Binnenhäfen: Grünere Häfen dank Projekt MAGPIE

An dem Konsortialprojekt beteiligen sich 45 Häfen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen. In Deutschland sind die DeltaPort-Niederrheinhäfen Rheinberg-Orsoy, Voerde, Wesel und Emmerich beteiligt.

Freuen sich über den Projektstart: Teilnehmende aus ganz Europa kamen in Rotter-dam persönlich und virtuell zusammen, um über die verschiedenen Arbeitsfelder des Forschungsprojekts MAGPIE zu diskutieren. (Foto: Port of Rotterdam)
Freuen sich über den Projektstart: Teilnehmende aus ganz Europa kamen in Rotter-dam persönlich und virtuell zusammen, um über die verschiedenen Arbeitsfelder des Forschungsprojekts MAGPIE zu diskutieren. (Foto: Port of Rotterdam)
Nadine Bradl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

In Rotterdam haben sich am 17. März mehr als 200 Teilnehmende aus den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Portugal, Spanien, Italien, Belgien, Dänemark, Schweden und Rumänien zur Auftaktveranstaltung des von der EU-Kommission geförderten Projekts „MAGPIE“ getroffen. Das internationale Konsortium aus insgesamt 45 Unternehmen, Forschungsinstituten und Häfen hat sich laut einer Pressemitteilung zum Ziel gesetzt, unter der Leitung des Hafenbetriebs Rotterdam die Potenziale von Binnenhäfen für den Megatrend nachhaltige Logistik zu erforschen. Aus Deutschland dabei sind die DeltaPort-Niederrheinhäfen Rheinberg-Orsoy, Voerde, Wesel und Emmerich.

Bei der hybriden Auftaktveranstaltung im Theater „Nieuwe Luxor“ wurden nach Veranstalterangaben Pilotprojekte in drei Schlüsselbereichen vorgestellt und diskutiert:

  • alternative Kraftstoffe und Dekarbonisierung der Schifffahrt,
  • intelligente Technologien für den Hafenbetrieb und
  • Fluss- und Bahnverbindungen mit dem Hinterland.

Alle im Rahmen des MAGPIE-Projekts bearbeiteten Arbeitspakete und Demonstrationsprojekte zielten darauf ab, den umweltfreundlichen Transport im Hafenbereich zu beschleunigen und zu maximieren, um so die Rolle der Häfen in den Energieversorgungsketten zu stärken, so die Initiatioren. Der Name MAGPIE steht dabei für „sMArt Green Ports as In-tegrated Efficient multimodal hubs“ – intelligente grüne Häfen als integrierte, effiziente, multimodale Drehscheiben. Das Forschungsprojekt ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt.

Vertreter der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der European Sea Ports Organization (ESPO) erläuterten anlässlich der Auftaktveranstaltung, wie das MAGPIE-Projekt mit dem EU Green Deal zusammenhängt und wie es sich auf die Zivilgesellschaft auswirken soll. Auch Studierende der Erasmus-Universität Rotterdam und der Technischen Universität Delft waren vertreten.

Transporte im Hafenumfeld dekarbonisieren

Der Port of Rotterdam, die Haropa-Häfen (Le Havre, Rouen, Paris) aus Frankreich, der portugiesische Hafen Sines und die deutschen DeltaPort Niederrheinhäfen unterstützen der Mitteilung zufolge das Projekt und haben sich verpflichtet, die Innovationen in ihren eigenen Hafengemeinden zu übernehmen.

„Wir wollen die grünen Häfen der Zukunft gestalten. Das Ziel von MAGPIE ist es, einen Durchbruch bei der Bereitstellung und Nutzung umweltfreundlicher Energieträger beim Transport zu, von und innerhalb von Häfen zu erzielen“, sagt Andreas Stolte, Geschäftsführer der Delta-Port Niederrheinhäfen, für die deutschen Projektpartner.

Durch die Demonstration und Umsetzung intelligenter Lösungen im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung wolle man die Dekarbonisierung des hafennahen Verkehrs erleichtern und fördern, so Stolte weiter.

Die DeltaPort-Niederrheinhäfen und ihre Partner sollen in ihrem Projekt ein logistisches Modell für nachhaltige synchromodale Netzwerke im Hinterland von Häfen entwickeln und damit Lösungen zur Stärkung von Hinterlandkorridoren aufzeigen. Das Projekt konzentriert sich den Häfen zufolge auf die Hinterlandkorridore zwischen Rotterdam und dem DeltaPort-Einzugsgebiet, das mit dem Ruhrgebiet und der Rheinschiene eine der am dichtesten besiedelten Regionen Europas ist. Es soll untersucht werden, wie lokale Umschlagpunkte (Hubs) mit Bahn- oder Binnenschiffszugang in einem Netzwerk verknüpft werden können, um den Last-Mile-Straßentransport auf das Binnenschiff oder die Bahn zu verlagern. Dies erfordere eine synchromodale Integration aller Verkehrsträger und Hubs, heißt es. Beteiligt an der Forschungsgruppe sind neben den DeltaPort Niederrheinhäfen Rheinberg-Orsoy, Voerde, Wesel und Emmerich der Bahnbetreiber NIAG, die Spedition Imgrund, die Wasserstoff-Projektentwicklungsgesellschaft H2PEG sowie die Planungs- und Beratungsgesellschaft Planco.

Die Europäische Kommission hat aus dem Green-Deal-Programm Horizon 2020 Fördermittel zur Erforschung einer nachhaltigeren Logistik bei See- und Flughäfen zur Verfügung gestellt. Knapp 25 Millionen Euro dieses Geldes wurden inzwischen für diese Partnerschaft reserviert. Die Ergebnisse der verschiedenen Pilotprojekte und Forschungsstudien werden laut den Projektpartnern mit anderen europäischen Häfen, Wissenseinrichtungen und Unternehmen geteilt.

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