Binnenschifffahrt: Projekt RiverCell3 ging an den Start

Im Rahmen des F&E-Projekts RiverCell3 soll ein maritimes brennstoffzellenbasiertes Hybridkonzept entwickelt sowie getestet werden. Auch Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Ökobilanz solcher Energiesystems gilt es zu klären.

Die Entwicklung eines Brennstoffzellensystems für Binnenschiffe geht in die dritte Phase... (Foto: Meyer Werft MEYER GmbH und Co. KG)
Die Entwicklung eines Brennstoffzellensystems für Binnenschiffe geht in die dritte Phase... (Foto: Meyer Werft MEYER GmbH und Co. KG)
Anna Barbara Brüggmann

Auf RiverCell1 und 2 folgt RiverCell3 – seit Januar 2024 wird das Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das durch das Innovationsprogramm "Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert wird, weiter fortgeführt.

Fördermittel dieser Maßnahme würden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt, so die Angaben. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Zu den beteiligten Kooperationspartnern gehören die Meyer Neptun Engineering GmbH, Advent Technologies, Siemens Energy Global GmbH & Co. KG, Lloyd’s Register EMEA Niederlassung Deutschland und die Hochschule Wismar Bereich Seefahrt, Anlagentechnik und Logistik. Die Laufzeit des Projekt ist bis Ende Dezember 2026 angesetzt.

Worum geht´s prinzipiell?

Das Kernvorhaben des zugrundeliegenden Projekts: die Konzipierung und Entwicklung eines hybriden Energie- und Antriebs-Systems für Binnenschiffe, mit dem Ziel, mehr Effizienz und Nachhaltigkeit der Schiffsantriebe gegenüber der dieselmotorbasierten Antriebstechnik zu erreichen.

Laut Now GmbH geht es um die Entwicklung einer gesamtheitlichen elektrischen und thermischen Energieversorgung mittels Brennstoffzellen - in Kombination mit innovativer Motorentechnologie, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und Energiespeichern in Form von Batterien. Auf der Basis eines Flusskreuzfahrtschiffs werde die Übertragbarkeit eines modularen Energiekonzepts auf Schiffe ähnlicher Leistungsklassen untersucht.

Aktuelles Vorhaben

In RiverCell3 soll nun die Entwicklung des brennstoffzellenbasierten Hybridkonzepts für den Betrieb von Binnenschiffen mit Methanol zu einem technologischen Reifegrad gebracht werden, um schließlich die Integration in ein Demonstratorschiff umzusetzen.

Ein in RiverCell2 entwickeltes schiffstaugliches Brennstoffzellengenerator-System für Methanol (MFCS) soll zu größeren Brennstoffzellen-Modulen mit einer neuartigen Membrantechnologie weiterentwickelt und erprobt werden, heißt es von den Forschern der Hochschule Wismar.

Auch die Untersuchung des Energiemanagementsystems sei Teil des Forschungsvorhabens. Darüber hinaus werden Simulationsmodelle und Softwaretools für einen optimierten Betrieb von hybriden Energiesystemen entwickelt sowie validiert.

Übertragung auf andere Binnenschiffe möglich?

Auch Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Ökobilanz solcher Energiesystems sollen in RiverCell3 beantwortet werden. Es gehe darum, die Schifffahrt auch im Binnenschifffahrtssegment klimafreundlicher zu gestalten und die europäischen Klimaschutzziele zu erreichen.

Erste modellbasierte Tools sollen zudem als validierte Grundlage für weiterführende Untersuchungen dienen – um das Konzept dann auf andere Binnenschiffe übertragen zu können.

"Die maritime Industrie muss ihre Emissionen reduzieren. Nicht nur langfristig, sondern sofort muss die Schifffahrtsindustrie erneuerbare Kraftstoffquellen einsetzen“, betont RiverCell-Project Manager, Ragnar Christenson von der Meyer Werft.

Mit RiverCell wolle man, wie die Brennstoffzellentechnologie eine sichere, saubere und effiziente Alternative zu den heutigen Dieselaggregaten im Schiffseinsatz sein und wie Wasserstoff für Brennstoffzellen in Form von Methanol sicher und effizient auf Schiffen gespeichert werden könne, erklärt Christenson.

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