Brenner: BGL beklagt massive Behinderungen

Eine zehntägige Sperre der Rola zwischen Wörgl und Brenner lässt eine deutliche im Straßengüterverkehr erwarten. Der Verband fordert daher eine temporäre Aufhebung des Nachtfahr- und sektoralen Fahrverbots auf der Brennerautobahn.

 

Wenn Ende August sie Rola gesperrt ist, dürfte es hier auf der Europabrücke weniger beschaulich zugehen. (Foto: Pixabay)
Wenn Ende August sie Rola gesperrt ist, dürfte es hier auf der Europabrücke weniger beschaulich zugehen. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Vom 19. August 2022 abends bis zum 29. August 2022 abends steht die rollende Landstraße (Rola) zwischen Wörgl und Brenner still. Wegen Bauarbeiten an der Schieneninfrastruktur und beim Terminal Brennersee ist in dieser Zeit kein Zugverkehr möglich.

Der Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL) fürchte daher, dass der ohnehin durch bestehende Nachtfahr- und Sektorale Fahrverbote eingeschränkte alpenquerende Straßengüter neue massive Behinderungen erfährt. Daher fordert er zur Abhilfe Nachtfahr- und sektoralen Fahrverbot zumindest temporär aufzuheben.

Mit Blick in Richtung Österreich ätzt der Verband, der freie Warenverkehr in der EU, eine der vier Grundfreiheiten mit Verfassungsrang, scheine für die Alpenrepublik nur eine freundliche Empfehlung zu sein. Nach den zahlreichen Antitransitmaßnahmen der letzten Jahre, mit denen das Bundesland Tirol den Straßengüterverkehr über den Brenner massiv einschränke, werde jetzt auch noch die Bahnverbindung gekappt.

Für die vom Sektoralen Fahrverbot und Nachtfahrverbot auf der Inntalautobahn betroffenen Transportunternehmen stelle die Rola die einzige Möglichkeit dar, so der BGL, die für die Wirtschaft und Bevölkerung notwendigen Beförderungen durchzuführen. Wenn nun die für den Brennertransit wichtige Rola-Verbindung Wörgl - Brenner auf Grund umfangreicher Bauarbeiten komplett gesperrt wird, entfalle in dieser Zeit entfallen bis zu 24 Züge pro Tag in jede Richtung.

Um eine Aufrechterhaltung der Italienverkehre gewährleisten zu können, hat der BGL daher die Tiroler Landesregierung aufgefordert das Sektorale Fahrverbot und das Nachtfahrverbot auf der Inntalautobahn für die Dauer der ROLA-Sperrung aufzuheben.

Zwar hat der Rola-Betreiber Rail Cargo Austria (RCA) angekündigt, das Zugangebot der Rola Trento - Wörgl im fraglichen Zeitraum aufzustocken. Der nun von RCA für den betroffenen Zeitraum veröffentlichte Fahrplan sei jedoch keinesfalls ausreichend, um die Verkehre zuverlässig und für die Fahrer zumutbar durchzuführen zu können, so die Einschätzung des BGL. So soll das Angebot auf der Strecke Wörgl - Trento um lediglich eine Zugverbindung auf dann fünf Abfahrten pro Tag und Richtung aufgestockt werden. Damit lässt sich das Aufkommen der baustellenbedingt entfallenden 24 Züge auf der Wörgl-Brenner-Route kaum auffangen.

Da die EU-Kommission die Anwendung von Sektoralem und Nachtfahrverbot auf der Inntalautobahn an die Bedingung knüpft ausreichende Alternativen auf der Schiene für die betroffenen Transportunternehmen zur Verfügung zu stellen bleibt aus Sicht des BGL nur die Lösung, beide Verbote temporär aufzuheben.

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