In seinem Jahresbericht 2019 zieht der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) ein gemischtes Fazit. Dem Rückgang im globalen Frachtverkehr stehen 4,2 Prozent Wachstum bei Passagierflügen gegenüber.
„Die wirtschaftlichen Entwicklungen sind nicht spurlos am Luftverkehr vorbeigegangen“, so Präsident Prof. Klaus-Dieter Scheurle.
Haupttreiber für den Rückgang bei Luftfracht waren rückläufiger Welthandel (-0,5 Prozent), diverse Handelskonflikte (USA, China und andere) sowie Sicherheits- und Handelsrisiken (Iran, Brexit und weitere).
„Dennoch ist die Nachfrage nach Luftverkehr weltweit weiter gewachsen“, ergänzt Scheurle. „Daher halten wir es für umso dringlicher, das Fliegen noch stärker in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen.“
Wachstum ja, aber …
Im Interesse des CO2-neutralen Fliegens solle Europa — so Scheurle — die Vorschläge der Luftfrachtbranche aufgreifen, um die Herstellung und Markteinführung regenerativer Kraftstoffe voranzutreiben. Die Steuervielfalt sei zu harmonisieren und ihre Erträge zur Förderung innovativer Technologien und erneuerbarer Treibstoffe heranzuziehen.
Nationale Alleingänge, wie etwa die Erhöhung der deutschen Luftverkehrsteuer zum 1. April 2020, seien hingegen kontraproduktiv. Diese reduzieren keine CO2-Emissionen, sondern verschöben sie lediglich ins Ausland.
Deutschland fast auf Weltniveau
Verglichen mit 3,3 Prozent weniger Luftfrachtverkehr weltweit, traf es Europa mit 1,8 Prozent Rückgang weniger schlimm. Deutsche Airports hingegen lagen 2019 mit 3,2 Prozent weniger Frachtmenge fast auf Weltniveau. Im Juni allerdings ging die Nachfrage in Deutschland so stark zurück wie zuletzt vor sieben Jahren.
Vor allem gesunkene Export-/Import-Wachstumsraten drückten auf den deutschen Markt. Die Exporte wuchsen 2019 nur noch um ein Prozent (Importe: 1,7); im Jahr zuvor waren es noch drei Prozent (Importe: 5,6). Besonders wenig Bewegung zeigen Exportgüter wie Automotive und Chemie.
Lüttich und Leipzig/Halle legen zu
Frankfurt blieb 2019, neben Paris, Europas größter Frachtflughafen. Ebenfalls europaweit behaupten konnten sich Leipzig/Halle und Köln/Bonn sowie München und Hahn.
Bis auf Leipzig/Halle (+1,4 Prozent) und Lüttich (+3,6 Prozent) sank an Europas großen Frachtflughäfen die Nachfrage, an deutschen Flughäfen allerdings etwas geringer als in Amsterdam, Brüssel oder London.
Leipzig wuchs auch deshalb, weil Expressfracht eine Konjunkturabkühlung besser abfedert als die allgemeine Luftfracht. Lüttich hingegen profitierte von attraktiven politischen Rahmenbedingungen für neue Anbieter.
IATA optimistisch, BDL eher nicht
Weltweit betrachtet, traf der Rückgang bei Luftfracht die Fluggesellschaften in Asien/Pazifik und Mittlerem Osten besonders hart. Europäische Carrier hingegen gaben auch deshalb so wenig nach, weil der Handelskonflikt zwischen den USA und China noch nicht voll nach Europa durchschlug.
Für 2020 rechnet die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung IATA daher mit zwei Prozent Zuwachs im Luftfrachtverkehr. Der BDL hingegen befürchtet, dass nachlassende Konjunktur, andauernde Handelskonflikte, Brexit-Risiken und Corona-Virus die Nachfrage nach Luftverkehr insgesamt dämpfen werden.
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