BGL: Dieselpreisexplosion treibt Transportkosten

Schnell steigende Kraftstoffpreise könnten Marktverwerfungen zur Folge haben, fürchtet der BGL und fordert ein kurzfristiges Gegensteuern der Politik. Dennoch müssen sich Wirtschaft und Bevölkerung darauf einstellen, dass die Preise steigen.

Flankierender Maßnahmen von Seiten der Politik fordert der BGL angesichts rasant steigernder Diesel-Preise. (Foto: Pixabay)
Flankierender Maßnahmen von Seiten der Politik fordert der BGL angesichts rasant steigernder Diesel-Preise. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Angesichts des anhaltenden Anstiegs der Energiepreise warnt der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Prof. Dr. Dirk Engelhardt, vor weitreichenden Folgen:

„Die zuletzt enormen Energiepreissteigerungen – allein der Dieselpreis ist binnen Jahresfrist um rund 58 Prozent gestiegen – können vom mittelständischen deutschen Transportgewerbe nicht zeitnah kompensiert werden. Aufgrund der geringen Gewinnmargen im Straßengüterverkehr riskieren Transportunternehmen, denen es nicht gelingt, die Kostensteigerungen weiterzugeben, ihre Existenz.“

Langfristig werde sich die Wirtschaft und letztendlich auch der Verbraucher darauf einstellen müssen, dass die Preise steigen werden, erklärte Engelhardt am gestrigen Donnerstag, 21. Oktober 2021. Um kurzfristig Marktstabilität zu wahren, bedürfe es flankierender Maßnahmen von Seiten der Politik, sowohl beim Kraftstoffpreis als auch bei der AdBlue-Herstellung.

Der BGL schlägt unter anderem ein Gegensteuern über den Klimaschutzbeitrag vor. Aktuell werde den hauptsächlich deutschen Transportunternehmen getragen, die in Deutschland tanken und deshalb aufgrund des nationalen Emissionshandeln die neue CO2-Abgabe zahlen. Der BGL schlägt vor, den Beitrag über die Lkw-Maut bei allen in Deutschland aktiven Marktteilnehmern über die Lkw-Maut einzufordern. Eine Einbeziehung der CO2-Abgabe in die Lkw-Maut wäre wettbewerbsneutral und wird vom BGL ausdrücklich unterstützt. In anderen EU-Staaten gibt es außerdem das Instrument des sog. steuerbegünstigten „Gewerbe-Diesels“ zur Entlastung der Transportunternehmen.

Durch den rasanten Anstieg der Erdgaspreise ist auch die Produktion des sogenannten Adblue (= Harnstoff, der für die Euro VI-Lkw-Motoren benötigt wird) gefährdet. Diverse Adblue-Hersteller haben bereits angekündigt, die Produktion aufgrund von Unwirtschaftlichkeit teilweise oder ganz zurückzufahren. Das hätte dramatische Folgen für circa 90 Prozent der Lkw-Verkehre in Deutschland, die auf Adblue angewiesen sind. Auch hier sollte die Politik gegensteuern und die Versorgung der Branche mit Adblue sichern.

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