Bußgelder: Verkehrsverstöße in der Schweiz werden in Deutschland vollstreckt

Ein neuer Deutsch-Schweizerischer Polizeivertrag macht es möglich: Bislang konnten nach Angaben des Adac nur Bußgelder aus EU-Staaten in Deutschland vollstreckt werden, doch ab Anfang Mai 2024 können auch Bußgelder aus der Schweiz in Deutschland vollstreckt werden.

Ein entsprechender Vertrag regle die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit beider Länder. Die neue Regelung gilt dem Automobilclub zufolge nur für Verkehrsverstöße, die ab dem 1. Mai 2024 in der Schweiz begangen werden.

Fahrverbote aus der Schweiz hätten keine Auswirkungen in Deutschland und würden nur für die Schweiz gelten. Auch Punkte in Flensburg gibt es laut Adac für Verkehrsverstöße in der Schweiz nicht. Für die Einziehung der Bußgelder aus der Schweiz sei wie bei Bußgeldern aus EU-Ländern das Bundesamt für Justiz in Bonn verantwortlich.

Hohe Geldbußen

In der Schweiz falle bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h ein Bußgeld von mindestens 190 Euro an - in Deutschland beginnen die Bußgelder hierfür ab 60 Euro, so die Experten des Adac.

Bei einer Überschreitung von mehr als 50 km/h werde in der Schweiz das Bußgeld nach Einkommen berechnet und es würden ab 60 Tagessätze fällig, in Deutschland hingegen ab 480 Euro.

Bei Tempolimit-Überschreitungen um 80 km/h auf Autobahnen oder mehr als 40 km/h in Tempo 30-Zonen drohe in der Schweiz mindestens ein Jahr Gefängnis, erklärt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club.