BGL-Konjunkturanalyse: Alle Indikatoren im Minus

Kosten gestiegen. Umsatz, Auslastung, Personalbestand und Fuhrparkkapazität gesunken. Die wirtschaftliche Lage des Straßengüterverkehrs war im vierten Quartal 2022 alles andere als leicht.  

(Symbolbild: Pixabay)
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Christine Harttmann

Ein durchwegs negatives Fazit zieht der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) bei der Veröffentlichung seiner Konjunkturanalyse des gewerblichen Straßengüterverkehrs im vierten Quartal des Jahres 2022. Alle Indikatoren zeigten ins Minus sei. Deutlich gefallen sei der Geschäftslage-Saldo. Mit minus 15 Prozentpunkten habe er den schlechtesten Wert seit zweieinhalb Jahren erreicht. Die Prognosewerte für das folgende halbe Jahr weisen laut BGL darauf hin, dass die angespannte wirtschaftliche Lage weiter anhalten wird.

In den anderen Geschäftsbereichen war das deutschen Transportlogistikgewerbe laut der Konjunkturanalyse ebenfalls von negativen Tendenzen geprägt. So überwog die Zahl derer, die ihre Fuhrparkkapazitäten gegenüber dem Vorquartal reduzierten mit 12,5 Prozent deutlich gegenüber den 5,5 Prozent, die ihre Fuhrparkkapazitäten erhöhten.

Bei knapp einem Drittel, 31 Prozent genau, sanken die Umsätze. Nur bei 17,5 Prozent stiegen sie. Folgerichtig sprachen 30,5 Prozent der Unternehmen von einem schlechten Betriebsergebnis im vierten Quartal 2022. Demgegenüber standen 14,5 Prozent, die antworteten, dass das Betriebsergebnis gut gewesen sei.

Auch bei den Fahrzeugauslastungen überwog der Anteil der Betriebe, die damit nicht zufrieden sein konnten, deutlich. Bei 28 Prozent waren die Lkw weniger gut ausgelastet, nur bei 9 Prozent besser. Dazu passt, dass 13,5 Prozent der Betriebe ihren Fahrpersonalbestand im vierten Quartal reduzierten, während ihn nur fünf Prozent erhöhten. Die Konjunkturanalyse lässt allerdings offen, ob der Abbau beim Fahrpersonal eine Folge der verringerten Auslastung war oder ob umgekehrt der Mangel an Fahrpersonal Geschäftstätigkeiten ausbremste.

Fakt ist jedenfalls, dass, rückblickend auf das vierte Quartal 2022, sehr deutliche 71,5 Prozent der Unternehmen von gestiegenen Gesamtkosten berichten. Als Kostentreiber wirkten sich bei jeweils 64,5 Prozent der Betriebe gestiegene Personalkosten und Fahrzeugkosten aus. Über gestiegene Treibstoffkosten klagten immerhin noch 37,5 Prozent. Fast jeder siebte Betrieb sah sich darüber hinaus mit einer gesunkenen Zahlungsmoral der Kunden konfrontiert.

Der BGL hatte für seine Konjunkturanalyse die Antworten von 246 Unternehmen ausgewertet. Insgesamt hatte der Verband 399 Betriebe befragt.

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