Brennerroute: Mit Slot-System gegen die Monsterstaus
Nur mit einer abgestimmten und gemeinsamen Politik könne auf dem viel befahrenen Korridor München-Verona eine Besserung erwirkt werden. Ziel der Länder Italien, Österreich und Deutschland müsse deswegen sein, den Verkehr auf dieser Achse grenzüberschreitend und zusammen zu managen. Dies bekräftigen der Bayerische Staatsminister Christian Bernreiter, der Tiroler Landesrat René Zumtobel und der Südtiroler Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider bei einem Treffen in Bozen am Freitag, 24. März 2023.
Wichtig für das gemeinsame Verkehrsmanagement sei vor allem der Austausch von Verkehrsdaten, um mehr Planbarkeit zu schaffen, unterstrich Mobilitätlandesrat Alfreider. Alle drei Länder beziehungsweise Regionen hätten nun beschlossen, dass sie gemeinsam daran arbeiten.
„Wir wollen Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer, mehr Lebensqualität für die Anrainer und natürlich auch Entlastung für die Umwelt erreichen, das geht nur, wenn die Staaten den Korridor als Gemeinsames sehen“, so Alfreider.
Der Güterverkehr auf der Brennerlinie solle künftig gemeinsam digital gemanagt werden. Welches System für das gemeinsame digitale Verkehrsmanagement am besten funktioniere, sei auszuloten, betonte Alfreider. Eine technische Arbeitsgruppe zwischen den drei Ländern hat erste Vorschläge gesammelt, die besprochen und nun überprüft werden. In einem nächsten Schritt wollen die Länder eine gemeinsame Erklärung erarbeiten.
Er freue sich über die Zusammenarbeit an einem gemeinsamen, länderübergreifenden Slot-System für den gesamten Brennerkorridor, so Bayerns Verkehrsminister Bernreiter. Zuversichtlich fügte er hinzu:
„Heute haben wir einen wichtigen Zwischenschritt erreicht: Zum ersten Mal haben sich Regierungsmitglieder aller drei Regionen gemeinsam mit dem Thema digitales Verkehrsmanagement auseinandergesetzt und den Entwurf für eine gemeinsame Erklärung erarbeitet. Ein grenzüberschreitendes Verkehrsmanagement würde für Bayern das Ende der Staus bei Blockabfertigungen bedeuten. Das wäre eine große Entlastung für die Bevölkerung vor Ort und natürlich auch die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer. Es liegt noch Arbeit vor uns, aber die Zusammenarbeit ist sehr konstruktiv.“
Auch Zumtobel fand nach der Besprechung mit seinen Amtskollegen in Bozen nur lobende Worte:
„Der Brennerkorridor könnte mit einem digitalen Verkehrsmanagement für Transit-Lkw eine Vorbildregion werden, von dem die belastete Bevölkerung wie auch die Transportwirtschaft gleichermaßen profitieren wird. Mit dem gemeinsam erarbeiteten Vorschlag der Arbeitsgruppe sind wir schon einen erheblichen Schritt weiter. Tirol, Bayern und Südtirol stehen vor den gleichen Herausforderungen und es ist wirklich erfreulich, wie konstruktiv hier gemeinschaftlich – auf politischer wie auf Fachebene – gearbeitet wird, um unserem gemeinsamen Ziel, die Brennerroute planbarer zu machen, näher zu kommen.“
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