CONFERENCE DAYS 2024: Im ESG-Reporting Synergien zwischen LkSG und CSRD nutzen
„ESG-Risikomanagement und Reporting: Synergien zwischen LkSG und CSRD nutzen“ hieß es zum Auftakt der CONFERENCE DAYS 2024 am 10. Juni. In einem Webinar gaben die Sustainability-Experten Jonas Gehrke und Sebastian Klotz sowie Marketing Manager Alina Juhnke einen Überblick über die Anforderungen aus Lieferkettengesetzgebungen sowie weiteren ESG-Regulierungen. Außerdem stellten sie Ansätze für die Compliance mit unterschiedlichen Direktiven und Gesetzen vor – in der sich den Experten zufolge auch Chancen für Synergien in Risikomanagement und Reporting ergeben.
Ob der Uyghur Forced Labour Prevention Act, die EU-Regulation on Deforestation-Free Products oder die Californian Climate Disclosure rules: „ESG-Regulierungen, Initiativen und internationale Abkommen in diesem Feld nehmen weltweit zu“, unterstrich Jonas Gehrke zu Beginn den Stellenwert des Themas. IntegrityNext habe sich auf seiner cloudbasierten Plattform dabei auf die drei Schwerpunktthemen Lieferkettengesetze, Nachhaltigkeitsreporting die Dekarbonisierung der Lieferkette fokussiert.
Im Mittelpunkt des Webinars standen dabei das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sowie die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU. Letztere sieht vor, dass Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtender Teil des Geschäftsberichts von in der Europäischen Union aktiven Unternehmen wird. Die beiden Lieferkettengesetze nehmen große Unternehmen in die Verantwortung für die Wahrung sozialer und ökologischer Mindeststandards entlang ihrer Supply Chains, wobei CSDDD anders als das LkSG auch einen Klima-Aktionsplan und eine zivilrechtliche Haftung vorsieht. Neben einem Risikomanagement erfordern auch sie ein entsprechendes Reporting.
Allgemeine wie spezifische Risiken erfassen
„Diese Gesetze sind auch für Unternehmen relevant, die sie nicht direkt betreffen, da sie Teil der Lieferketten betroffener Unternehmen sein können“, so Sebastian Klotz. Er stellte einen fünfteiligen Prozess für das Risikomanagement über die IntegrityNext-Plattform vor. „Neben der abstrakten Risikoanalyse, die auf Länder- und Branchenrisiken sowie kritische Nachrichten abhebt, sieht er eine konkrete Risikoanalyse vor, in der es um ein Assessment, eine Validierung und die Eintrittswahrscheinlichkeit der für das Unternehmen spezifischen Risiken geht“, sagte Klotzek. Weitere Schritte sehen eine Impact-Analyse, Präventiv- und Korrekturmaßnahmen sowie eine Berichterstattung etwas an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vor.
Für die Direktive CSRD, die in den nächsten Jahren sukzessive in Kraft tritt, sieht die Europäische Union eine Berichterstattung über European Sustainabilty Reporting Standards (ESRS) vor. Diese werden in den Details noch ausdefiniert, erst ein Set ist definitiv verabschiedet. Doch es lassen sich Synergien aus bereits etablierten Prozessen für das Lieferkettengesetz nutzen, wie Jonas Gehrke beschrieb: „Beide bauen auf den gleichen Rahmenwerten auf – den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen. Beide priorisieren auch Risiken und Auswirkungen.“ Das bedeute in der Konsequenz, dass im Reporting der Fokus auf den risikorelevantesten Lieferanten liegen könne.
Die CONFERENCE DAYS 2024 des HUSS-VERLAGS, in dem auch LOGISTIK HEUTE erscheint, sind eine fünftägige digitale B2B-Veranstaltung für die Branchen Logistik & Intralogistik, Truck & Bus sowie Automotive & Taxi. Im Mittelpunkt stehen vom 10. bis 14. Juni die Wissensvermittlung zu aktuellen Themen sowie das Networking. Weitere Informationen zur kostenlosen Teilnahme und zum Programm der CONFERENCE DAYS 2024 sind zu finden unter https://conference-days.de. Bis auf Weiteres ist jede Session als Aufzeichnung im Programm auf der Plattform abrufbar.
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