Im südlichen Fischereihafen in Bremen stehen nach Angaben des Hafens Entwicklungsflächen von über 250 Hektar zur Verfügung, die für verschiedene Nutzungsformen und Projekte im Rahmen der nachhaltigen Transformation genutzt werden könnten.
Dazu hat das Planungsbüro Fichtner und das Beratungsunternehmen Hanseatic Transport Consultancy im Auftrag von Bremenports und der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS das Potenzial für die wirtschaftliche Entwicklung dieses Gebietes ausgelotet.
Folgende Nutzungsmöglichkeiten könnten sich laut der Potenzialstudie Südlicher Fischereihafen ergeben:
- Umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie: Produktion, Fertigung, Umschlag und Lagerung von Komponenten für Offshore-Windparks, Forschung und Entwicklung im Bereich H2-Produktion,
- Nachhaltige Mobilität: Lithium- und Batterieproduktion, Fertigung von klimaneutral angetriebenen Nutzfahrzeugen und Brennstoffzellenfertigung,
- Kreislaufwirtschaft: Recycling verschiedener Stoffe und Materialien, zum Beispiel von Batterien (Lithium, Kobalt, Nickel usw.), Metallen, Windkraftanlagen sowie kleiner und mittelgroßer Schiffe,
- Energieimport(-export): Umschlag und Lagerung von Wasserstoff und Derivaten für lokale und überregionale Anwendungen sowie Weiterverarbeitung vor Ort
- perspektivisch Umschlag und Lagerung von CO2 für den Export.
Für die Flächen im Südlichen Fischereihafen wurden Layoutvarianten für einen modularen Ausbau vorgestellt, laut Bremenports werden die Kosten für die weiteren Planungen mit 4,2 Millionen Euro veranschlagt.
Am 28. März hat der Senat den Planungsauftrag für die Errichtung des EnergyPorts in Bremerhaven erteilt.
"Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bei der Energieversorgung möglichst unabhängig zu werden und im Kampf gegen den Klimawandel auf regenerative Energie zu setzen. Beides ist ohne leistungsfähige Häfen aber nicht zu erreichen“, so Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte.
Seiner Meinung nach sei die Errichtung eines EnergyPorts in Bremerhaven von nationaler Bedeutung, zudem bestehe die Chance, viele hundert zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.
Auch Senatorin Dr. Claudia Schilling betonte die Bedeutung des Großprojekts: "Der Fischereihafen birgt ein riesiges Potenzial, um mit einem EnergyPort wesentlich zum Gelingen der Energiewende und damit auch zur künftigen Versorgungssicherheit in Deutschland beizutragen. Zugleich sieht der Senat in der Bereitstellung von Hafeninfrastruktur und Flächen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien erhebliche Potenziale, um Wertschöpfung und Beschäftigung am Standort Bremerhaven zu generieren“.
Notwendige Bedingungen
Geplant sei nun, mit der Bundesregierung in Austausch zu treten, um die Potenziale nutzbar zu machen - „und eine enge Abstimmung mit den Planungen der Bundesregierung zum Offshore-Ausbau und zum Energieimport zu erreichen“, so der Hafenbetreiber.
Bremenports zufolge müssten auch entsprechende Verfahrensbeschleunigungen für die zügigere Realisierung von Hafeninfrastrukturprojekten ermöglicht werden. Die maritime Infrastruktur spiele eine entscheidende Rolle in der Wertschöpfungskette, um die Offshore-Ziele zu erreichen.
Versorgungssicherheit
Laut der Deutschen Energie Agentur Dena sei ohne einen beschleunigten Aufbau der Produktionskapazitäten und der notwendigen Hafeninfrastruktur die Erreichung der Ausbauziele nicht möglich.
Auch das Recycling von Altanlagen erfordert dem Hafenbetreiber zufolge die Entwicklung und Bereitstellung von Hafeninfrastruktur. Zudem müsse der Bau, Transport, die Wartung und Versorgung von Flotten für Spezialschiffe gewährleistet werden können. In diesem Bereich bestünden große Engpässe.
Von zentraler Bedeutung sei ebenso der Einsatz von grünem Wasserstoff. Die notwendigen Menge könnten nicht komplett in Deutschland produziert werden. Beim Import von Wasserstoffe komme dem maritimen Sektor eine wesentliche Rolle zu.
Dazu muss die Importinfrastruktur der Häfen deutlich erweitert beziehungsweise neu aufgebaut werden, lautet die Forderung von Bremenports. Ohne passende Hafeninfrastruktur könne keine Versorgungssicherheit gewährleistet werden.
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