Empfänger der medizinischen Ausrüstung sind vor allem deutsche Behörden. Unter anderem werde damit die Versorgung der Krankenhäuser sichergestellt, so eine Mitteilung des Logistikdienstleisters. Wie Vorstand Günther Jocher berichte, brauchte es besondere Maßnahmen, damit die medizinische Ausrüstung in dieser Menge transportiert werden konnte:
„Seit Mitte März herrschen am Luftfracht-Markt kriegsähnliche Zustände mit sehr volatilen Preisen. Wir konnten die Belieferungen nur sicherstellen, weil wir neben den Belly Freight-Kontingenten auch über vorgebuchte Kapazitäten bei Charterflugzeugen verfügen.“
Alleine die Niederlassung in München lieferte in den vergangenen vier Wochen rund 500.000 Schutzanzüge aus. Das waren 557 Paletten beziehungsweise 8.912 Kartons. Im wöchentlichen Rhythmus wurden die Anzüge in Chargen von jeweils 58.000, 225.000, 100.000 und 117.000 an die Empfänger in München geliefert.
Den Transport per Luftfracht routete Group7 über Shanghai und Frankfurt/Hahn oder auch von Shanghai über Lüttich nach München. Ein Teil der Sendungen rollte per Bahn von China nach Deutschland.
„Auch unsere Logistikläger in München und Kelsterbach bei Frankfurt sind mit Leistungen wie dem Sortieren der Kartons in die fünf Größenkategorien, Folierung und Zustellung in das Großprojekt involviert“, erklärt Ralph Eder, der in München als Niederlassungsleiter für Luft- und Seefracht verantwortlich ist.
Logistik mit Polizeischutz
Zu den Engpässen in der Luftfracht komme ein Sicherheitsproblem für die Ware hinzu, beschreibt Jocher:
„Ab der Ankunft unserer medizinischen Ausrüstung am Flughafen in Frankfurt/Hahn oder München stehen für bestimmte Teilprojekte Spezialkräfte der Polizei bereit, die die Ware sicher zum Zielort eskortieren. Das bedeutet für uns natürlich zusätzliche Koordinierungsaufgaben – und macht uns die Verantwortung, die wir tragen, bewusst.“
Eine weitere Herausforderung seien die engen Zeitfenster, so Eder:
„Ob Karfreitag oder Fronleichnam – unsere Kunden erwarten auch an Feiertagen die Lieferungen, denn auch die Krankenhäuser können keine Pause machen.“
In der nächsten Woche sollen noch fünf weitere Bahncontainer mit Schutzanzügen aus China ankommen.
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