CO2-Regulierung: Mahle befürwortet technologieoffenen Ansatz
Letzte Woche hat die Europäische Kommission ihre Lösungen zur Senkung der CO2-Emissionen im Schwerlastverkehr vorgelegt. Die Aufstellung soll die bestehende EU-Verordnung für die künftigen CO2-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge ersetzen. Schrittweise sollen demnach, beginnend mit 2030 und 45 Prozent, die Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen in Bezug auf das Jahr 2019 bis auf 90 Prozent weniger im Jahr 2040 gesenkt werden. Außerdem will man ab 2030 alle neuen Stadtbusse emissionsfrei haben. Der Stuttgarter Technologiekonzern Mahle jedoch favorisiert einen technologieoffenen Weg als wirksamere und schnellere Methode zur Umsetzung der Klimaziele. Das gibt das Unternehmen in seiner Pressemeldung bekannt – und präsentiert zugleich Lösungen zur neuen Mobilität aus dem eigenen Portfolio.
„Es sind alle klimaneutralen Technologien erforderlich, um die Klimaziele schneller und effektiver zu erreichen“, heißt es im Bericht. Nur so könne man den vielfältigen Anwendungen im modernen Transportwesen auf der Straße gerecht werden. Als positiv bewertet das Unternehmen daher, dass die EU-Kommission neben der Batterietechnik auch den Wasserstoff als „grüner Energieträger“ in den Blick nimmt.
Individuelle Lösungen gefragt
Dennoch erforderten die vielfältigen Anwendungen im Transportwesen und der hohe Stellenwert von Schwerlastfahrzeugen für die Wirtschaft eine andere Herangehensweise, um die CO2-Neutralität zu erreichen.
„Nutzfahrzeuge sind ein elementares Standbein für unseren Wohlstand. Die Vielfalt der Einsatzgebiete erfordert individuelle technische Lösungen auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Dafür brauchen wir innovativen Wettbewerb und keine ideologisch geprägten Technik-Vorgaben“,
sagt der Vorsitzende der Mahle Konzern-Geschäftsführung und CEO von Mahle Arnd Franz.
Verschenktes Potential
Das Unternehmen zeigt sich in seiner Meldung besorgt über die Vernachlässigung von anderen praktikablen Lösungen wie erneuerbare synthetische Kraftstoffe (E-Fuels). „Insbesondere mit Blick auf die Bestandsflotte wird hier Potential zur beschleunigten Reduzierung von CO2-Emissionen verschenkt“, heißt es.
Mit Blick auf das nun folgende Gesetzgebungsverfahren plädiere Mahle deshalb ausdrücklich für einen technologieoffenen Ansatz. Die EU-Institutionen sollten insgesamt einen breiteren Lösungsspielraum zulassen, um „alle Optionen für einen beschleunigten Klimaschutz“ ausschöpfen zu können.
Die Ziele der EU-Kommission für eine „klimaneutrale Wirtschaft“ bis 2050 und die „damit verbundene Überarbeitung der CO2-Flottenziele für schwere Nutzfahrzeuge“ unterstütze das Unternehmen jedoch. Der Elektromobilität werde dabei, so der Bericht, eine „tragende Rolle“ zukommen.
Lösungen von Mahle
Der Konzern weist in diesem Zusammenhang auf seine aktuellen Entwicklungen im Bereich Antrieb, Thermomanagement und Ladeinfrastruktur. So brachte Mahle beispielsweise den SCT E-Motor (Superior Continuous Torque) mit „extrem hoher Dauerleistung“ für Nutzfahrzeuge heraus. Neben dem batterieelektrischen Antrieb werden außerdem Anwendungen im Bereich Wasserstoff weiterverfolgt, beispielsweise Brennstoffzellentechnologien oder Bauteile wie der Hochdruckimpaktor. Letzterer könne in Verbindung mit neuen Motorkomponenten die Effizienz von Wasserstoffmotoren optimieren.
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