BEM fordert Zulassung von eTrailern

Der Verband kritisiert die langsame Umsetzung der spritsparenden Technologie.

MdB Thomas Bareiß (2.v.l.) beim Gespräch im eTrailer mit den beiden BEM-Vizepräsident Christian Heep (l.) und Markus Emmert (2.v.r.) sowie Gerd Schünemann von der ZF Group (r.). (Foto: BEM/Sabine Teller – Teller Images)
MdB Thomas Bareiß (2.v.l.) beim Gespräch im eTrailer mit den beiden BEM-Vizepräsident Christian Heep (l.) und Markus Emmert (2.v.r.) sowie Gerd Schünemann von der ZF Group (r.). (Foto: BEM/Sabine Teller – Teller Images)
Claus Bünnagel

Der Bundesverband eMobilität (BEM) hat vom Bundesverkehrsministerium die sofortige Zulassung von eTrailern für den Nutzfahrzeugbereich gefordert. Einstimmig sprach sich die zuständige Arbeitsgruppe bei einer Beratung in der Saarländischen Landesvertretung dafür aus, elektrifizierte Anhänger so schnell wie möglich auf deutschen Straßen zuzulassen und Technologiewandel sowie Umweltschutz im Schwerlastsegment umgehend zu ermöglichen.

Seit Jahresanfang reden wir, doch geschehen ist nichts. Der Nutzfahrzeugbereich könnte auf der Stelle CO2-Emissionen einsparen, wenn eTrailer zugelassen würden, was allein aus Verwaltungsumständen nicht geschieht. (BEM-Vorstand und Arbeitsgruppenleiter Markus Emmert)

Einsparpotenzial von 20 %

Als eTrailer (elektrifizierter Anhänger) werden Fahrzeuge bezeichnet, die über eine Ladefläche zur Beförderung von Gütern und über einen eigenen Antrieb und einen eigenständigen von außen aufladbaren Energiespeicher verfügen. Sie werden hinter Zugfahrzeugen wie Pkw, Lkw, Omnibussen oder Traktoren mitgeführt. Sie schieben nicht, unterstützen das Gespann, erhöhen die Reichweite und tragen zur Einsparung klimaschädlicher Abgase bei – bei Diesel- oder Benzinfahrzeugen um 20 % und mehr. Zur Kategorie eTrailer zählen moderne Lösungen des eCaravan genauso wie elektromobile Lösungen für Schwerlasttransporte.

Bislang wird der elektrische Anhänger im deutschen Regulierungskontext nicht anerkannt. Auch ist die derzeitige Fahrzeugerfassung im Kraftfahrtbundesamt (KBA) laut BEM nicht ausreichend. Der Verband versucht seit Jahresbeginn, für eTrailer eine eigene Fahrzeugkategorie zu schaffen, die Anrechnung der Umweltwirkung auf die Mautabgabe voranzutreiben und alle weiteren Vorbereitungen für das eKennzeichen sowie die Anpassung der Führerscheinklassen bzw. Fahrzeugpapiere zu treffen.

Unser erster eTrailer Prototyp ist seit 2018 in Betrieb und hat bewiesen, dass er bis zu 16 % Kraftstoffeinsparung und CO2-Emissionsreduzierung von bis zu 13,5 t pro Fahrzeug im Jahr ermöglichen kann. (Christiaan Verschueren, Global Head of System Solution Trailer bei der ZF Group)

Die Anhängertechnologie würde eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Straßengüterverkehr kosteneffizienter und damit wettbewerbsfähiger zu machen. Die Elektrifizierung von Sattelaufliegern könnte die Energieeffizienz von Nutzfahrzeugen auf ein völlig neues Niveau heben, so Verschueren.

Über den BEM

Der Bundesverband eMobilität (BEM) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der Verband wurde 2009 gegründet. Er organisiert 450 Mitgliedsunternehmen, die ein jährliches Umsatzvolumen von über 100 Mrd. Euro verzeichnen und über 1 Mio. Mitarbeiter weltweit beschäftigen. In 19 Arbeitsgruppen arbeiten über 1.750 angemeldete Teilnehmer zur kompletten Bandbreite der eMobilität.

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