Branchenindex: Transportbarometer belegt deutlichen Aufwärtstrend

Nach dem Pandemie-bedingten Lock-down im Frühjahr hat sich Europas Transportbranche im dritten Quartal deutlich erholt. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Transportbarometer des Frachtenbörsenbetreibers Timocom hervor.

Während im Mai und Juni die Straßen oft noch gähnend leer waren, füllten sie sich ab Juli wieder deutlich. (Foto: Pixabay)
Während im Mai und Juni die Straßen oft noch gähnend leer waren, füllten sie sich ab Juli wieder deutlich. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Demnach legte der Straßengüterverkehr von Juli bis September europaweit deutlich zu. Die ermittelten Frachtangeboten hätten sogar hätten sogar den Wert aus demselben Zeitraum des Vorjahres übertroffen, teilt Timocom mit. Das durch die Corona-Pandemie verursachte sehr schwache zweite Quartal des aktuellen Jahres sei somit wieder ausgeglichen worden.

Gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres 2020 erfasste die Statistik im dritten Quartal 111 Prozent mehr Frachtangebote. Verglichen mit dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gab es 17 Prozent mehr Frachten. Besonders stark schnitt demnach der September ab. Erstmals seit Beginn der Corona-Krise überschritt in diesem Monat die Zahl der Frachtangebote die 10-Millionen-Marke. Dass damit sogar der beste Wert des Jahres 2019 – ebenfalls der September – um 26 Prozent übertroffen, erklärt Timocom-Unternehmenssprecher Gunnar Gburek mit der veränderten Pandemielage:

„Die Gründe dafür liegen sicher in der vergleichsweise entspannteren Infektionssituation der Sommermonate und einem spürbaren Nachholbedarf nach den Lock-down in vielen europäischen Ländern.“

So hatte beispielsweise das besonders stark betroffene Italien Anfang Juni seinen sehr strikten Lock-down beendet und auch Spanien hob Ende Juni den Notstand auf. Nach landesweiten Produktionsstopps in nahezu ganz Europa wurde die Produktion größtenteils wieder hochgefahren.

Der offensichtlich starke Nachholbedarf an Transporten sei auch beim Binnenverkehr erkennbar, heißt es in einer Pressemeldung des Plattformbetreibers. Innerhalb Deutschlands habe die Logistik stark aufgeholt und ebenfalls die Vorjahreswerte ausnahmslos überboten: Im dritten Quartal 2020 wurden über eine Million Frachten mehr eingegeben als im Vergleichszeitraum 2019. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 stieg der Wert exponentiell an. Heruntergebrochen auf die einzelnen Monate machte dies im Einzelnen aus: Juli drei Prozent, August 17 Prozent, September 73 Prozent. Auch Frankreichs Logistik holte im nationalen Verkehr auf. Die Volumina im dritten Quartal 2020 wuchsen hier um jeweils mehr als zwölf Prozent pro Monat.

Der generelle Aufwärtstrend manifestiert sich auch im grenzüberschreitenden Frachtverkehr. So sind die Frachtangebote von Deutschland nach Frankreich trotz Corona sowohl im Vorjahresvergleich als auch gegenüber dem vorangegangenen zweiten Quartal 2020 stark gestiegen – um bis zu 72 Prozent. Dasselbe gilt für Frachten von Deutschland nach Belgien. In allen drei Monaten machte der Anstieg mindestens 30 Prozent aus.

Selbst in den traditionell schwächeren Ländern, die gegenüber 2019 generell ein Minus verzeichnen, weißt die Tomocom-Statistik auf einen deutlichen Nachholbedarf hin. So entwickelte sich das Frachtaufkommen zwischen Deutschland und Ungarn von einem deutlichen Minus von 44 Prozent im über minus 34 Prozent im August hinzu einem deutlich moderateren Rückgang um 16 Prozent im September. Noch deutlicher zeigt sich der Trend im Transportaufkommen zwischen Deutschland und Tschechien. Während die Statistik im Juli noch ein Minus von 41 Prozent aufweist, liegt der September nur noch drei Prozent unter dem Vorjahreswert.

Bei seiner Berechnung legte der Frachtenbörsenbetreiber die Frachteingaben 44 europäischen Ländern zugrunde. Die Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage der im Smart Logistics System integrierten Frachtenbörse veröffentlicht das Unternehmen viermal im Jahr seit 2009.

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