Cargobike of the Year 2024: 19 Kandidaten, drei Klassen - unzählige Innovationen

Innerhalb kürzester Zeit füllte sich das Bewerberfeld für die Auszeichnung "International Cargobike of the Year", mit der auf der IAA Transporation in Hannover die besten Innovationen im Bereich professioneller Lastenfahrräder prämiert werden. Am Start sind sieben leichte und schwere Lastenräder sowie fünf Anhänger. Ein spannender Wettbewerb steht bevor.

Meister aller Klassen: In den Kategorien Light, Heavy und Trailer werden wieder die Lastenrad-Awards für herausragende Innovationen im Bereich vergeben. | Foto: VDA
Meister aller Klassen: In den Kategorien Light, Heavy und Trailer werden wieder die Lastenrad-Awards für herausragende Innovationen im Bereich vergeben. | Foto: VDA
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Innerhalb weniger Wochen hat sich das Bewerberfeld für die aktuelle Ausgabe des "International Cargobike of the Year"-Awards geschlossen: Mit 19 teilnehmenden Kandidaten in drei Kategorien zeigt sich der Veranstalter, die Fachzeitschrift LOGISTRA, ein Schwestermagazin der Zeitung Transport aus dem HUSS VERLAG, sehr zufrieden mit dem Wettbewerb.

"Wir freuen uns sehr, dass so viele renommierte Hersteller die CABOTY-Bühne für ihre Bikes nutzen, die wir zusammen mit dem VDA und dem Radlogistikverband Deutschland in Hannover vorbereitet haben", erklärt HUSS-Geschäftsführer Rainer Langhammer.

"Lastenräder bieten gewaltiges Potenzial für die Entlastung der Innenstädte vom motorisierten Lieferverkehr und können eine intelligente Ergänzung von Transportern und Lkw sein", wirbt Initiator und CABOTY-Jury-Mitglied Johannes Reichel.

Er hält es für wichtig, den meist jungen Firmen eine Plattform anzubieten, um ihre zahlreichen Innovationen auch vorzustellen und dem breiten Messepublikum zu präsentieren. Besonders erfreulich ist das ausgewogene Teilnehmerfeld durch die drei Klassen Light, Heavy und Trailer. "Dass wir auch fünf Trailerhersteller gewinnen konnten, ist wichtig. Denn die Anhänger stellen im Zweifel einen günstigen und flexiblen Einstieg in die Lastenradlogistik dar und können die Kapazität enorm steigern", so Reichel weiter.

Mit seiner Jury aus den erfahrenen Bike-Logistikern Martin Schmidt (Cycle Logistics), Thomas Schmitz (VRM CityLogistik), Velo-Kurierin Alina Künzel (Veloblitz) und Industriedesigner Satish Kumar Beella (The Hague University of Applied Science) nimmt er die Räder beim Test am 19. September in Hannover in Augenschein und versucht, aus dem vielfältigen Kandidatenfeld die praxistauglichsten, nicht zuletzt ökonomisch sinnvollsten Bikes herauszufiltern. Das dürfte nicht leicht werden, denn das Niveau an Innovation ist beeindruckend.

Light Cargobikes: Sieben auf einen Streich

Bei den leichten Bikes tritt an der 2022er-Leichtklassen-Sieger Riese & Müller mit dem brandneuen Kompakt-Long-John Carrie Vario, das über einen cleveren kleinen Frontkoffer, wahlweise mit verschließbarem Klappdeckel verfügt. Der schwäbische Pionierhersteller Radkutsche ist mit seinem Strahlrahmen-Long Tail-Modell Solid dabei und bedient hier einen generellen Trend. Den Preiskracher liefert Supercycles mit dem Super Mighty, das für nicht einmal 3.000 Euro ein elektrisch unterstütztes Long John ohne Schnickschnack, dafür mit robuster Technik darstellt. Ebenfalls neu im Rennen ist der Berliner Hersteller Sblocs mit einem spannenden zweispurigen Neigetechnik-Bike, das die Vorzüge und Dynamik eines "normalen" Fahrrads kreuzen will mit dem praktischen Nutzen eines kleinen Frontkofferbikes.

