BGA warnt wegen Fahrermangel: Kommt der Versorgungskollaps?

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) beklagt unter Berufung auf Zahlen des statistischen Bundesamtes, dass aktuell 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer fehlen. Es gebe nicht genügend junge Menschen, die diesen Beruf ergreifen wollen.

Der BGA warnt aufgrund fehlender Berufskraftfahrer vor Versorgungsproblemen hierzulande. (Bild: BGA)
Der BGA warnt aufgrund fehlender Berufskraftfahrer vor Versorgungsproblemen hierzulande. (Bild: BGA)
Christine Harttmann
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Gunnar Knüpffer)

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) Carsten Taucke, hat angesichts des aktuellen Mangels an Lkw-Fahrern davor gewarnt, dass „ohne schnelles Handeln ein Versorgungskollaps droht“. Taucke beklagte angesichts der durch das statistische Bundesamt veröffentlichten Zahlen: „Es fehlen aktuell 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer.“ Jeder dritte LKW-Fahrer sei bereits über 55 Jahre alt und jedes Jahr gingen 30.000 Berufskraftfahrer in Rente. Demgegenüber fehle es an jungen Menschen, die diesen Beruf ergreifen wollen.

Laut dem BGA-Verkehrsausschuss-Vorsitzenden sind schlechte Arbeitsbedingungen und das negative Image des Berufes Hauptgründe für den Mangel an Lkw-Fahrern. Die problematische Parkplatzsituation für die Fahrer an deutschen Autobahnraststätten zeige es täglich: Es bestehe dringender Handlungsbedarf – mit der breiten Unterstützung aus der Politik von Bund, Ländern und Kommunen.

„Erforderlich ist die Steigerung der Attraktivität insbesondere durch bessere Arbeitsbedingungen und marktgerechte Entlohnung sowie eine Verkürzung der Ausbildung“, forderte Taucke.

Den veröffentlichten Zahlen zufolge wird in wenigen Jahren ein Drittel aller Fahrer das Rentenalter erreichen. Das könne laut Taucke zu einem echten Problem werden: Denn Lkw-Fahrer stellten nach wie vor eine Schlüsselfunktion für die Wirtschaft dar. „Sie sind die Stütze der Logistik und sichern unsere alltägliche Versorgung“, betonte der Ausschuss-Vorsitzende. Er wünsche sich, dass dieser Berufsgruppe mehr Wertschätzung entgegengebracht wird.

Es hatte sich gezeigt, dass der Anteil der über 55-Jährigen bei den Lkw-Fahrern deutlich höher ist als bei Erwerbstätigen insgesamt. Berufseinsteiger unter 25 Jahren machen gerade einmal 3 Prozent aus, die Zahl der Auszubildenden ist jedoch Ende 2020 höher als noch vor 10 Jahren.

Auffällig gering ist mit 3 Prozent auch der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe, denn insgesamt betrachtet sind den Zahlen zufolge 47 Prozent aller Erwerbstätigen Frauen.

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