Bayernhafen: Jetzt wird mit Pflanzenöl gebaggert

Pflanzenöl statt Diesel: Bayernhafen startet zunächst in Bamberg mit dem Einsatz des Biokraftstoffs HVO - nach und nach sollen weitere Standorte folgen.

Seit Dezember läuft der LH110 in Bamberg mit dem Biokraftstoff HVO. (Bild: Bayernhafen)
Seit Dezember läuft der LH110 in Bamberg mit dem Biokraftstoff HVO. (Bild: Bayernhafen)
Nadine Bradl

Bayernhafen - wozu die sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau gehören - geht beim Thema Nachhaltigkeit den nächsten Schritt und stellt nach eigenen Angaben sukzessive seine Umschlaggeräte auf den Kraftstoff HVO um. Der CO2 Ausstoß soll dadurch massiv verringert werden. Die Umstellung beginnt im Hafen Bamberg mit den beiden Liebherr Umschlagbaggern. Der LH110 ist bereits seit Ende Dezember mit HVO im Einsatz.

„Wir haben uns entschieden HVO nicht nur dem Diesel beizumischen, sondern zu 100 Prozent auf den umweltschonenderen Kraftstoff zu setzen. Wir wollen hier bewusst für unsere Branche und darüber hinaus ein Zeichen setzen, dass auch Schwergutmaschinen CO2 neutral betrieben werden können,“ so Klaus Hohberger, Mitglied der Geschäftsleitung Bayernhafen.

HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oils – umgangssprachlich für „hydrierte Pflanzenöle“. Diese Art von Biokraftstoff könne herkömmlichen Diesel zu 100 Prozent ersetzen und von einigen Maschinen- und Motorenherstellern liegen bereits die Genehmigungen zum Betrieb in bestehenden Motoren vor.

„Einige Hersteller sind hier schon sehr weit. Bei Anderen bleiben wir hartnäckig an der Thematik dran. Da haben wir in Deutschland noch großes Potential. Die Mehrkosten von rund zehn Prozent zum Diesel holen wir eventuell sogar durch den geringeren AdBlue Verbrauch bei der Abgasreinigung wieder rein und betreiben unsere Maschinen dann nicht nur CO2 sondern auch kostenneutral im Vergleich zum Diesel“, ergänzt Hohberger.

Öle und Fette statt Diesel

Die Basis für HVO sind Pflanzenöle und pflanzliche Fette, die dann mit Wasserstoff synthetisiert werden. Durch die Nutzung von HVO werden die gesamten Schadstoffemissionen im Lebenszyklus einer Maschine laut Bayernhafen um rund 75 Prozent reduziert. Der reine CO2 Ausstoß betrage nur rund die Hälfte. Es wird lediglich emittiert, was die Pflanze vorher auch aufgenommen hatte. In diesem Bereich sind die Fahrzeuge dann klimaneutral. Rußentwicklung, Stickoxid- und Partikelemissionen seien deutlich reduziert, was den geringeren AdBlue Verbrauch bei der Abgasreinigung zur Folge hat.

Rund 24 Tonnen CO2 eingespart

Der Verbrauch der Umschlagbagger in Bamberg sei nahezu identisch zum Diesel. Das bedeutet eine Einsparung von etwa 23,7 Tonnen CO2 pro Jahr beim aktuellen Bedarf von 18.000 Litern Kraftstoff. Bayernhafen habe die Ausweitung der HVO Nutzung auf weitere Standorte bereits fest geplant und gehe auch davon aus, dass der Mehrpreis durch eine weitere Verbreitung der HVO Nutzung stetig fällt.

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