Ebenfalls auf Neigetechnik und erneut dabei sind die Hessen von Max & Mäleon, die die Vorzüge ihrer Transporterversion in Sachen Komfort und Handling deutlich machen wollen. "Alte Bekannte" sind auch das DLiWR Pulse, ein klassisches und dezidiertes Lieferbike mit robustem Gepäckträger und Box, das mit günstigem Preis unter 3.000 Euro sowie Fahrwerker-Profibremsen punktet und im Vorjahr auf den zweiten Platz fuhr. Auch das Yoonit Pro Performance war bereits im vergangenen Jahr mit im Rennen, das das leichte und sehr wendige "short" Long John-Konzept des Modells aufs Gewerbe übertragen will, mit robuster Frontbox und Anhängerkupplung.

Heavy Cargobikes: Den Transporter ersetzen

In der schweren Klasse treten spannende Novizen an wie das brandneue und kurz vor der Messe überhaupt erst gelaunchte Motic Cargobeast, mit dem das Wiener Start-up komplett neue Maßstäbe in Sachen Nutzlast setzen will: 575 Kilo bei 850 Kilo Gesamtgewicht sind eine mächtige Ansage, 2,5 Kubik Volumen ebenfalls. Nicht minder spannend ist der Neuzugang von Dynamic Drives Giessen, die mit dem leicht gebauten Hecktieflader Intelectra und einer wannenartigen Konstruktion in zwei Längen völlig neue Akzente setzen wollen - und mit einer Nutzlast von 450 Kilo bei 570 Kilo Gesamtgewicht, alles zu einem Preis unter 10.000 Euro. Auch die norwegisch-deutschen Kollegen von CityQ sind erstmals mit dabei und wollen ihr für ein Mehrspurbike ziemlich leichtes "Zwei-Welten-Quad", das es sowohl als Personen- wie als Cargovariante mit Kofferaufbau gibt, im Wettbewerb platzieren.

Antric will es nochmal wissen

Zum zweiten Mal, aber gründlich überarbeitet mit dabei ist die Bochumer Cenntro-Tochter Antric mit ihrem One Evo, das die innovative Textilhülle beibehält, vorn aber eine Kfz-Scheibe ergänzt und mehr Ladelänge sowie Robustheit und 291 Kilo Nutzlast bei 670 Kilo Gesamtgewicht bieten soll. In dieser Klasse "alte Hasen" sind das technologisch auf Automotive-Niveau rollende Mubea Cargo Pack, das mit seiner hohen Reife und technischen Qualität bei 300 Kilo Nutzlast (600 kg GG.) schon mal auf's Treppchen fahren konnte sowie der Stammgast auf dem Podium, das klassische Lastentrike tricargo Lademeister, das mit leichtem Gewicht und trotzdem hoher Nutzlast von 285 Kilo (425 kg GG.) klotzt. Und damit die Klasse das tricargo nicht völlig alleine ist, leistet einmal mehr das bewährte und immer weiter verfeinerte und ebenfalls leichte VUF XXL mit Polycarbonat-Box Gesellschaft, das über einen deutlich verbesserten und leiseren Valeo Cyclee-Antrieb (130 Nm!) verfügt und 450 Kilo Gesamtgewicht bietet.

Trailer: Expansion im Zug

Bei den Trailern neu im Rennen ist das interessante und hochrobuste E-Hubwagen-Konzept Lifter von e2trail aus München, das dort auch bereit in der Praxis beim Radlogistiker B4B Logistics erprobt wird und den Stückguttransport für Lastenräder erschließt, auch dank 475 Kilo Zuladung. Mindestens eine Nummer kleiner tritt Carla Cargo, Seriensieger bei den Trailern, diesmal mit der "Carla Mini"-Variante an, die die Attribute der großen Schwester runterskaliert, aber dennoch 200 Kilo schleppt. Zum zweiten Mal mit dabei und ebenfalls aus München ist der Leichttrailerpionier Hinterher mit seinem 155 Kilo schleppenden Hxxxxl, der um eine Federung ergänzt wurde und somit auf sensible Fracht gut befördern soll.

Auch die Hamburger Trailerschmiede Nüwiel mit ihrem Heavy Duty E-Anhänger etrailer war bereits mit im Wettbewerb und obsiegt bei der vorletzten Ausgabe ebenfalls in Hannover auf der IAA TRANSPORTATION. Brandneu im Rennen und am Markt ist wiederum die Marke Zemmi, die die Idee des Sattelzugs aufs Lastenradsegment überträgt und ein enorm nutzlast- und volumenstarkes Konzept auffährt: 525 Kilo dürfen hier an Fracht zugeladen werden, bei 630 Kilo Gesamtgewicht. Nicht nur damit sollte sich ein Cargobike-Geschäft machen lassen. Zeit, das große (Lasten)rad zu drehen. An Innovationen dafür mangelt es nicht.

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