ChargePoint: Drei-Megawatt-Laden für Nutzfahrzeuge

Der Anbieter von vernetzten Ladelösungen für Elektrofahrzeuge will den Schwerlastverkehr mit Megawatt-Ladestationen (MCS) elektrifizieren. Zum Start soll eine Leitungsabgabe von bis zu 1,2 Megawatt möglich sein.

Das Megawatt-Ladesystem von ChargePoint soll in Zukunft eine Leistungsabgabe von bis zu drei Megawatt erreichen. (Foto: ChargePoint)
Das Megawatt-Ladesystem von ChargePoint soll in Zukunft eine Leistungsabgabe von bis zu drei Megawatt erreichen. (Foto: ChargePoint)
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

ChargePoint will ins Megawatt-Laden (MCS) einsteigen. Der kalifornische Ladeinfrastrukturspezialist plant, seine Power-Link-2000-Stationen künftig mit MCS-Kabel und Stecker als Teil der modularen DC-Schnelladeplattform Express Plus auszustatten. Zunächst könne laut Unternehmensangabe das Megawatt-Ladesystem bis zu 1,2 MW liefern. Das System unterstütze zudem bidirektionales Laden und sei mittelfristig in der Lage, eine Leistung von bis zu 3 MW bereitzustellen – noch bevor die ersten Lkw und Busse verfügbar seien, deren Batterien und Batteriemanagementsysteme eine solche Ladeleistung verarbeiten können.

Darüber hinaus sei das System auch für den Einsatz in der Schiff- und Luftfahrt konzipiert. Die von der Ladestation abgegebene Energie reiche aus, um etwa 1.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

„Die Megawatt-Technologie ist der erste Schritt zur Elektrifizierung des kommerziellen Schwerlastverkehrs“, betonte Hossein Kazemi, CTO für Hardware bei ChargePoint. „Das Megawatt-Laden deckt eine Hälfte des Elektrifizierungsbedarf des Lkw-Verkehrs ab. Nutzfahrzeughersteller können diese Infrastruktur nun nutzen, um ihre Fahrzeuge zu testen und weiterzuentwickeln, bis sie die Reichweite von Lkw mit Verbrennungsmotor erreichen – oder sogar übertreffen.“

Was bedeutet das?

Nachdem Daimler Truck bereits kürzlich Laden mit einem Megawatt demonstriert hat und Ladeparkentwickler und -bauer wie Milence immer neue Projekte jetzt auch in Deutschland ankündigen, scheint Bewegung und Tempo in die Energieversorgung des künftigen Langstreckenverkehrs mit Lkw und Reisebussen zu kommen. Technisch ist das MCS-Laden sogar auf Ladeleistungen bis 3,75 MW ausgelegt. Realistisch sind mittelfristig Leistungen von 1 bis 1,3 MW, in den meisten Fällen auch ausreichend, um einen Lkw oder Reisebus in der 45-minütigen Pflichtpause des Fahrers nach viereinhalbstündiger Fahrt mindestens auf 80 % SoC zu bringen.

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