Korbinian Strasser, Head of MAN Transport Solutions Charging & Energy bei der MAN Truck & Bus SE, deutlich.

Daher bedarf es einer durchdachten Planung. Diese bietet MAN seinen Kunden, damit die Elektrifizierung des Fuhrparks oder von Teilen davon gelingt. Im ersten Schritt ist es wichtig zu analysieren, welche Reichweiten für die geplanten Anwendungen erforderlich sind. Wie viele Fahrzeuge brauche ich, um eine bestimmte Tour abzudecken? Dann stellt sich die Frage nach der benötigten Ladeleistung und der Anzahl der Ladestationen. Schließlich ist es wichtig, die Kosten zu kalkulieren und gegebenenfalls dem eigenen Kunden ein entsprechendes Angebot zu machen.

„Was wir anbieten, ist eine 360-Grad-Analyse“, fasst Strasser zusammen.

An deren Ende steht ein detailliertes Konzept für ein mögliches Umstellungsszenario, das auch Alternativen enthält, falls der Umstieg auf ein E-Fahrzeug nicht 1:1 gelingen sollte.

Anmelden und Aufzeichnung schauen

Die CONFERENCE DAYS 2024 des HUSS VERLAG, in dem auch die Zeitung Transport erscheint, sind eine fünftägige digitale B2B-Veranstaltung für die Branchen Logistik & Intralogistik, Truck & Bus sowie Automotive & Taxi. Vom 10. bis 14. Juni 2024 stehen Wissensvermittlung zu aktuellen Themen sowie Networking im Mittelpunkt. Weitere Informationen zur kostenfreien Teilnahme und zum Programm der CONFERENCE DAYS 2024 finden Sie unter https://conference-days.de. Auf der Plattform werden bis auf weiteres alle Sessions als Aufzeichnung zur Verfügung stehen.

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